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11 Chronos und die Bärenparade Altstadt: Zytglogge

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Ist die Zeit eine verlässliche Größe, oder ist sie relativ? Diese Gedanken mögen Albert Einstein beherrscht haben, als er – ein Angestellter des Berner Patentamts – im Jahre 1905 unweit des Glockenturms an der Kramgasse 49 (Einstein-Museum) seine Spezielle Relativitätstheorie theoretisch untermauerte. Ob ihn dabei der tägliche Blick auf die astronomische Uhr des Zytglogge inspiriert hat, weiß man nicht.

Wenn Trauben von Touristen jeweils zur vollen Stunde Hälse und Fotoapparate in die Höhe recken, weiß man als Berner: Es ist wieder Zeit für den spätmittelalterlichen Figurentanz. Im Innern des Turms würde man Räder und Stangen in einer metallenen Halterung aus dem Jahr 1530 sehen, würde ihr Klackern und Stoßen hören, bevor man von außen die Bewegungen an der Fassade wahrnimmt. Zuerst kräht der Hahn und plustert sich auf. Der Narr unter ihm läutet das Glöcklein, Chronos dreht die Sanduhr, die sieben Bären der städtischen Wachmannschaft bewegen sich im Kreis. Zuoberst auf dem Turm schlägt die vergoldete Figur des Hans von Thann mit dem Hammer die Stundenglocke. Und zuletzt kräht nochmals der Hahn.

Ursprünglich war dies einfach ein hinten offener Wehrturm der ältesten Stadtmauer, erbaut wohl 1218, der als Gefängnis genutzt wurde. Nach dem verheerenden Brand von 1405 wurde der Turm wiederaufgebaut und später mit einer rückwärtigen Wand versehen. Dort hing schon zur Bauzeit ein Astrolabium, das heute noch – allerdings mit neueren Zifferblättern – Zeit, Wochentag, Datum, Tierkreiszeichen, Mondphase und Dämmerungsgrenze anzeigt. 1527–1530 baute der Berner Schlosser und Waffenschmied Kaspar Brunner das Uhrwerk, das heute noch seinen Dienst tut – allerdings nur, wenn der Zytglogge-Richter Abend für Abend die Gewichte hochzieht. Im 18. Jahrhundert blieb die Uhr für einige Jahre stehen. Es soll nicht wieder vorkommen. Denn die Turmuhr war schon immer die Hauptuhr der Stadt. Vom Zytglogge aus wurden Wegstunden gemessen, deshalb sind im Tordurchgang seit der Mitte des 17. Jahrhunderts zur Kontrolle die bernischen Längenmaße angebracht.

Bern Tourismus bietet regelmäßig Führungen durch das Innere des Zytgloggeturms an, wo man das originale Uhrwerk bewundern kann Über die Homepage kann man den Rundgang online buchen.


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Zytglogge

Bim Zytglogge 3

3011 Bern

Zytglogge-Führungen: Bern Welcome

Tourist-Information im Bahnhof (Erdgeschoss, östlicher Ausgang bei der Bushaltestelle Perron H)

Bahnhofplatz 10a

3011 Bern

031 328 12 12

www.bern.com

www.zytglogge-bern.ch

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