Читать книгу Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western - Pete Hackett - Страница 31

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Jack Truman hielt sich an den Gitterstäben fest. Seine Knie waren weich, und in seinem Kopf dröhnte es.

Das Office war voll von Menschen. Shere wurde an den Schreibtisch gedrückt.

Der Hilfssheriff saß in seinem ramponierten Sessel, und der Friedensrichter stand neben ihm.

»Sie sind verrückt«, sagte Shere leise. »Total verrückt, Sheriff!«

»Diese Schweinehunde haben es geteilt!«, rief McLean von der Tür. »Mein Geld unter sich geteilt. Und dieser Idiot bildete sich ein, ich würde das nie erfahren!«

»Es ist purer Zufall, dass ich hierher gekommen bin«, wandte der Trailboss ein.

»Ihr könnt jetzt alle gehen«, sagte der Hilfssheriff. »Vielen Dank für eure Hilfe, Leute.«

Zögernd verließen die Männer das Office.

»Aufhängen!«, verlangte McLean.

»Beherrschen Sie sich!«, rief der Friedensrichter zornig. »Die Sache wird geregelt werden, wie es das Gesetz verlangt.«

McLean verließ mit dem Trailboss und den letzten Männern das Office und hetzte weiter. Die Tür stand noch offen. Ein halbes Dutzend Männer befanden sich noch in der Lichtbahn, die nach draußen fiel.

»Wir gehen in den Saloon«, sagte McLean laut. »Ich gebe einen aus!«

Sie zogen über die Main Street und verschwanden im erleuchteten Saloon.

»Der macht uns Ärger«, murmelte der Friedensrichter. »Er ist jetzt wie ein wilder Stier.«

Shere blickte auf das Jail. »Ich habe dich in eine abscheuliche Lage gebracht, Jack.«

»Versuch dich doch zu erinnern, Shere! Wie war das, als der Advokat in die Stadt kam?«

Sie dachte nach, aber sie war völlig durcheinander.

»Shere hat mir einen Brief geschrieben, Sheriff, in dem sie mir von der Erbschaft berichtet hat. Den bekam ich, kurz bevor Dunn und Barn die Kerens erreichten. Er war Tage vorher geschrieben worden. Woher sollte sie denn wissen, dass die Herde verkauft worden war?«

»Haben Sie den Brief noch?«

»Nein.«

Goring grinste geringschätzig.

Shere drehte sich um und ging gesenkten Kopfes aus dem Office.

Jack wollte ihr etwas nachrufen, sie aufhalten, doch er tat es nicht. Im Saloon erschallte McLeans lautes Organ. Gläser klirrten. Der Friedensrichter ging auf und ab und blieb dann jäh stehen.

»Wir müssen nachprüfen, was seine Frau sagt.«

»Wie denn, die erinnert sich doch angeblich nicht mal mehr an den Namen des Advokaten. Und ich habe hier wirklich niemanden gesehen.«

»Seltsam.« Friedensrichter Douglas wandte sich um und schaute Truman kalt an. »Sehr seltsam. Vielleicht sollten Sie ein Geständnis ablegen. Da sie bei dem Verkauf nicht dabei waren, wird es Sie nicht den Kopf kosten.«

Jack verließ das Gitter und setzte sich auf eine Holzpritsche.

Im Saloon wurde es noch lauter. Der Friedensrichter wanderte durch das Office, und der Hilfssheriff starrte vor sich hin.

Plötzlich stand Shere wieder auf der Türschwelle und hatte ein paar zerknitterte Papiere in der Hand. Sie kam näher und legte alles auf den Tisch.

Douglas trat zu ihr. Der Hilfssheriff beugte sich vor und betastete das Siegel auf einem der Schreiben.

Jack stand auf und ging zum Gitter.

»Ich habe es doch noch gefunden«, murmelte Shere. Sie war kaum zu verstehen.

Friedensrichter Douglas nahm das Testament und die amtliche Bestätigung und hielt sie unter die Lampe. »Kein Zweifel. Das sind echte Dokumente.«

Goring nahm sie ihm ab.

Douglas verließ das Office, überquerte die Main Street und betrat den Saloon.

McLean stand mitten in einer Traube von Männern, größtenteils Mexikaner, die finster und abgerissen aussahen und am Stadtrand hausten. Sie hatten einander nie gemocht, aber der Whisky, den der Smallrancher bezahlte, überbrückte die Kluft.

Der Trailboss stieg gerade die Treppe hinauf, offenbar, um schlafen zu gehen.

»Gerichtsverhandlung, Nachforschungen, alles nur fauler Zauber!«, schimpfte McLean. »Die haben was gegen mich. Wollen es hinauszögern. Den Schurken laufen lassen, wenn er nicht vorher ausbricht! Wir hängen ihn auf!«

Ein Mann sah den Friedensrichter. Sein starrer Blick auf den weißhaarigen Mann ließ auch die anderen aufmerksam werden. Sie wandten sich ihm zu. McLean reckte den geröteten Kopf vor.

»Es war ein Irrtum«, sagte Douglas schleppend. »Shere Truman hat das beglaubigte Testament soeben vorgelegt. Sie hat fünftausend Dollar geerbt.«

McLean zuckte mit den Achseln. »Na und? Was beweist das?«

»Dass die beiden genug Geld hatten, um Lawrence das Frachtwagengeschäft abzukaufen.«

»Ihr wollt wirklich glauben, dass der mit den beiden anderen hier herunter geritten ist, ohne zu wissen, dass sie einen Haufen Geld besaßen?«

»Niemand hat es gemerkt, Sie auch nicht. Es gibt keine Hinweise mehr darauf, dass Truman damit zu tun hatte. Der Hilfssheriff wird die Sache seinem Vorgesetzten in Houston melden, der sie dann wohl nach Dallas weiterleitet.«

Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western

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