Читать книгу Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western - Pete Hackett - Страница 21

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Friedensrichter Douglas lehnte am Gitter, welches das Jail vom Office trennte. Er blickte auf seine Lackstiefel unter der gestreiften Röhrenhose, die peinlich sauber waren. Auch sein weißes Hemd, die Lincolnschleife und der schwarze Tuchmantel wiesen kein Stäubchen auf. Douglas hatte schon immer Wert auf eine tadellose Erscheinung gelegt.

McLean schlug plötzlich mit der Faust auf den Schreibtisch und fuhr hoch. »Verhaftet das Schwein!«

»Wenn Sie mich noch mal Schwein nennen, McLean, passiert was«, presste Jack leise, aber unüberhörbar hervor. Er stand neben dem Richter, nur einen Schritt von dem Iren entfernt.

»Was haben Sie ihm eigentlich vorzuwerfen?«, fragte der Hilfssheriff. »Er war doch gar nicht dabei, als die Herde verlorenging. Und was sollten wir jetzt noch tun? Das muss ja mindestens zwei Wochen her sein, vielleicht schon drei!«

»Wir verstehen sehr gut Ihre Erregung.« Richter Douglas schaute auf. »Es muss furchtbar sein, wenn man als alter Mann vor dem Nichts steht. Fast vor dem Nichts. Etwas haben Sie ja sicher vom Verkauf der Pferde noch, Mister McLean. Aber wie gesagt, wir verstehen das. Nur, Mister Truman trifft keine Schuld.«

»Die Cowboys sind doch geflohen, als die Banditen kamen!«

Der Hilfssheriff und der Richter blickten Jack an.

»Soviel ich weiß, lag Dunn unter dem umgekippten Küchenwagen«, entgegnete Jack. »Aber was soll das! Es sind alles nur Mutmaßungen. McLean hätte die Cowboys fragen können, die dabei waren. Aber für die hatte er ja nur Peitschenschläge.«

»Ich bringe dich um!« McLean stürzte auf ihn zu.

Jack hatte damit eigentlich schon früher gerechnet, vorbereitet darauf war er jedoch immer noch. Er blockte die riesige Faust des rotgesichtigen Kerls ab und schmetterte ihm eine knallharte Gerade ans Kinn.

McLean taumelte und knallte gegen die Wand. Mit einem Wutschrei stieß er sich ab und rannte vorwärts.

Jack sprang zur Seite. Die Faust des Ranchers drosch gegen die Wand. Er fluchte wild, fuhr herum und bekam einen Schlag auf die Nase, der ihm Tränen in die Augen trieb. Blind vor Wut und Schmerz stürmte er vorwärts und lief in den nächsten Schlag.

Jack beendete den Kampf mit ein paar Kinnhaken, dann wandte er sich ab und verließ das Office.

Shere befand sich unter der Menschengruppe auf der Main Street. Jack stieg die beiden Stufen hinunter, nahm seine junge Frau am Arm und führte sie aus der Menge.

»McLean ist total übergeschnappt.«

»Vergiss ihn, Shere. Der Fuhrunternehmer verkauft. Morgen schließen wir mit ihm ab.«

Der Salooner hastete heran und holte Shere und Jack kurz vor dem kleinen Adobelehmhaus ein. »Wann kriege ich das Geld nun?«

»Ich gebe es Ihnen sofort«, versprach Shere. »Wie viel macht denn alles zusammen?«

»Sie?« der Keeper bekam große Augen. »Sie wollen das bezahlen, Madam?«

»Ja. Oder nehmen Sie von einer Frau kein Geld?«

»Doch. Nur ... es ist etwas ungewöhnlich.«

»Man wird sich hier noch an manches gewöhnen müssen.«

Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western

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