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Dichter in der Krise

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Der Dichter spürt es mit Verdruss:

Sein Werk ist nicht aus einem Guss

Ach, er wird NIE WIEDER schreiben!

Lässt das Dichten besser bleiben

Widmet sich dem Schrebergarten

Und die Muse: Die kann warten!

Und er steigert sich hinein:

Nicht Dichter, Gärtner wird er sein!

Anstatt mit Dichten Zeit verlieren

Wird er Rosen kultivieren...

Ein Teich..., mit Brücke und mit Steg

– Hinweg, du schnöde Bibliothek! –

Die Schreiberei erregt nur Qual

Ab sofort wird’s rustikal

Und er sieht sich schon mit Spaten

Bricht im Geiste auf: Zu Taten!

Sieht sich mit der Heckenschere

Fühlt befreit sich von der Schwere

Seiner früheren Passion

Der Garten ruft: „Ich komme schon!“

Statt in seinem Turm zu dichten

Wird er, endlich, was verrichten

Was schon optisch überzeugt:

Rein in die Kluft, den Rücken beugt!

Ach, er macht nicht halbe Sachen

Seinen Eifer zu entfachen

Beteuert er mit einem Schwur:

„Ich leb’ jetzt für das Gärtnern nur!“

Nur praktisch geht er noch ans Werk

Er schwört es laut: „Beim Gartenzwerg!“

Doch bald schon packt ihn tiefe Reue

Und er dichtet gleich aufs Neue

Doch nun faucht ihn an ein Zwerg:

„In den Garten, ab, ans Werk!

Statt nur Verse hier zu wechseln

Kannst du gleich mal Unkraut häckseln!

Dann wird rundherum bewässert

Dass der Pflanzenwuchs sich bessert

Und damit du’s nicht vergisst:

Später düngen wir: Mit Mist“

Der Dichter, er erwacht mit Schrecken

Wähnt umzäunt sich noch von Hecken

Fühlt bedroht sich rings von Schergen:

In der Form von Gartenzwergen

Welch ein Albtraum: „Poesie

Ich verlass’ Dich n i e m e h r, nie!“

Schanghai und zurück

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