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Der erste Kontakt

Das regelmäßig wiederkehrende Licht machte ihn schläfrig und seine Phantasie begann aktiv zu werden. Er stellte sich vor, mit einigen Seeleuten auf einem kleinen Fischerboot draußen auf offener See zu sein. Sie waren in einen Sturm geraten, der das Boot stundenlang hin und her schleuderte. Die Wassermassen brachen nur so über das Schiff herein. Sie hatten das Deck überflutet und die komplette Elektrik zerstört. Mittlerweile beruhigte sich die See wieder, doch es war dunkel geworden und sie trieben orientierungslos auf dem Meer, denn der Motor war ausgefallen und der Kompass war auch nicht mehr zu gebrauchen.

Dee stand an der Reling und starrte durch ein Fernglas. Er war auf der Suche nach Land oder dem Licht eines Leuchtturms, der ihnen den Weg weisen würde. Doch außer einer schwarzen Wand vor seinen Augen konnte er nichts erkennen. Trotzdem hielt er weiter gespannt Ausschau, während die Männer unter Deck versuchten den Motor wieder in Gang zu bringen. Dee schaute fieberhaft durch sein Fernglas, es musste doch irgendwo etwas zu sehen sein. Wenn aber nichts zu sehen war, überlegte Dee schließlich, konnte es dafür nur eine Erklärung geben: Der Sturm hatte sie weit auf das Meer hinausgetragen, deshalb konnte er nichts … doch zu seiner Überraschung sah er plötzlich etwas! „Leute, da ist was!“, schrie er euphorisch. Er sah etwas hell Schimmerndes auf dem Meer.

Ein rettendes Schiff?

Dee nahm das Fernglas aufgeregt von seinen Augen. Schnell verflog seine Freude, denn es war kein Schiff, auch kein zweites Fischerboot, es war … nur eine Nebelbank.

„Und?“, fragte einer der Seemänner. „Was ist es?“

„Es ist nur eine Nebelbank.“

Enttäuscht schaute Dee in die weiße Wolke, die er eine Zeit lang beobachtete. Dann stutze er, denn sie schien näher zu kommen.

„Sie kommt auf uns zu!“

Die helle Nebelbank, bewegte sich lautlos und unaufhaltsam auf ihr Schiff zu. Mittlerweile waren alle Seeleute an Deck. Keiner sagte ein Wort, alle starrten stumm in den Nebel und diese drückende Stille machte Dee Angst. Schließlich erreichten sie die ersten Nebelschleier. Sie umhüllten das Boot und Sekunden später verschwanden Boot und Besatzung im dichten Nebel.

Sie waren von der weißen Masse umgeben, die nach Seetang roch und sie spürten, wie sich eine vermodert riechende Feuchtigkeit auf sie legte. Sie sahen kaum noch die Hand vor den Augen. Die Stille wurde immer unerträglicher und Dees Herz schlug ihm bis zur Kehle. „Was ist das für ein Nebel?“, flüsterte einer der Seemänner. Dee streckte seine Hände tastend in die feuchten, umherwabernden Dunstschwaden. Augenblicklich verdichteten sie sich und er konnte seine Hände nicht mehr sehen. Gleichzeitig strahlte ihnen ein grelles Licht aus dem Inneren des Nebels entgegen. „Was war das?“, fragte ein anderer. Hastig zog Dee seine Hände zurück. Er spürte wie die Angst in ihm hochkroch, als er plötzlich bei den Schultern gepackt und hin und her geschüttelt wurde. „Dee!“, erklang eine entfernte Stimme.

Eine Zeit lang passierte nichts, bis er erneut geschüttelt wurde. „Dee, du musst aufwachen.“ Die Stimme wurde klarer. Dee schaute nach vorne. Zuerst sah er gar nichts, dann erschien ein verschwommenes Bild, auf dem es hin und wieder hell blinkte. Allmählich sah er genauere Umrisse und erkannte, dass er auf seinem Bett lag und durch sein Fenster nach draußen schaute. Das blinkende Licht war das Licht des Leuchtturms, das kreisend seine Runde machte. Sein jüngster Bruder Benny saß auf seinem Rücken und trommelte wild mit den kleinen Fäusten auf Dees Schultern herum. „Wach jetzt endlich auf, Dee. Du machst mir Angst.“

Der Nebel von Cornish Cove

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