Читать книгу Ströme meines Ozeans - Ole R. Börgdahl - Страница 353

Atuona, 28. März 1899

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Die Nachricht vom Tode unseres Staatspräsidenten Monsieur Faure erreicht uns erst in diesen Tagen. In Atuona wird von den staatlichen Stellen getrauert. Ich selbst bin etwas unsicher, was meine Gefühle betrifft. Natürlich gibt der Tod eines Menschen immer Anlass zur Trauer. Auf der anderen Seite ist es aber auch so, dass die Affäre Dreyfus in Faures Amtszeit fällt und dass er es war, der die erste Petition von Lucie Dreyfus abgelehnt hat und der überhaupt verantwortlich für jene Akteure war, die Alfred Dreyfus böse mitgespielt haben. Ich bin sicherlich ungerecht, aber es ist meine Meinung, nach dem, was ich aus der Presse erfahren habe. Ich halte mit meiner Meinung zurück, auch gegenüber Victor, der von Amts wegen nur positiv über unseren verstorbenen Präsidenten sprechen muss. In Nachfolge Faures wurde Monsieur Émile Loubet gewählt, der ehemals Premierminister war. Mit dem Postschiff kam endlich auch wieder ein Brief aus Gayton und damit Nachrichten und Berichte, die wenig mit der hohen Politik zu tun haben und mir daher doppelt lieb sind. Vater zitiert eine Meldung aus der österreichischen Hauptstadt. In Wien gibt es bereits seit dem letzten Jahr eine Untergrundbahn ähnlich der in London. Vater fragt sich, warum es in Paris nicht möglich ist, so etwas Praktisches zu bauen. Ich stelle es mir allerdings nicht sehr romantisch vor, in den Tiefen der Erde mit einer Eisenbahn zu fahren.

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