Читать книгу Authentisch sein! - Бхагаван Шри Раджниш (Ошо), Osho, Osho . - Страница 8

Wie ich höre, feiern deine Leute einfach alles?

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Du hast richtig gehört: Meine Sannyasins feiern alles. Feiern ist der Grundstein meines Sannyas – nicht Abkehr von der Welt, sondern Feiern; alle Schönheiten, alle Freuden zu feiern, die das Leben uns bietet – weil dieses ganze Leben ein Geschenk Gottes ist. Die alten Religionen haben euch gelehrt, dem Leben zu entsagen. Sie sind alle lebensfeindlich; ihr ganzer Ansatz ist pessimistisch. Sie sind alle gegen das Leben und seine Freuden.

Für mich ist Leben gleichbedeutend mit Gott. Ja, Leben ist ein viel besseres Wort als Gott, weil Gott nur ein philosophischer Begriff ist, während Leben etwas Reales, Existenzielles ist. Das Wort Gott kommt nur in Heiligen Schriften vor; es ist nur ein Wort, ein bloßes Wort. Das Leben aber ist in euch und um euch herum – in den Bäumen, in den Wolken, in den Sternen. Diese ganze Schöpfung ist ein Tanz des Lebens.

Ich lehre die Liebe zum Leben. Ich lehre die Kunst, euer Leben total zu leben, trunken zu sein vom Göttlichen im Leben. Ich bin kein Weltflüchtling. Alles, was euch die alten Religionen gelehrt haben, ist Weltflucht – sie waren alle gewissermaßen hip. Dazu müsst ihr wissen, was das Wort Hippie bedeutet … Es bezeichnet jemanden, der vor dem Kampf des Lebens wegläuft, der ihm seine hips, seine Hüften zeigt! All eure alten Religionen sind Hippies, haben ihre Hüften gezeigt. Sie konnten sich nicht der Herausforderung des Lebens stellen, sie konnten dem Leben nicht begegnen, ihm nicht ins Auge sehen. Sie waren Feiglinge. Sie zogen sich in die Berge, in die Klöster zurück. Doch auch wenn du dich in die Berge, in die Klöster zurückziehst, wie willst du dich selbst zurücklassen? Du bist Teil des Lebens.

Das Leben pulsiert in deinem Blut, es atmet in dir, das Leben ist dein eigentliches Sein. Wohin willst du fliehen? Und all diese Fluchtbemühungen sind, bei Licht besehen, Selbstmord. Eure Mönche, eure Nonnen, eure Mahatmas, eure so genannten Heiligen waren allesamt Selbstmörder. Sie übten sich im allmählichen Selbstmord. Sie waren nicht nur Selbstmörder, sondern obendrein Feiglinge – Feiglinge, weil sie nicht imstande waren, auf einen Hieb Selbstmord zu begehen. Sie begingen nach und nach Selbstmord – auf Raten; sie starben ganz allmählich und langsam. Diese kranken Menschen, diese unheilsamen, diese wahnsinnigen Menschen haben wir verehrt. Dabei waren sie gegen Gott, weil sie gegen das Leben waren.

Ich bin total verliebt in das Leben, deshalb lehre ich das Feiern. Alles muss gefeiert werden, alles muss gelebt, geliebt werden. Für mich gibt es nichts Weltliches und nichts Geheiligtes. Mir ist alles heilig, von der untersten Sprosse der Leiter bis hinauf zur höchsten Sprosse. Es ist eine Leiter: vom Körper zur Seele, vom Materiellen zum Spirituellen, vom Sex zum samadhi ist alles göttlich!

Einer meiner Sannyasins erzählt einem Schauspieler, der gerade den Hamlet spielt, dass er früher auch schon einmal den Hamlet gespielt hat.

„Wie haben Sie die Rolle verstanden?“, fragt der Darsteller. „Hat Hamlet tatsächlich mit Ophelia geschlafen?“

„Hamlet? Weiß ich nicht“, antwortet der Sannyasin, „aber ich schon!“

Feiern muss etwas Totales sein, nur so kannst du in allen Dimensionen reich sein. Und in allen Dimensionen reich zu sein ist das Einzige, was wir Gott anzubieten haben.

Wenn es einen Gott gibt und du eines Tages vor ihm stehst, wird er dir nur die eine Frage stellen: „Hat du dein Leben total gelebt oder nicht?“ – denn du hast diese Chance bekommen um zu leben, nicht um zu entsagen.

Meine Sannyasins feiern sogar den Tod; für mich ist der Tod nicht das Ende, sondern das eigentliche Crescendo, der eigentliche Höhepunkt des Lebens. Er ist das Höchste im Leben. Wenn du richtig gelebt hast, wenn du ohne Einschränkungen gelebt hast, von Augenblick zu Augenblick, wenn du jeden Tropfen aus deinem Leben herausgepresst hast, dann wird dein Tod der höchste Orgasmus sein.

Authentisch sein!

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