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2. Amors Triumphzug.

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Sagt, was mag das nur sein, dass das Lager mir täglich so hart scheint

Und dass die Decke mir stets gleitet vom purpurnen Pfühl?

Schlaflos verbring’ ich die Nächte, die endlos langen; es schmerzt mich

Jegliches Glied und im Bett werf’ ich mich stöhnend umher.

Wär’ ich von Liebe gequält, so müsst’ ich das wissen und fühlen –

Oder beschlich sie vielleicht listig und heimlich mein Herz?

Ja, so geschah’s: jäh drang in die Brust ihr zartes Geschoss mir,

Und nun beherrscht sie, die rauh Waltende, völlig mein Herz. –

Weich’ ich? Oder entfach’ ich im Kampf noch höher das Glutmeer?

Nein denn, ich weiche. Man trägt leichter die Last mit Geduld.

Schwingst du die Fackel im Kreis, gleich lodert zum Himmel die Flamme,

Die hinsinkend erstirbt, senkst du ermattend die Hand.

Nur mehr Schläge erntet das Rind, das gegen das Joch noch

Ankämpft, welches der Stier längst schon gelassen erträgt.

Blutig reißt nur das störrische Pferd das Maul sich am Brechzaum,

Während das edlere folgt, leicht nur vom Zügel berührt.

Wilder und härter bedrängt den Widerstrebenden Amor,

Als den Klugen, der gern sich ihm zum Sklaven bekennt.

Nun, so bekenn’ ich’s: ich bin deine neueste Beute, Cupido,

Huldigend heb’ ich zu dir, König und Herrscher, die Hand.

Nimmer bedarf es des Kampfs; um Gnade nur fleh’ ich, um Frieden;

Starker, wo bliebe dein Ruhm, wenn du mich Schwachen besiegst?

Kränze mit Myrten dein Haar und die schimmernden Tauben der Mutter

Schirr’ an den Wagen; schon rollt dort ihn Vulkan dir herbei.

Stolz im Wagen dann stehst du; »Triumph!« ruft jauchzend das Volk dir,

Lächelnd hörst du’s und lenkst anmutbewegt dein Gespann.

Lang nachfolgen im Zug dir gefangene Knaben und Mädchen –

Ha, welch ein glänzender Zug! Welch ein erhab’ner Triumph!

Ich selbst, brennt auch die Wunde mich noch, mit ergebenem Sinn doch

Trag’ ich die Ketten, in die du mich, Gewaltiger, schlugst.

Auch die Scham und Vernunft, auf den Rücken gebunden die Hände,

Führt man daher und was sonst dir noch zu dienen verschmäht.

Alles beugt sich nur dir, nach dir streckt Alles die Hände

Und dich umbrauset des Volks Jubel: »Triumph dir, Triumph!«

Mit dir schreiten im Zug Schmeichelei, Verblendung und Tollheit –

Wack’re Gesellen, die stets treu deinen Fahnen gedient.

Deine Soldaten! Mit ihnen besiegst du die Menschen und Götter;

Nimmt man dir diese, so bist arm du, verlassen und bloß.

Beifall lacht vom Olymp dem Triumphierenden Venus

Und mit göttlicher Hand streut sie dir Rosen aufs Haupt.

Du, Juwelen im Haar, in den funkelnden Schwingen Juwelen,

Fährst auf Rädern von Gold, selber ein Gold’ner, daher.

Hier auch, kenn’ ich dich recht, wirst du noch Viele entzünden,

Hier selbst im flüchtigen Zug schleudern auf Viele den Pfeil.

Denn nicht zu feiern vermag, auch wenn du es wolltest, dein Bogen:

Brennt erst die Flamme, versengt rings schon die glühende Luft.

So, mit den Tigern voran, durchzog einst Bacchus des Ganges

Länder im Siege – doch dir fliegen die Tauben vorauf.

Darum – darf ich ja doch dir nun folgen im stolzen Triumphzug –

Gnade! Nicht wende den Sinn, Sieger, vernichtend mir zu.

Leuchtendes Vorbild sei dir August, dein erhab’ner Verwandter,

Der mit dem siegenden Arm auch die Besiegten beschützt.

Elegien der Liebe

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