Читать книгу Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western - Pete Hackett - Страница 24

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Die Morgensonne vergoldete die Stadt. Im Westen hingen noch Nebelschwaden über der Prärie.

Der Wagen folgte den weniger ausgefahrenen Rinnen nach Westen.

Erst am Stadtende fragte Nathan Gratty: »Wohin fahren wir eigentlich?«

»Wir fahren bei der Station vorbei. Ich will mir das mal ansehen.«

»Warum?«

»Weiß ich auch nicht. Es interessiert mich einfach.«

Die Stadt blieb hinter dem schweren Frachtwagen zurück. Die vier ausgeruhten Pferde kamen schnell voran.

Nach ungefähr einer Stunde wurde das Gelände hügelig. Buschwerk wucherte auf den Hügelflanken und den Kuppen, in den Tälern standen Gruppen von Krüppelkiefern.

»Waren es gute Freunde von dir?«

»Nein. McLean hatte sie kurz vor dem Trail angeworben.«

»Komisch, dass du sie trotzdem besuchen willst. Ich wette, wir verlieren einen ganzen Tag.«

Das Krachen eines Schusses unterbrach die Unterhaltung. Eine Kugel schlug klatschend in die Bordwand.

Sie sprangen rechts und links vom Wagen und suchten Deckung hinter dem Gefährt.

Auf einem Hügel im Südwesten stieg Pulverrauch empor.

»Hoffentlich keine Rothäute, die es auf unsere Skalps abgesehen haben!«, knurrte Nathan. »Wären wir nur auf dem Wagenweg geblieben. Da kann man das Gelände meilenweit übersehen. Hier kann hinter jedem Busch einer stecken!«

»Reiß dich zusammen, Nathan, du lebst doch noch.« Jack schlich gebückt hinter den Wagen, das Gewehr in den Händen und den Blick auf das Dickicht gerichtet.

Der Pulverrauch verwehte über dem Hügel.

Nathan stülpte seinen Hut aufs Gewehr und hielt ihn hinter dem Wagen hoch. Doch der Trick klappte nicht. Niemand feuerte darauf.

»Die werden doch nicht schon wieder weg sein?« Nathan ließ das Gewehr sinken und setzte den Schlapphut auf.

Sie warteten eine Weile. Als nichts geschah, richtete Jack sich auf, ging am Wagen nach vorn und stieg auf den Bock.

Nathan stand noch auf der anderen Seite. »Das gefällt mir an dem Job nicht, Jack. Man muss ständig damit rechnen, dass man überfallen wird. Auf dem Bock sitzt man wie auf dem Präsentierteller.«

»Du kannst ja nach Dallas zurücklaufen und dort auf die nächste Postkutsche warten.« Jack beobachtete den Hügel, legte das Gewehr aus der Hand und griff nach der Peitsche.

Nathan stieg über das Rad auf den Bock und fluchte derb.

»Du lässt den Hügel nicht aus den Augen, Nathan!« Jack knallte mit der Peitsche.

Die vier Pferde zogen an.

Nathan hielt das Gewehr angeschlagen, bis ein Waldstück die Sicht auf die Hügelkuppe verdeckte. Da ließ er die Waffe seufzend sinken. »Nein, die sind wieder weg.«

Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western

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