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4. Das Gastmahl.

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Heut zu demselben Gelag wird mit uns kommen dein Gatte –

Wahrlich – ich bebe vor Grimm – mög’ es sein letztes doch sein!

Denn, wie kann ich denn dich, die Geliebte, als Gast und von fern nur

Sehn und ein Anderer soll deiner Berührung sich freu’n?

Einem Anderen sollst an die Brust du zärtlich dich schmiegen?

Und er, wenn er nur will, schlingt um den Hals dir den Arm?

Staune du ferner nicht mehr, dass Hippodames’ strahlende Schönheit

Einst die Centauren vom Wein trieb in den blutigsten Kampf.

Haus’ ich doch weder im Wald, noch ist mir der Leib mit des Rosses

Gliedern verwachsen und doch zuckt mir im Zorn schon die Hand.

Was du nun tun sollst, höre von mir; doch bitt ich dich dringend:

Lass leichtfertig vom Wind nicht das Gesagte verwehn.

Zeitiger komm als dein Mann; zwar weiß ich nicht, was mir dein frühes

Kommen mag nützen – indess komm du nur immer zuerst.

Liegt auf den Pfühl er gestreckt, so nah’ dich bescheiden und sittsam,

Lege dich zu ihm, doch mir rühre du heimlich den Fuß.

Acht’ auf mich, auf Zeichen und Blick, auf die sprechenden Mienen,

Und den verstohlenen Wink gib mir verstohlen zurück.

Muss ich auch schweigen, so will mit den Brauen so lauter ich sprechen

Und was das Herz mir erfüllt, schreib’ ich mit Wein auf den Tisch.

Du dann, denkst du der Zeit, die in Liebe uns selig schon hinfloss,

Lege die zierliche Hand leicht an das rosige Kinn.

Zürnst du mir heimlich – ich weiß nicht, warum – und versah ich’s in etwas,

Schüttle die Locken zurück über das niedliche Ohr.

Hat dir aber, mein Stern, was ich tat, was ich sagte, gefallen,

Dann um den Finger behänd drehe das Ringlein von Gold.

Fasse den Tisch mit der Hand, nach der Art wie ihn Betende fassen,

Flehst du mit Recht auf den Mann Böses vom Himmel herab.

Beut er den Becher mit Wein dir gemischt, heiß’ selber ihn trinken,

Fordre vom Diener dir leis, was du zu kosten begehrst.

Ich dann greife zuerst nach dem Becher, den du ihm zurückgabst,

Und an der Stelle, wo du trankest, da trink’ ich dir nach.

Reicht er dir Speisen vielleicht, die er selbst erst eben gekostet,

Weise die Speisen zurück, die er nun doch schon berührt.

Duld’ es nicht, dass er den Arm um den Nacken zärtlich dir schlinge –

Schmieg’ ihm dein liebliches Haupt nicht an die bäu’rische Brust.

Lass nicht des Frechen Hand auf dem reizenden Busen dir ruhen

Und vor Allem: sei nie, niemals ihm willig zum Kuss!

Wagst du’s, so geb’ ich sofort als deinen Geliebten mich selbst an,

Reiße zurück dich und »Halt,« ruf’ ich, »die Küsse sind mein.«

Bitt’ ihn, dass fleißig er trinkt (nicht bedarf es deshalb, ihn zu küssen!)

Trinkt er, so gieß’ ihm geheim lauteren Wein noch dazu.

Liegt er dann trunken von Wein und Schlaf, dann, Teuerste, gibt sich,

Wie es die Zeit und der Ort bieten, das Nächste von selbst.

Stehst du dann auf, um nach Hause zu gehn, so gehen wir Alle,

Doch du halte dich klug stets in der Mitte des Schwarms.

Dort im Gedränge findest mich du, dort finde auch ich dich –

O, wie zum süßesten Spiel Hand sich in Hand dann verschlingt!

Weh mir Armen! Das nützt ja Alles nur wenige Stunden,

Von der Gebieterin trennt mich die gebietende Nacht.

Und nun verschließt sie der Mann. Betrübt, mit quellenden Tränen

Folg’ ich, soweit ich nur kann, bis an die grausame Tür.

Jetzt wird er Küsse sich nehmen und mehr als Küsse! Und was du

Mir nur verstohlen gewährst, gibst du gezwungen, als Pflicht.

Doch dann erweise dich spröd, dass den Zwang er merke; das kannst du;

Schmeichelndes Kosen sei fern, Venus sei frostig und karg.

Freudlos bleib’ ihm die Nacht! Das wünsch’ ich von Herzen und dir auch,

Wenn du ihm Freuden gewährst, bleibe die Freude versagt!

Doch jetzt, bringe die Nacht uns Böses, sie bringe uns Gutes –

Standhaft leugne du mir morgen, was immer geschehn.

Elegien der Liebe

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