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Diamantenfieber
ОглавлениеSchmelzer trug alle zugänglichen Informationen über David Goldbach zusammen. Daraus ergab sich folgendes Bild:
David Goldbach, Jahrgang 1919, war mit Alexander Rütters zusammen ins Stiftische Gymnasium gegangen. Humanistische Bildung. Schmelzer tauchte wieder mal ab in Regesten, Archiven, Standesamtsakten. Der Name Goldbach hätte hellhörig machen müssen. Der Name klang nach einer jüdischen Familie. Davids Vater war hochdekorierter Weltkriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg. Die Eltern wurden 1943 deportiert, David ist irgendwie durch den Krieg gekommen. Die Goldbachs besaßen ein Juweliergeschäft und hatten beste Kontakte nach Antwerpen zu den dortigen Juwelieren.
David überlebte. Schutzengel oder wie immer der jüdische Kollege hieß. Wo und wie David genau gelebt hatte, war nicht mehr zu ermitteln. Aber 1946 übertrug der Angestellte, ein gewisser Heinrich Gülpen, das Geschäft zurück an David Goldbach, der es weiterführte und 1999, mit 80 Jahren, bei einem Segelausflug auf dem Rursee einen Unfall hatte und ertrank. Junggeselle. Keine Familie. Schmelzer hatte alles recherchiert. Bei der Polizei Düren war 1999 Oberkommissar Kuckertz der Ansprechpartner.
»Fragen Sie die Nachkommen, Schmelzer. Fragen, fragen, fragen. Wie gehören die alle zusammen? Kannten die Liesel Bach? Die war 15 Jahre älter als die beiden Burschen. Liesel Bach, fragen Sie mal nach, über sie gibt es Bücher. Vielleicht weiß jemand etwas über ihr Leben hier in der Eifel.«