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4. Kapitel: Asenath und ihre Eltern

1

So ging sie aus dem Söller auf der Treppe schnell hinab

und kam zu Vater und zu Mutter

und grüßte sie;

da freute Pentephres mit seinem Weibe

sich über ihre Tochter Asenath gar sehr,

weil sie sie sahen so geschmückt und so geziert,

wie eine Gottesbraut.

2

Da holten sie hervor,

was sie aus ihrem Erbgut Gutes eingeheimst,

und schenkten dieses ihrer Tochter,

und Asenath erfreute sich an all dem Guten,

am Obst, an Trauben, Datteln,

an Tauben, an Granaten und an Feigen;

sie waren alle reif und wohlschmeckend.

3

Alsdann sprach Pentephres zu seiner Tochter Asenath:

„O Kind!“

Sie sprach: Ja, Herr!

4

Er sprach zu ihr:

Setz dich hier zwischen uns!

Ich will dir sagen, was ich denke.

5

Sie setzt sich zwischen ihren Vater und die Mutter;

ihr Vater Pentephres ergreift mit seiner Rechten ihre Rechte,

küßt sie und spricht:

O liebes Kind!


6

Sie sprach zu ihm:

Ja, Herr und Vater!

7

Darauf sprach Pentephres zu ihr:

Sieh, Joseph, Gottes Held, kommt heut zu uns;

er ist der Herrscher über ganz Ägyptenland.

Der König Pharao bestellte ihn zum Herrscher

über unser ganzes Land

und diesem ganzen Lande gibt er Nahrung

und rettet dieses vor der künftigen Hungersnot.

Ein gottesfürchtiger Mann ist Joseph,

jungfräulich, wie du’s heute bist, und klug,

ein Mann, an Weisheit und an Wissen stark;

in ihm ist Gottes Geist;

des Herren Gnade ist in ihm.

8

Komm, teures Kind!

Ich geb dich ihm zum Weib

und du wirst seine Braut;

für alle Zeit wird er dein Bräutigam.

9

Als Asenath von ihrem Vater diese Worte hörte,

bedeckte sich ihr Angesicht mit vielem Schweiß

und sie geriet in großen Zorn,

schaut von der Seite hin zu ihrem Vater

und spricht:

Was redest du, mein Herr und Vater, solche Dinge?

Willst du mich einem fremden Mann gefangen übergeben,

der flüchtig war

und den man gar verkaufte?


10

Ist er nicht eines Hirten Sohn aus Kanaan?

Ist er denn nicht von ihm verlasen worden?

Ist er nicht der, der bei der Herrin ruhte

und den sein Herr in dunklen Kerker werfen ließ

und den aus seinem Kerker Pharao entließ,

weil er ihm seinen Traum erklärte,

so wie’s die alten Weiber der Ägypter machen?

11

Nein! Lieber heirat ich den erstgeborenen Sohn des Königs,

weil dieser König in dem ganzen Lande wird.

12

Als dieses Pentephres vernahm,

verging ihm alle Lust,

mit seiner Tochter Asenath

noch weiter über Joseph sich zu unterhalten,

weil sie mit stolzem Zorne ihm erwidert hatte.

Joseph und Asenath

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