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01. Planung

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Jenen Sommer wollten Peter und ich unseren Urlaub dazu nutzen, ein neues Land kennenzulernen.

Wir stellten uns einen Ort vor, an dem die durchschnittliche Temperatur zwanzig Grad Celsius nicht übersteigen würde. Mit diesem Anliegen waren wir natürlich ziemlich allein, die meisten anderen drängte es in den heißen Süden. In die engere Auswahl würden ebenfalls Länder mit möglichst wenigen Atomkraftwerken kommen und solche, die keine Kriege angezettelt hatten, auch in den letzten Jahrhunderten nicht.

An dieser Stelle drängte sich uns nun die Frage auf, ob man all solch ernste Angelegenheiten in den Ferien nicht einfach ruhen lassen sollte. Wir stellten aber mit Bedauern fest, dass uns diese Art von Gedankenlosigkeit fehlte.

Viel Hoffnung hatten wir nicht, einen Platz auf dieser Welt zu finden, der all diese Forderungen erfüllen würde. Und doch! Unsere Recherchen ergaben einen eindeutigen Sieger: IRLAND! Das Land, in dessen Nähe das europäische Wetter entsteht. Diese grüne Insel mit der schwachen Bevölkerungsdichte von 4,589 Millionen auf 84.421 Quadratkilometern.

Irland erfüllte all unsere Wünsche: Bis heute gibt es dort kein einziges Atomkraftwerk und die Iren haben keine Kriege angefangenen. (Abgesehen von diversen Befreiungskriegen gegen Besetzungsversuche.) Und zum Wetter: In Klimatabellen fanden wir eine sommerliche Durchschnittstemperatur von unter zwanzig Grad Celsius. Herrlich! Gut, zugegeben, das Schwimmen in der Irischen See würde sehr erfrischend werden bei einer Wassertemperatur zwischen acht und fünfzehn Grad Celsius.

Peter freute sich weniger auf das Schwimmen als auf die Erkundung der irischen Küche. Seine kulinarischen Ansprüche waren immer schon ziemlich stark ausgeprägt gewesen, sein Leben war quasi eine permanente Essensreise. Irland, nicht gerade bekannt für seine Sterneküche, würde also auch in dieser Hinsicht interessant werden.

Ich selbst bin ein eher abenteuerlustiger Typ. Ich freute mich auf eine neue Landschaft, neue Menschen und – das Wetter. Ich war gespannt auf Stürme, besonders auf die in Kombination mit Regen und stellte mir vor, wie mir die Gischt ins Gesicht peitschen würde, während ich mich über die Klippe einer Steilküste beugte. Ich konnte ja nicht ahnen, wie leicht es war, das zu erleben.


Foto 01: Mullaghmore Head, aufkommender Sturm an der Nordwestküste. Unbearbeitete Originalaufnahme aus dem Jahr 1996

Um einen ersten Eindruck von verschiedenen Orten der Insel zu gewinnen, planten wir eine Woche in dem bekannten Touristenort Killarney, zwei Wochen im Hausboot auf dem Fluss Shannon mit der Durchkreuzung der beiden großen Seen Lough Ree und Lough Derg und anschließend noch eine Woche in Clifden, der inoffiziellen Hauptstadt Connemaras, wohl eine der schönsten Regionen im Westen Irlands.

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