Читать книгу Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western - Pete Hackett - Страница 8
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Jack Truman hatte das Gefühl, aus einer tiefen, finsteren Schlucht an grelles Licht katapultiert zu werden.
»Jetzt wacht er auf«, sagte eine tiefe Stimme.
Die Helligkeit wurde erträglicher als jemand den Lampendocht herunter drehte. Aus einer Reihe heller Flecken formten sich Gesichter mit fragend blickenden Augen.
»Hallo.« Das war Bob, der sich herunterbeugte.
Weiße Hände umgaben die Gesichter.
Jack wollte etwas sagen, aber es kam kein Wort über seine Lippen. Dunkel erinnerte er sich, schon einmal zu sich gekommen zu sein, als bohrende Schmerzen seinen Körper durchzuckt hatten. Er hatte etwas zwischen den Zähnen gehabt und einen Kinnhaken bekommen.
»Es ist alles in Ordnung«, sagte die tiefe Stimme. »Nun müssen Sie nur ruhig liegen und Kräfte sammeln, Mister. Dann sind Sie bald wieder auf den Beinen.«
Der Mann beugte sich neben der Lampe herunter und strich die weiße Bettdecke glatt, obwohl sie das gar nicht nötig hatte. Er hatte ein rundes, runzliges Gesicht und kleine, gütig blickende Augen.
»So, nun habt ihr genug geredet!«, schimpfte eine resolute Frau, die Jack nicht sehen konnte. »Verschwindet. Fragen könnt ihr an den Cowboy stellen, wenn ihr immer noch nicht genug wisst.«
»Mich würde noch interessieren, woher ihr kommt?« Der Doc richtete sich auf.
»Von einer kleinen Ranch bei Alvin«, erklärte Bob.
»Alvin? Wo ist das?«
»Ganz unten, im Süden. Fünfzehn Meilen vom Golf von Mexiko entfernt.«
»Bei Houston, wie?«
»Nein, noch fast fünfzig Meilen weiter im Süden.«
»Wie weit ist das von hier entfernt?«
»Rund hundertfünfzig Meilen, Doc.«
»Aha. – Hat er dort Angehörige, die man benachrichtigen sollte? «
»Eine Braut, soviel ich weiß.«
»Er kann ihr in zwei oder drei Tagen selbst schreiben«, wandte die Frau schroff ein.
»Und die Rinder, mit denen ihr unterwegs seid, wem gehören die?«, fragte ein anderer Mann.
»Unserem Boss, Sheriff«, sagte Bob. »Einem gewissen Duke McLean, der seinen Rancho auflöst.«
»Rancho?«
»Ja, Rancho. Das Anwesen ist zu klein, als dass man es als Ranch bezeichnen könnte. Wir schaffen die letzten achthundert Rinder nach Kansas. Die Pferde, Ziegen und Schweine hat McLean schon in Texas verkauft. Seine Frau ist vor einiger Zeit gestorben. Aus Gram über den Tod ihres Sohnes. Der wurde in Wyoming bei einer Schießerei getötet.«
»Wyoming? Ich denke, die haben in Südtexas einen Rancho?«
»Der Junge kam mit seinem Vater nicht zurecht. Kein Wunder, Sheriff, mit dem zänkischen McLean kommt kaum einer aus. Aber das ist nicht unser Problem. Wir schaffen seine Rinder nach Abilene und sind dann mit ihm fertig.«
Die Männer verschwanden aus Jacks Blickfeld. Er starrte eine Weile die weißen Wände an, dann fielen ihm die Augen zu. Was noch gesprochen wurde, hörte er nur als weit entferntes Gemurmel.