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Der Vorfall im Wald

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Um seine schlappen Muskeln mal zu strapazieren, geht ein Politiker im Eilschritt durch den Wald, in zehn Schritt Abstand gefolgt von einem Handwerker, der versucht durch Bewegung etwas von der Energie, die ihn die harte Arbeit des Tages gekostet hat, zurück zu bekommen.

Lange aber dauert diese Scharade nicht, also dass ein Arbeiter hinter einem Politiker hergeht. Schon nach ungefähr einem Kilometer macht der Handwerker, erschöpft von der vielen Arbeit, schon ein wenig schlapp und der Politiker rutscht unglücklicherweise auf einer Ein-Euro-Münze aus. Der Handwerker will den Sturz noch verhindern, aber kann den Politiker nicht schnell genug erreichen.

Dadurch, dass der Politiker unglücklich stürzt, liegt er nun auf dem feuchten Waldboden und reibt stöhnend seinen Fußknöchel.

"Haben Sie sich wehgetan?", fragt der Handwerker ihn außer Atem.

Der Politiker reibt stöhnend über seinen Fuß. "Ich glaube, er ist gebrochen."

"Dies hier ist, glaube ich, der Schuldige", sagt der Handwerker und hebt den Euro vom Boden auf.

"Natürlich! Wieder der verfluchte Euro!", ruft der Politiker. "Aber haben Sie das denn nicht kommen sehen? Ich meine, dass ich auf dem Euro ausrutschen würde?"

"Irgendwie schon, denn schon von Ferne sah ich etwas glitzern, aber ich habe mir da weiter keine Gedanken drüber gemacht."

"Falsche Antwort mein Lieber, denn ich bin ein wichtiger Politiker und werde Ihnen einen Prozess anhängen wegen Nachlässigkeit."

"Einen Prozess? Wie meinen Sie?", fragt ihn der Handwerker entsetzt.

"Sie hätten mich doch vor dem Euro warnen können, oder?" Um den Schmerz zu lindern dreht sich der Politiker auf den Rücken und sieht stöhnend zum Handwerker auf.

"Ich bin nur ein einfacher Arbeiter und verdiene mir mühsam jeden Monat mein Gehalt, weiter nichts."

"Nichtsdestoweniger hätten Sie mich schützen müssen, vor dem Sturz über den Euro", antwortet der Politiker jammernd.

"Nun hören Sie mal her", sagt der Handwerker und wird langsam sauer. "Wir einfachen Leute sehen in unserer Gesellschaft krumme Sachen öfters schneller kommen als die, die das gelernt haben, außerdem lebt ihr ja von unseren Geldern, die wir mühsam erarbeitet haben … und dann mich für den Euro, über den Sie gestolpert sind, verantwortlich zu machen geht doch ein wenig zu weit, finden Sie nicht auch?"

Der Politiker sucht mühsam nach seinem Handy. "Na, das sieht ja fast so aus, als würde ich Ihnen das Geld aus der Tasche ziehen …"

"Im Großen und Ganzen fühlt der Arbeiter sich heutzutage schon abgezockt!", unterbricht der Handwerker ihn.

"Ich verstehe, Sie möchten Ihre schlechte Laune an den Politikern abreagieren, nun, da sollten Sie stattdessen besser mal bei Ihrem Arbeitgeber anklopfen."

"Meistens ist die Politik die Ursache vieler Qualen dieser Welt."

"So was lasse ich mich nicht gefallen … ich werde alle, die als Handwerker tätig sind, sofort belangen."

"Im Großen und Ganzen macht ihr das ja finanziell schon mit uns Arbeitern."

"Bestimmt werde ich Sie aus all den Arbeitern herausfiltern, da können Sie Gift drauf nehmen."

"Na, dann viel Vergnügen bei der Suche nach einem richtigen Handwerker … denn um die Steuer zu umgehen brauchen sie sicher noch ein paar Schwarzarbeiter, liege ich da richtig?"

"Nun bekommen Sie erst recht einen Prozess angehängt, wegen der Behauptung, dass ich die Situation der Handwerker zu meinem Vorteil nutzen würde."

Der Handwerker macht sich groß. "Leider, mein Lieber, ist zum ersten Mal in meinem Leben der Vorteil auf meiner Seite."

"Wie meinen Sie das?", ächzt der Politiker.

"Nun, Sie haben sich, wie Sie sagen, den Fußknöchel gebrochen, also können Sie nicht weiterlaufen, wissen meinen Namen nicht, also ich würde sagen … Ciao!"

"So eine Unverschämtheit, mich als wichtigen Politiker hier so liegen zu lassen."

"Sie haben doch ein Handy!"

"Nun, dann werde ich mir nicht nur einen Krankenwagen kommen lassen, sondern auch gleich die Polizei."

"Ach, mein Lieber, dann bin ich schon längst über alle Berge", meint der Handwerker grinsend und wirft ihm den einen Euro zu. "Den einen Euro können Sie von mir geschenkt bekommen … also Ciao."

"Der Euro wird Sie noch teuer zu stehen kommen", ruft der Politiker dem Handwerker nach, als der, wieder voller Energie, sich rasch aus dem Staub macht.

Satirische Sketche 3

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