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Die Windrichtung und -stärke

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Außer den Luftdrucklinien, den Hochs und Tiefs sind nun aus unseren Wetterkarten noch viele andere Angaben an den Orten, von denen Wetterberichte vorliegen, verzeichnet. Hier interessieren nur einige, die man sich leicht einprägen kann. In erster Linie gilt dies für die Zeichen für die Windrichtung und Windstärke Nach der Mitte der kleinen Kreise, die die Orte auf der Wetterkarte bezeichnen, sind gerade Striche, »Pfeile« genannt, gerichtet, die uns sagen, wo der Wind dort herkommt, und seitlich davon sagen längere oder halblange Querstriche, wie stark der Wind war. Dabei wird die Windstärke von 1—12 gerechnet; 1 ganz schwache Luftbewegung, 12 Orkan, der zerstörende Verwüstungen anrichtet. 8 ist schon stürmischer Wind, 10 voller Sturm. Windstille wird durch einen um den Ort gezogenen größeren Kreis bezeichnet Die Querstriche an der Windrichtung werden »Federn« genannt: von ihnen zeigen die längeren die geraden Zahlen der Windstärke 2, 4, 6, 8, 10, 12 an, während ein halblanger Querstrich die benachbarte ungerade Zahl 1, 3, 5, 7, 9, 11 angibt. Beispiele dafür sind auf den anliegenden Wetterkarten zahlreich zu finden. Wenn, wie auf der Wetterkarte von 8 Uhr am 13. Februar 1938, westlich von Irland ein Hoch liegt und über Böhmen und Schlesien ein Tief, so müssen dazwischen nördliche Winde herrschen, die kalte, arktische Luft nach Süden über ganz Deutschland und England bringen. Sollte, was in diesem Fall nicht eintrat, das Hoch über Südschweden nach Osten bis Nordrußland vorrücken, so würden die Winde über Nord nach Nordost und Ost drehen und uns eine Periode strenger sibirischer Kälte bringen, wie in dem strengen Winter Januar bis März 1929. Diesmal zog aber das westliche Hoch über Süddeutschland nach Südosten und brachte uns Schneefälle und nur mäßige Kälte, kaum bis zu -10 Grad. Im Sommer bringt die ähnliche Entwicklung Trockenheit und Hitze oder im zweiten Fall feuchte Wärme mit mäßigem Regen.

Wenn das Hoch über Südwesteuropa (Azorenhoch) oder im weiteren Südosten liegt, so ist für die Tiefs der Weg über die Nord- und Ostsee frei. Sie folgen dann oft für längere Zeit, immer eins nach dem anderen, und bringen damit besonders für Norddeutschland eine sogen. »Schlechtwetterperiode« mit häufigem, auch gelegentlich starkem Regen, oft dicker Bewölkung bei sonst klarer Luft (gute Sichtweite!) und mit oft stärkeren bis stürmischen West- bis Südwestwinden. (Bei einem Hoch wird die abwärts sinkende Luft wärmer und trockener, die in ihr stets enthaltenen trockenen Staubteilchen werden nicht durch Regen ausgewaschen, sondern bleiben schwebend und vermindern die Sichtweite.)

Das Maß der Bewölkung ist auf den Wetterkarten durch mehr oder weniger weitgehende Schwärzung des kleinen, die Orte bezeichnenden Kreises angegeben. Neben dem Ort meldet eine einfache Zahl die Lufttemperatur. Wenn zwei Zahlen übereinanderstehen, gibt die untere Zahl die Wassertemperatur des Meeres an. Die Erklärung für die weiteren Zeichen ist am Rande der Wetterkarten zu finden.

Das kleine Wetterbuch für Gärtner und Gartenbesitzer

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