Читать книгу 1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller - Pete Hackett - Страница 15

7

Оглавление

Am Samstag, dem 19. September, ging ein Brief bei der New York Times ein, in dem der Killer den Mord an Kathleen Anderson ankündigte. Das FBI wurde unverzüglich in Kenntnis gesetzt. Der Brief war mit einem Computer geschrieben und mit einem Tintenstrahldrucker ausgedruckt worden und ließ keinen Schluss auf den Verfasser zu.

Am 21. September wurde die Leiche Kathleen Andersons gefunden. Der Mörder hatte ihr das Herz aus der Brust geschnitten.

An diesem Tag erfuhren Burke und Harris auch von der Spurensicherung, dass in den konfiszierten Autos nicht ein einziger Hinweis auf die getöteten Frauen gefunden worden war. Jetzt war Wesley Cohan endgültig aus dem Schneider.

In der Pathologie wurde festgestellt, dass bei Kathleen Anderson der Tod schon am Sonntag, dem 20. September eingetreten war. Dem Gesetz der Serie entsprechend: An einem Donnerstag entführt, drei Tage später, an einem Sonntag, ermordet.

Was für ein System steckte hinter dieser Kontinuität?

Beim FBI hatte sich die Vermutung, dass es sich um Rachemorde handelte, verfestigt. Dass den Frauen die Herzen herausgeschnitten worden waren, sollte die Polizei auf eine falsche Spur führen.

„Vielleicht sollten wir mal die Selbsthilfegruppe unter die Lupe nehmen, der Mrs Cohan angehört“, schlug Ron vor.

Owen Burke holte die Visitenkarte, die ihm Mrs Cohan gegeben hatte, aus der der Jackentasche. „Ich will mal mit dem Leiter der Gruppe sprechen“, sagte er, nahm den Telefonhörer zur Hand und tippte die Telefonnummer Dr. Ramseys. Wenig später meldete sich eine männliche Stimme:

„Dr. Ramsey.“

„Hier spricht Special Agent Burke vom FBI New York“, sagte der Agent. „Sie leiten eine Selbsthilfegruppe, in der sich einige HIV-Infizierte zusammengeschlossen haben?“

„Das ist richtig. Warum fragen Sie?“

„Es geht um die Morde an den Frauen vom Straßenstrich. Sicher haben Sie in den Nachrichten davon gehört.“

„Ja. Schrecklich. Ich denke, dass ein Psychopath am Werk ist. Ein normaler Mensch würde den Frauen nicht die Herzen herausschneiden ...“

„Es gab ähnliche Morde in Baltimore, Cincinnati und Indianapolis. Wir nehmen daher an, dass eine Gruppe dahinter steckt. In New York wurden die die Frauen jeweils donnerstags entführt. Es begann am 20. August. Donnerstags werden auch die Treffs Ihrer Gruppe abgehalten.“

„Ja, das ist seltsam“, sagte der Professor. „Unsere Sit-ins finden immer in der Zeit zwischen 20 und 22 Uhr statt. Denken Sie etwa, dass jemand aus meiner Gruppe dahintersteckt?“

„Wir müssen jeder Möglichkeit nachgehen“, versetzte Burke.

„Ich verstehe. In meiner Gruppe befinden sich acht Männer und fünf Frauen. Einen Mord traue ich allerdings niemand von ihnen zu.“

„Mrs Cohan ist auch in Ihrer Gruppe.“

„Ja. Ihr Mann hat sie angesteckt, nachdem er irgendwann mal auf dem Straßenstrich sein Vergnügen gesucht hatte. Tragisch für die Frau. Bei ihr ist die Krankheit schon zum Ausbruch gekommen.“

„Wir haben mit Mrs Cohan gesprochen. Sie hasst Ihren Mann. Wie haben sich die anderen Mitglieder Ihrer Gruppe infiziert?“

„Fast alle durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Die Frauen wurden – bis auf eine – von ihren Ehemännern angesteckt. Die Ehemänner wiederum haben sich bei Seitensprüngen infiziert.“

„Spielt der Straßenstrich eine große Rolle bei der Verbreitung von Aids?“, erkundigte sich Burke.

„Die Prostitution ist eine der Hauptursachen von Aids. Die Frauen werden von Freiern infiziert und geben den Virus weiter an andere Kunden, und die wiederum stecken ihre Ehefrauen, Lebensgefährtinnen und Freundinnen an. Es ist ein Teufelskreis. Hunderttausende sind auf der ganzen Welt schon infiziert. Die Dunkelziffer dürfte noch um einiges höher sein. Irgendwann wird die Krankheit Ausmaße annehmen wie die Pest im Mittelalter. Sie entwickelt sich zu einer Geißel für die gesamte Menschheit.“

Der Special Agent konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Stimme Dr. Ramseys zuletzt gepresst und verzerrt geklungen hatte, als hätte ihm etwas die Kehle zugeschnürt.

„In wessen Wohnung fand das letzte Sit-in statt?“, fragte Burke.

„Das war am 17. September. Wir waren in der Wohnung William Tobins in der 94th Street. Er hat sich auch bei einer Hure angesteckt.“

„Welche Nummer?“

„Was meinen Sie?“

„Die Hausnummer Tobins.“

„Moment.“

Es verstrich fast eine Minute. Dann meldete sich Ramsey wieder. „Ich habe in meinen Unterlagen nachgesehen. Es ist die Hausnummer 421.“

„Vielen Dank“, sagte Burke. „Sollte es noch Fragen geben, werde ich mich wieder an Sie wenden.“

„Jederzeit, Agent. Soweit ich dazu in der Lage bin, werde ich Ihnen gerne Rede und Antwort stehen.“

Owen Burke fiel noch etwas ein. „Eine Frage noch, Dr. Ramsey. Bei wem findet das nächste Treffen statt.“

„Moment, ich muss einen Blick in meinen Terminkalender werfen.“ Es dauerte wieder eine gute Minute. „Am 1. Oktober, bei Dennis Gray, Queens, 55th Street, Nummer 254.“

„Stehen Sie mit anderen Gruppen in Kontakt?“

„Nein. Aber ich leite eine weitere Gruppe, mit der ich mich jeweils dienstags treffe.“

Burke bedankte sich noch einmal, dann legte er auf und sagte an seinen Kollegen gewandt: „Die Sitzungen finden jeden Donnerstag zwischen 20 und 22 Uhr statt. Die Frauen wurden immer nach 22 Uhr entführt. Langsam werden es der Zufälle zu viele.“

Ron nickte. „Ich denke, wir sollten uns zu dem Treffen am 1. Oktober begeben.“

„Nein“, wehrte Burke ab. „Wir sollten lediglich mal beobachten, wer mit welchem Auto in die 55th Street in Queens kommt. Und wenn ein weißer Ford dabei ist, sollten wir den Fahrer beschatten, sobald das Sit-in beendet ist.“

„Am 1. Oktober wird auch Lucy in der Morningside Avenue stehen“, sagte Ron. „Wenigstens einer von uns sollte aufpassen.“

„Ja“, pflichtete Burke bei. „Übernimmst du das?“

„Warum nicht?“

1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller

Подняться наверх