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Einleitendes Essay

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Die Amores (Elegien der Liebe) gehören zu den bekanntesten Werken des römischen Dichters Ovid. Ovid, eigentlich Publius Ovidius Naso, wurde 43 v. Chr. in Sulmo (heute Sulmona, nicht unweit Roms) geboren und starb etwa 17 n. Chr.

Viele Informationen zu Ovids Leben sind seiner autobiografischen Darstellung „Tristia“ zu entnehmen. Darin berichtet er, aus einer angesehenen Ritterfamilie zu stammen. Standesgemäß hatte er sich in Rom auf die Ämterlaufbahn und den Anwaltsberuf vorzubereiten. Ovid entschied sich jedoch – nachdem er bereits einige öffentliche Ämter bekleidet hatte – Dichter zu werden, ein prestigeträchtiger Beruf im damaligen Rom. Tatsächlich konnte er bald erste Erfolge mit seiner Dichtkunst feiern und wurde nach Horaz Tod (8 v. Chr.) der gefeiertste Dichter Roms. Die „Elegien der Liebe“ begründeten diesen Status maßgeblich. Die Wirkung seines Werks hält bis heute an, dazwischen gab es immer wieder Höhepunkte der Ovid-Rezeption. So im 11. Jahrhundert oder zur Zeit des Barock (17./18. Jahrhundert).

Die „Elegien der Liebe“ sind eine Sammlung von Elegien (Klageoder Liebesgedichte mit oft sehnsuchtsvoller und schwermütiger Grundstimmung), in denen der Erzähler Naso als gewitzter, aber auch nachdenklicher Liebhaber einer fiktiven Liebesgespielin, Corinna, erscheint. Insgesamt handelt es sich um eine Sammlung von Gedichten, die in drei Büchern zusammengefasst sind. Trotz aller Sehnsucht und mancher Schwermut sind die Liebesgedichte amüsant zu lesen, weil Ovid darin allerlei kluge Tipps gibt, wie man zu einer Liebhaberin gelangt, sie beeindruckt, betört, verführt, aber auch ihren Täuschungen entgeht. So geht es in den „Elegien der Liebe“ um Liebesbeichten, Treue und Verrat, Eifersucht, Liebeskünste und das Ausschalten von Nebenbuhlern. Mit jedem Gedicht werden neue Beobachtungen Ovids thematisiert. Was mit Wortgewalt und manchmal schwülstigem Ton daherkommt, ist jedoch eine anschauliche Darstellung der Verwirrungen, Eifersüchte und Triebe der Menschen. Auch wenn die Gedichte rund 2.000 Jahre alt sind, sind sie nicht nur eine Quelle über das Leben im alten Rom. Das meiste, was Ovid über Liebende und die Hindernisse der Liebe erzählt, ist auch heute noch wie aus dem Alltag gegriffen.

Das Werk stellt eines der bekanntesten Beispiele römischer Liebeselegie dar, ein Genre, das auf den Dichter Lucius Cornelius Gallus zurückgeht. Auch wenn der Erzähler Naso mit dem Autor Ovid (Publius Ovidius Naso) identisch zu sein scheint, sind die „Elegien der Liebe“ nicht als autobiografische Darstellung einer wechselvollen Liebesbeziehung zu sehen. Vielmehr stellen die „Elegien der Liebe“ ein fantasievolles programmatisches Werk der römischen Liebeselegie insgesamt dar.


1 Publius Ovidius Naso, genannt "Ovid", nach einem Gemälde von A. v. Werner.

Elegien der Liebe

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