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In memoriam – Erlebnis einer Reiterin

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Ein herrlicher Sommermorgen. Man sitzt ums Dressurviereck. S-Dressur. Die Kenner und Liebhaber edler Pferde sehen kritisch und andächtig zu, es wird sehr guter Sport geboten. Neben mir Zuschauer aus unserem Verein, man hört leise Bemerkungen. Auch geht mal ein Aufatmen durch die Reihen, wenn eine Aufgabe besonders gut geritten wird, und Pferd und Reiter in voller Harmonie und Freude ihr Bestes geben.

Ein Rappe, schon schweißnass am Hals, galoppiert herein. Meine Nachbarin, eine Dame in den besten Jahren, die ihre schwellenden Formen in ein feuerrotes T-Shirt gepresst hat, und Besitzerin eines braven Wallachs, fragt interessiert: „Was hat der denn da Weißes am Hals?“ Ich erkläre, dass es Schweiß sei, vom Abreiten. „Und der ist so weiß?“

Weitere Fragen, warum an der Trense eine Stange sei, oder weshalb er denn jetzt rückwärts gehe und nicht mehr wolle, bleiben von mir unbeantwortet, da ich – auch durch das schöne Bild – sprachlos bin.

Nun wird ein bezaubernd schöner Fuchs von einer jungen Frau vorgestellt. Er geht im Schritt an uns vorbei, ich rufe „Ach, ein Hengst, was für ein Kerl!“ Eine Weile tiefes Schweigen auf den Bänken, bis meine Nachbarin sich zu mir herüber beugt:

„Ich muss Sie doch mal fragen, woran sehen Sie das denn?“

Von meiner Seite nun leise Erklärungen über das Legen eines Hengstes, wie es vorher aussieht – und danach. Darauf erstaunter Ausruf von ihr: „Da habe ich nie einen Unterschied gesehen!“

Eine männliche Stimme hinter uns: „Sie Arme!“

M. C.

Lara, fang an!

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