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Eins für drei

Sie würden ab jetzt in einem dieser typisch englischen Häuser wohnen, die im Erdgeschoss nur drei Zimmer hatten, nämlich eine Küche im vorderen und einen Wohnraum im hinteren Bereich mit angrenzendem Arbeitszimmer. Über eine Treppe, die kurz hinter der Eingangstür gerade nach oben führte, gelangte man in die erste Etage. In der befand sich auf der rechten Seite das Schlafzimmer der Eltern und ein kleines Gästezimmer, ein Badezimmer lag gegenüber der Treppe und auf der linken Seite befand sich ein großer Raum mit Zugang zum Dachboden (den man mit einer Klappleiter in der Decke erreichen konnte). Dort würden die Jungs ein großes Kinderzimmer haben.

Dee stand in der Tür und betrachtete das fertig möblierte Zimmer, in dem sich meterhoch die Umzugskartons stapelten. Ein Anblick, der sich ihm leider schon viel zu oft geboten hatte. Doch dieses Mal traf ihn der Schlag: „Nur ein Raum? Ich habe noch nicht einmal ein eigenes Zimmer?“ Dee kochte vor Wut, das hatte ihm noch niemand erzählt. Dann sah er seine kleineren Brüder, die schreiend durch die Betten tobten.

„Ich schlafe im Hochbett oben.“

„Nein, ich will oben schlafen.“

„Dafür bist du noch viel zu klein.“

„Ich will aber …“

„Hört auf!“ Dees laute Stimme unterbrach die Zankerei. „Ich werde oben im Hochbett schlafen.“

Seine Brüder hielten kurz inne, schauten zu Dee, der mit grimmiger Miene und verschränkten Armen vor der Brust im Türrahmen stand. Mick und Benny begriffen, dass ihr Bruder es ernst meinte und änderten spontan ihre Taktik:

„Ich schlafe im Einzelbett.“

„Nein, ich werde da schlafen.“

„Nein, ich.“

Dee verdrehte die Augen, stellte seine Ohren auf Durchzug und fühlte sich nur noch müde. Langsam ging er an den immer noch wie wild tobenden Geschwistern vorbei, auf das Hochbett zu. Er stieg die Leiter hinauf und entdeckte zu seiner Überraschung, dass sich ein Fenster in der Form eines Bullauges1 hinter dem Kopfteil befand. Dee legte sich bäuchlings hin und schaute hinaus. Die Dämmerung setzte allmählich ein und sein Blick wanderte über die Häuserdächer von Cornish Cove hin zum Hafen, wo gerade die Laternen eingeschaltet wurden. Dann sah er zum hinteren Ende der Bucht. Dort streckte sich der Leuchtturm auf Lands End dem Himmel entgegen und schickte kreisend sein wegweisendes Licht in die immer dunkler werdende Ferne. In regelmäßigen Abständen wanderte der Lichtstrahl über das Meer, die Bucht und auch in Dees Fenster.

1 Rundes Fenster in einem Schiff

Der Nebel von Cornish Cove

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