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ОглавлениеTag 5: Dienstag, der
ATMEN: SANFT, LANGSAM UND TIEF
Guten Morgen, meine Liebe! Guten Morgen, mein Lieber! ☺ Ich hoffe, du hattest eine angenehme Nacht. Willkommen bei deinem friedvollen Morgenritual. Auch heute früh kannst du dir das Wörtchen LANGSAM zum Anker machen. Nimm es wieder in diesen Tag mit. Lass es immer und immer wieder auf dich wirken. Ganz LANGSAM.
Das Geschenk des heutigen Tages ist die Wahrnehmung deines Atems. Unsere Atmung ist eine Quelle für pure Energie, wenn wir sie richtig anwenden. Wie atmest du gerade? Eher tief und langsam? Oder eher flach und schnell? Unsere Art zu atmen spiegelt unsere Art zu leben. Wir atmen zu flach, weil wir es uns über die Jahre so angewöhnt haben. Wenn wir uns bewusst machen, wie wir atmen, kann uns das zu interessanten Einsichten bringen.
Nicht komplett auszuatmen bedeutet beispielsweise nach asiatischer Lehre, dass du die Dinge schwer loslassen kannst. Ein flacher Atem bedeutet, dass du die Welt wenig an dich heranlässt. Wenn wir Angst haben, wird unser Atem flach. Das kann bis zur Atemnot führen. Wir wagen es nicht mehr, uns fallen zu lassen, und hören auf, uns zu öffnen oder Neues auszuprobieren. Dann fehlt uns das Vertrauen ins Leben.
Setze dich jetzt bequem hin, schließe deine Augen und atme langsam, sanft und tief ein – und dann ganz kurz und kraftvoll wieder aus. Beim laaangsamen Einatmen zieh deine Schultern Stück für Stück bis zu den Ohren hoch, und beim schnellen Ausatmen lasse deine Schultern ruckartig fallen.
Beim Einatmen kannst du bis 5 zählen. Atme dabei tief in den Bauch und ziehe langsam die Schultern hoch. Und beim Ausatmen lasse sie einfach mit einem befreienden Seufzen (»Aaaaahhhh«) wieder fallen. Anschließend kannst du eine Runde gähnen oder dich einfach ausstrecken.
Wenn es stimmt, sag dir dabei in Gedanken: »Aaaahhhhh, ich fühle mich gut. Mir geht es seeeeehr gut!« Dann wieder ganz langsam einatmen, kurz und kraftvoll ausatmen, Arme und Schultern fallen lassen.
Wiederhole das, so oft es dir Spaß macht und guttut. Du kannst dir beim Einatmen vorstellen, wie ein helles Licht in dich fließt und so eine kleine Atem-Meditation daraus machen, die dir mehr Erdung und Bewusstheit schenkt.
Die Tagesaufgabe:
Mach heute zwischendurch immer mal wieder diese Atemübung. Beobachte deine Atmung: Hast du eher Probleme mit dem Einatmen? Durch welche Gedanken und Einstellungen grenzt du dich womöglich vom Leben im Außen ab? Oder eher beim Ausatmen? Dann könntest du dich fragen: Wovor habe ich Angst? Was möchte ich um jeden Preis für mich behalten, festhalten, bewahren, nicht ändern?