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Das Lesen der Wetterkarte

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Es lohnt sich für den Gärtner und Landwirt, die Wetterkarten täglich anzusehen und für sich auszuwerten· Um dies zu können, ist es notwendig, deren Angaben zu verstehen und Folgerungen daraus zu ziehen. Was die auf allen Wetterkarten verzeichneten »Hochs« und »Tiefs« bedeuten und wie sie die Windrichtung und Windstärke bestimmen, wurde oben bereits erklärt. Sie haben aber noch weiteren Einfluss auf die übrigen Witterungserscheinungen, Niederschläge, Regen und Schnee, Bewölkung und Sonnenschein, auch auf Gewitter und den selteneren Hagel. Im folgenden sollen diese weiteren Zusammenhänge erklärt werden, und zwar unter Bezugnahme auf die als Beispiele hier angefügten Hamburger Wetterkarten. Es sind dazu zwei Tageskarten ausgewählt, eine vom Sommer, eine vom Winter, und zwar je eine Zirkumpolarkarte, d. h. eine Wetterkarte von der ganzen nördlichen Erdhalbkugel, von nachts 2 Uhr, und je eine, die Europa und den Nordatlantik umfasst, von morgens 8 Uhr. Diese vier Wetterkarten sind aufzuschlagen und beim Lesen der folgenden Ausführungen heranzuziehen.

Die hier im Text besprochenen Wetterkarten sind im Anhang abgebildet

Auf den Wetterkarten fallen besonders die vielen, die Stufen des Luftdruckes darstellenden Linien auf, die die schon erwähnten Hochs (H) und Tiefs (T) erkennen lassen.

An den alten Barometern ist der Luftdruck in Millimetern einer Quecksilbersäule angegeben, die dem Luftdruck das Gleichgewicht hält. In der durchschnittlichen Höhe der Meeresoberfläche beträgt im vieljährigen Mittel dieser Luftdruck 762 mm, in verschiedenen Höhen der Gebirge und bei Luftfahrten gesetzmäßig weniger. In neuerer Zeit haben die Meteorologen aller Länder nach gemeinsamen Bewertungen beschlossen, den Druck unserer irdischen Atmosphäre direkt nach Gewicht, d. h. in Gramm (g) auszudrücken, wobei ein Luftdruck von 1000 g gleich dem einer Quecksilbersäule von 750,1 mm Höhe ist. Auf den Wetterkarten sind die Luftdrucklinien nach Gramm oder, wie es jetzt genannt wird, nach »Millibar« (so viel wie Tausendgewicht) angegeben, also z. B. um ein Hoch zu 1025 und um ein Tief 995. Will man diese Zahlen mit den Angaben eines alten Barometers vergleichen, so braucht man nur drei Viertel (3/4) davon zu nehmen. Dies ist zu beachten, da man zur Beurteilung des Witterungsverlaufs außer den Wetterkarten unbedingt die eigene Beobachtung des Barometers heranziehen muss, um zu sehen, wie sich seit der Zeit der Herausgabe der letzten Wetterkarte der Luftdruck weiter gestaltet.

Das kleine Wetterbuch für Gärtner und Gartenbesitzer

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