Читать книгу Eddy und die Flüchtlingskrise - Oliver Grudke - Страница 10
Оглавление-5-
„Keine Tierschau!“, hatte Papa gesagt, doch Mama wollte unbedingt. Und ihr wisst ja, wie es immer kommt!
Genau! Papa musste den Aufpreis auf seine Umsonst-Karten bezahlen.
Das Zelt war riesig. Und alles war in Rot! Überall waren kleine Christbäumchen aufgestellt und eine riesige Menge an Weihnachtbeleuchtung ließ alles in einem warmen Licht erstrahlen.
„Wow!“ Pias Augen strahlten ebenfalls. Sogar Jürgen und Papa schienen von der Pracht begeistert zu sein.
Zumindest stieg die Stimmung wieder. Nur nicht bei Eddy, der nichts zu essen bekam, da er das Budget für Zuckerwatte aufgebraucht hatte. Komisch, in diesem Punkt herrschte bei den Erwachsenen Einstimmigkeit.
„Jan, weißt du, was ein Alütant ist?“, fragte mich Eddy.
„Ein was?“
„Ein Alüsannt oder so?“
„Nie gehört!“
Auch Pia wusste es nicht. Und sie ging ja auf ein Gymnasium. Auch wenn Papa immer spottete, dass ein Pro-Gymnasium, und dann noch eines in Burladingen, ja nie nichts sein kann.
Aber Pia lernte jetzt sogar Französisch.
„Woher hast du den Begriff?“, wollte ich nun wissen.
„Ja gestern hat einer von der Meerespartei gesagt, die Allüsannten würden uns alle überrennen! Da habe ich Angst bekommen. Ich möchte nicht überrannt werden!“ Eddy sah ängstlich aus.
„Hehehe! Ein Asylant!“ Kai wusste es, obwohl er nicht auf ein Gymnasium ging.
„Gut und was ist das?“ Eddy sah noch immer ängstlich aus. Dies wussten Kai und ich nicht so recht, dafür Pia, sie ging ja auch auf ein …
„Also jemand, der verfolgt wird, flüchtet in ein anderes Land und stellt dort einen Asylantrag, um eine Genehmigung zu bekommen, dort bleiben zu dürfen.“
„Ein Flüchtling!“, schrie ich.
„Genau!“, sagte Pia.
„Also hört mal zu! Wir haben die obersten Plätze…“
„Ohne Lehnen!“, sagte meine Mama und unterbrach Papas Ansprache.
„… obersten Plätze, die wir geschenkt bekommen haben. Und ja, keine Lehnen! Deshalb hampelt nicht herum, sonst kann es sein, dass man hinten hinunter fällt wie Jan Philip!“ Papa sah aus wie ein Lehrer. Er hätte nur noch eine so doofe Brille wie Frau Ida gebraucht.
„Ich bin doch gar nicht heruntergefallen!“, rechtfertigte ich mich.
„Ja nicht heute, oder besser gesagt heute noch nicht!“ Papa kann schon manchmal doof sein.
„Ich hätte gerne Popcorn!“, sagte Grit und schaute sich hilfesuchend zu Nils um.