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2 «The 4 Cs»

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Die von Do Coyle entwickelten «4 Cs» werden vor allem in englischen Publikationen zu CLIL propagiert, wenn auch mit unterschiedlichen Termini und entsprechend unterschiedlichen Gewichtungen der vier Teile.13 Coyle unterscheidet vier Leitsätze, nach denen eine Unterrichtsstunde oder eine ganze Unterrichtseinheit aufgebaut werden kann:

 «Content» (oder «subject matter», «project», «theme»);

 «Communication» (oder «language»);

 «Cognition» (oder «thinking»);

 «Culture».

In «content» wird festgelegt, was genau unterrichtet werden soll. Im Rahmen der «communication» macht man sich Gedanken darüber, welche Sprache nötig ist, um den Unterrichtsgegenstand zu behandeln. «Cognition» umschreibt, wie die Lernenden das Thema durchdringen sollen und anhand welcher Aufgaben dies geschehen soll. Mit «culture» wird versucht, einen Bezug zwischen dem Unterrichtsgegenstand und der Lebenswirklichkeit der Lernenden herzustellen, zum Beispiel indem ähnliche Phänomene in der eigenen Kultur mit dem Unterrichtsgegenstand des Sprachziellandes verglichen werden. Im Falle des Geschichtsunterrichts können dies ähnliche historische Ereignisse in der eigenen Geschichte sein oder eine andere Form der Darstellung des gleichen Phänomens in einheimischen Medien (z.B. dem Geschichtslehrmittel der Regelklassen). «Culture» umschreibt also den Perspektivenwechsel, den nur Lernende vollziehen können, die nicht in der Kultur der Zielsprache aufgewachsen sind, und der, neben dem sprachlichen Aspekt, den eigentlichen Mehrwert von CLIL darstellt.

Unter der Kategorie «Communication» unterscheidet Do Coyle «Language of Learning», «Language for Learning» und «Language through Learning», deren gegenseitige Abhängigkeit sie mit einem Dreieck, dem sogenannten «Language Tryptich»,14 illustriert.

Bei der «Language of Learning» handelt es sich vor allem um Schlüsselwörter und Vokabeln in deren kontextuellem Umfeld, die man braucht, um den Unterrichtsgegenstand in der Fremdsprache zuerst einmal zu verstehen und zu beschreiben (z.B. das englische Vokabular im Zusammenhang mit Präsidentschaftswahlen in den USA).

Bei der «Language for Learning» handelt es sich um die Fähigkeit zur sprachlichen Interaktion, die für die Durchdringung des Unterrichtsgegenstandes notwendig ist, zum Beispiel zur Teilnahme an einer Debatte.

Mit «Language through Learning» meint Coyle jenen sprachlichen Lerneffekt im Immersionsunterricht, bei dem sich die Lernenden aufgrund der Anwendung der «Language of Learning» und der «Language for Learning» sprachrelevante Strategien aneignen, die sie auf andere Forschungsaufgaben anwenden können. Es geht also darum, die neu gelernte Sprache zu rezyklieren. Besonders nachhaltig ist dies, wenn die Lehrperson zu diesem Zweck die Schülerinnen und Schüler zu Folgeaktivitäten anleitet, zum Beispiel in Form von Hausaufgaben.

Ich erlebe die «4 Cs» als sehr hilfreich bei der Planung von immersivem Unterricht. Im Folgenden finden Sie einen entsprechenden Raster, in dem die «4 Cs» auf die erste Lektion einer Unterrichtseinheit zum amerikanischen Bürgerkrieg angewandt werden. Ich habe den Raster im Vergleich zu den in der Literatur publizierten leicht zurechtgestutzt und grafisch angepasst, dies aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Versionen.


Die Umsetzung dieser Planung in der Lektion sah wie folgt aus:


Auf die im Raster erwähnten Methoden und Formulare wird im Verlaufe des Buches zum Teil noch eingegangen.

13 Coyle et al., 2010, S. 41ff., Mehisto et al., 2008, S. 30f. (In dieser Publikation wird das vierte «C» mit «community» umschrieben und entsprechend betont, dass die Schülerinnen und Schüler sich als Teil einer Lerngemeinschaft fühlen sollen und das Selbstver­trauen und die Fähigkeit haben müssen, sich in Lerngruppen und im lokalen Umfeld einzubringen, und sich der Rolle bewusst sein sollten, die sie im entsprechenden Setting einnehmen. Bentley umschreibt das vierte «C» unter anderem auch mit «citizenship» und meint damit den Transfer des im Unterricht Gelernten in das eigene Handeln als Mitglied der Gesellschaft (vgl. Bentley, 2010, S. 33). Am besten dargestellt werden die «4 Cs» von Coyle selbst in Coyle, 2005, S. 5–8. Auf dieser Website wird man interaktiv näher an das Konzept der «4 Cs» herangeführt: http://archive.ecml.at/mtp2/clilmatrix/en/qmain.html [29.02.2012].

Einen ähnlichen Ansatz im deutschsprachigen Raum verfolgt Erika Werlen, die im bilingualen Lernen vier Ziele unterscheidet: Sachlernen, Kommunikationslernen, Sprachlernen und Strategielernen. Mit Letzterem ist gemeint, dass die Lernenden sich Strategien aneignen, mit denen sie die Fremdsprache stets weiter ausbauen können, was etwa Coyles «Language through Learning» entspricht (vgl. dazu Werlen, 2005, und Werlen, 2006, S. 208).

Die Wichtigkeit der Zielsetzung des «interkulturellen Vergleichs», also von Coyles viertem «C», unterstreicht Wolfgang Hallet in seinem «Bilingual Triangle», wo er drei Zielfelder des bilingualen Unterrichts unterscheidet: Zielfeld I: Phänomene und Sachverhalte der eigensprachlichen Kultur und Gesellschaft; Zielfeld II: Phänomene und Sachverhalte der zielsprachlichen Kulturen und Gesell­schaften; Zielfeld III: kulturunabhängige, kulturübergreifende, globale Phänomene und Sachverhalte (vgl. dazu Hallet, 1998, S. 119).

14 Coyle et al., 2010, S. 36ff.

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