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Tag 4: Montag, der

REFLEKTIEREN: VOM GLÜCK DER SELBSTERKENNTNIS


Guten Morgen, meine Liebe! Guten Morgen, mein Lieber! Ich hoffe, du hast heute Nacht besonders gut geschlafen. Wie ist es dir gestern mit deiner inneren Insel ergangen? Hat sie dich das ein oder andere Mal gegen das Brausen, Zischen, Ärgern und Tackern der modernen Welt abgeschirmt?

Heute möchte ich dich einladen, dir dein Selbstbild bewusster zu machen. Denn manchmal halten wir uns selbst für locker und entspannt – doch andere sehen das ganz anders. Wir sehen unsere eigene Persönlichkeit von innen nie so wie ein anderer Mensch sie von außen sieht – selbst wenn wir das manchmal glauben. Wo unser eigenes und das Bild der anderen auseinanderdriften, sprechen Psychologen vom »blinden Fleck«. Der »blinde Fleck« sind jene Verhaltensweisen, Muster, Gewohnheiten, Zu- und Abneigungen, von denen wir gar nicht merken, dass wir sie haben.

Andere Menschen sehen unsere Verspannungen und Muster manchmal deutlicher als wir selbst. Das Feedback durch andere Menschen ist eine wunderbare Chance, zu erfahren, wie wir uns verhalten – auch wenn sich das manchmal nicht gut anfühlt. Damit erfahren wir etwas über unsere Wirkung und können uns dann entscheiden, wie wir damit umgehen möchten.

Die Tagesaufgabe:

Bitte denk heute darüber nach, wo deine blinden Flecken liegen könnten. Frage dich: Wo halte ich mich für locker und entspannt – und bin es vielleicht gar nicht? Welche Engstirnigkeiten sehen andere Menschen bei mir und benennen sie vielleicht auch immer wieder mal? In welchen Momenten reagiere ich verspannt? Welche Muster agiere ich immer wieder aus – obwohl sie mich schon öfter an persönliche Grenzen gebracht haben? Welche Reibungsflächen und Konflikte tauchen in meinem Leben immer wieder auf, deren Ausgang ich im Grunde schon vorhersehen kann?

Leg das Buch nun auf die Seite und halte es ganz bewusst aus, für zwei Minuten ganz ohne Ablenkung über diese Fragen nachzudenken.

Wir treffen uns dann morgen wieder – gleich nach dem Aufwachen. Ich freu mich drauf! Und bitte denk auch heute daran: LANGSAM. Nur wer sich beim Laufen nicht selbst überholt, kann beim Schlendern auch seinen Schatten anschauen.


Mach dich mal locker

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