Читать книгу Lieblingsplätze Bern - Paul Ott - Страница 13

7 Ein spätgotisches Wunderwerk Altstadt: Münster

Оглавление

Das Berner Münster ist so etwas wie eine ewige Baustelle. Jedenfalls bekommt man als Bewohner der Stadt diesen Eindruck, denn um den Turm hängt seit Jahrzehnten eine Manschette aus Baugerüsten. Nur wenige Jahre waren dem Monument ohne diese Bauhilfen gegönnt. Die Münsterbauhütte hat immer etwas zu tun: Hier muss Sandstein ausgebessert, dort sollen Umweltschäden repariert werden, damit die Kirche wieder im ursprünglichen Glanz erstrahlt.

Das Berner Münster hat eine bewegte Baugeschichte hinter sich. Für die nach dem verheerenden Brand von 1405 neu errichtete Stadt musste eine größere Kirche gebaut werden. Anstelle der früheren Leutkirche legte man 1421 den Grundstein. Zu dieser Zeit befand sich auf dem heutigen Münsterplatz noch der Friedhof, der durch eine Aufschüttung und Befestigung der Aarehalde kurzzeitig auf die Plattform (1530 vollendet) verlegt werden konnte. Der Bau der Kirche wurde mit der Einwölbung des Mittelschiffs 1575 vorerst abgeschlossen. Wegen statischer Schwierigkeiten hat man die Spitze des Turms erst 1889–1893 ergänzt. Er erreicht nun eine Höhe von genau 101 Metern.

Das Münster ist die größte spätgotische Kirche der Schweiz, besitzt den zweitgrößten mittelalterlichen Glasfensterzyklus und ein handwerklich herausragendes hölzernes Chorgestühl. Ebenso berühmt ist das Westportal, das als eines der letzten gotischen mit einem umfassenden Bildprogramm gilt. In dessen Zentrum beeindruckt das Jüngste Gericht mit 171 Originalfiguren nach jahrzehntelanger Renovation in leuchtenden Farben. Die Wandmalereien von Verkündigung und Sündenfall (1501) stammen von einem Maler aus dem Umkreis der Nelkenmeister, die Bildhauerarbeiten der Klugen und Törichten Jungfrauen sowie weiterer Figuren sind Kopien. Die ursprünglichen Sandsteinskulpturen haben unter der Verwitterung stark gelitten und mussten ersetzt werden. Die Originale sind im Untergeschoss des Bernischen Historischen Museums zu bewundern, zusammen mit Figuren, die während der Reformation zerstört und als Bauschutt in der Plattform versenkt worden waren. Man hat sie 1986 bei Sanierungsarbeiten geborgen.

254 Treppenstufen führen zur unteren, noch einmal 90 Stufen zur oberen Galerie auf dem Münsterturm. Man steigt dabei an den beiden Geschossen mit den sieben Glocken vorbei.


7

Berner Münster

Münsterplatz 1

3000 Bern

Infostelle Tourismus

Münsterplatz 1

3000 Bern 8

031 3120462

www.bernermuenster.ch

Lieblingsplätze Bern

Подняться наверх