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Die Ursachen der Wetteränderungen (das Hoch, das Tief)

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Auf den täglich herausgegebenen Wetterkarten fallen zunächst die mit »Hoch« und »Tief« bezeichneten Bezirke auf, die von mehr oder weniger eng verlaufenden Barometer- oder Luftdrucklinien umgeben sind. In einem Tief ist der Luftdruck niedriger und die Luft feuchter als in der Umgebung und in seiner Mitte wird die Luft nach oben abgesaugt. Dadurch entsteht gleichsam eine Säule der aufwärts strömenden Luft, die in besonders starken Fällen als eine Staub- oder Windhose oder als eine Wasserhose sichtbar wird. Die aufwärts gerissene Luft muss zwangsläufig unten von allen Seiten her ersetzt werden. Diese Luftzuführung unten am Fuß eines Tiefs, also die Winde im unteren Teil der Atmosphäre, würden von allen Seiten nach dem Mittelpunkt des Tiefs gerichtet sein, wenn die Erde sich nicht in etwa 24 Stunden einmal um sich selbst drehte. Dadurch lenkt sie alle Windrichtungen auf unserer nördlichen Halbkugel nach rechts, auf der südlichen Halbkugel nach links ab. Diese Ablenkung der Windrichtungen bildet ein ausnahmsloses Naturgesetz. Wegen der Ablenkung aller Windrichtungen nach rechts umkreisen die unteren Winde das Tief auf der nördlichen Halbkugel dem Uhrzeiger entgegengesetzt.

Bei einem Hoch liegen diese Verhältnisse genau umgekehrt In seiner Mitte ist der Luftdruck höher und die Luft schwerer als in der Umgebung. Die Luft sinkt hier nach unten, wo sie nach allen Seiten auseinanderfließt. Die dadurch entstehende Luftbewegung wird ebenfalls infolge der Umdrehung der Erde stets nach rechts abgelenkt, so dass diese Winde, die meist schwach sind, das Zentrum des Hochs in der gleichen Richtung wie der Uhrzeiger umkreisen, also in entgegengesetzter Richtung wie die Winde in der Umgebung eines Tiefs. Während bei einem Tief die unten von allen Seiten zusammenströmende Luft durch Raummangel gestaut wird und daher mit großer Heftigkeit nach oben zu entweichen sucht, kommt die in einem Hoch absinkende Luft nach unten zu in immer schwerere Luftschichten, die dem Absinken mehr Widerstand entgegenstellen Hierdurch sowohl als auch durch den Übergang aus engeren in die weiteren Räume der Umgebung sind alle zu einem Hoch gehörenden Luftbewegungen schwach. Kennen wir daher die Lage eines Tiefs oder die eines Hochs, so können wir für die weitere Umgebung die Windrichtung und die Windstärke voraussagen. Damit ist für die Wettervoraussage im ganzen, auch für den Praktiker, schon viel gewonnen.

Das kleine Wetterbuch für Gärtner und Gartenbesitzer

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