Читать книгу Ein Earl zu Weihnachten - Patricia Sveden - Страница 7

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3. Kapitel

Endlich trafen die ersten Gäste ein. Es waren Claires Eltern, die wie immer überpünktlich und komplett komplikationslos ankamen. Die wenigen Gepäckstücke der beiden wurden von zwei Dienern entgegengenommen und in ihre früheren Gemächer gebracht. Claires Eltern begrüßten ihre Tochter und deren Ehemann äußerst liebevoll und erfreut und begaben sich dann in ihr Zimmer, um sich frisch zu machen.

In drei Tagen war Heiliger Abend. Bella spürte, wie bei dem Gedanken daran die Gegend um ihr Herz zu kribbeln begann. War es ein Zeichen? Eine Art von Vorfreude? Aber auf was? Was könnte und sollte innerhalb von drei Tagen schon geschehen? Wie lange würde John Miller eigentlich hierbleiben? Die Aufenthaltsdauer der Gäste war immer ganz unterschiedlich. Claires Eltern und auch manch andere blieben für gewöhnlich über die gesamten Weihnachtsfeiertage hier auf dem Landgut. Einige andere Gäste verließen sie am Tag nach Heilig Abend auch schon wieder.

Warum waren John Miller und seine Begleitung eigentlich in diesem Jahr eingeladen worden? Bislang waren immer nur seine Eltern über Weihnachten hier gewesen. Es gab diesmal offenbar einige neue Gäste, die meisten waren Bella aber bereits aus den Vorjahren bekannt. Es wurden auch noch Gregs Mutter und seine Geschwister erwartet sowie einige andere entferntere Verwandte der beiden Hausherren.

Nun liefen auch Linnie und Luke herbei und fragten aufgeregt, wann ihre Onkel und Tanten - Gregs Brüder und Schwestern - endlich eintreffen würden. Die beiden liebten die jüngeren Geschwister von Greg sehr und freuten sich darauf, endlich wieder mit ihnen spielen zu können. Auch für Claire und Greg war es ein Segen, wenn ihre Kinder glücklich und beschäftigt waren.

Nachdem nun auch Gregs Familie und noch ein paar weitere Verwandte eingetroffen waren, trudelten nun endlich die ersten Freunde und Bekannten ein. Zuerst kam Angela, eine frühere Freundin aus Claires Jugend mit ihrem Ehemann und ihren beiden Töchtern, die etwa im Alter von Luke waren. Danach trafen ein Earl und seine Verlobte, die Bella beide noch nicht kannte, sowie ein junger Duke mit seiner Familie ein. Danach noch eine Cousine von Claire mit ihrer Mutter und einem Freund der Familie, und danach kam endlich er, John Miller mit seinen Eltern und besagter unbekannter Begleitung.

Als er das Haus durch die große Eingangstüre betrat, erkannte Bella ihn sofort wieder. Er sah beinahe genauso aus wie damals, wenn auch vielleicht noch ein wenig männlicher und reifer als früher. In Bellas Augen, die ihn im ersten Moment gewiss sehr offensichtlich angestarrt hatten, war er nun noch attraktiver und begehrenswerter als noch vor sieben Jahren. Von seinem Aussehen her war Bella nun also nicht enttäuscht worden, ganz im Gegenteil. Jetzt kam es dann nur mehr noch auf seinen Charakter an. Vielleicht entpuppte er sich ja als arrogant und überheblich oder gar ignorant und eingebildet. Dann wäre Bella wohl geheilt und befreit von ihrer Verliebtheit, ihrer jahrelangen Besessenheit. Bella war nun regelrecht gespannt darauf.

Doch zunächst nahm sie seine Begleitung genauer unter die Lupe. Sie war eine rotblonde, schlanke Frau von recht großer, aber graziöser Statur. Ganz anders als Bella. Bella schien wesentlich kleiner und etwas robuster zu sein. Zwar ebenso schlank, aber nicht ganz so fragil und zart gebaut. Bella war körperliche Arbeit gewohnt und konnte auch einmal mit anpacken, wenn es sein musste. Das wäre dieser mageren und zurechtgemachten feinen Frau dort drüben wohl nicht zuzutrauen. Außerdem hatte sie eher rötliches Haar und feine, spitze Gesichtszüge, die sie etwas streng wirken ließen. Streng oder herrisch, es blieb abzuwarten. Da diese Unbekannte aber mit John Miller und seinen Eltern überhaupt keine äußerlichen Ähnlichkeiten besaß, vermutete Bella, dass es sich tatsächlich um keine Verwandte handeln konnte. Zu blöd.

Bella blieb nervös und von einem Fuß auf den anderen tretend am Rande der Eingangshalle mit den anderen Bediensteten stehen und beobachtete einfach nur weiterhin die Ankunft der Millers. Nun kamen auch Greg und Claire herbei und begrüßten die neuen Gäste freundlich. Johns Mutter schien Claire recht gut zu kennen und wirkte ihr gegenüber besonders entzückend und liebenswürdig. Lady Miller schien eine herzliche, liebenswerte Frau zu sein. Das fand Bella wirklich schön. Die etwas kleinere schwarzhaarige Dame hatte bereits ihre volle Sympathie gewonnen. Lord Miller hingegen wirkte eher reserviert und nüchtern. Hoffentlich war sein Sohn vom Gemüt her nicht nach ihm geraten.

Nach der herzlichen Begrüßung nahmen ein paar der Diener das Gepäck der Millers entgegen und sie wurden zu ihren Gästezimmern geleitet. Als sie aber beinahe an Bella, die am Fuße der Treppe stand, vorbeikamen, wandte John Miller seinen Kopf in ihre Richtung und ihre Blicke trafen sich für einen Moment. Ein aufregender und abrupter Schauer durchfuhr Bella und sie glaubte, von seinem Blick versengt zu werden. Somit war diese Frage beantwortet, sie hegte noch Gefühle für ihn, sehr starke sogar. Und er besaß nach wie vor die schönsten Augen, in die sie jemals geblickt hatte. Doch was empfand er, wenn er sie ansah?

Ein Earl zu Weihnachten

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