Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 46
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ОглавлениеJason McCoy wirkte angespannt, seine Mundwinkel waren verkniffen.
„Lassen Sie den Kopf nicht hängen, McCoy!“, meinte John Matthews, der neben ihm ritt. „Glauben Sie mir, es wird alles wieder gut werden.“ McCoy zuckte mit den Schultern.
„Sie haben gut reden, Matthews“, erwiderte der Farmer bitter. „Ihre Familie befindet sich nicht in den Händen skrupelloser Verbrecher.“ Natürlich hatte McCoy recht, das musste Matthews zugestehen.
„Wir werden alles tun, um eine Tragödie zu verhindern“, erklärte er schwach, obgleich er wusste, dass man im Augenblick kaum etwas tun konnte.
„Hat sich einer der Gentlemen schon überlegt, wie die Sache zu Ende gebracht werden kann?“, fragte Brooks, der Kirchendiener aus Three Little Rocks, mit provokantem Unterton. „Oder wollen wir diese Gangster für die nächsten hundert Meilen eskortieren?“ Er spuckte aus. „Es kotzt mich an, im Spaziertempo hinter diesen Männern herzuziehen, ohne dass wir Anstrengungen unternehmen, sie endlich zur Strecke zu bringen!“ Niemand sagte etwas dazu.
Die Antworten konnte sich jeder selbst geben, auch Brooks, wenn er genau nachdachte.
„Hey, seht mal! Da hinten!“, rief Ed Norman plötzlich aus, wobei er mit der Linken zum Horizont deutete.
Ein kleiner, sich bewegender schwarzer Punkt tauchte auf und wurde von Augenblick zu Augenblick größer.
„Ein Reiter!“, sagte jemand, aber das war keine große Erkenntnis. Der Punkt näherte sich immer mehr dem Suchtrupp, wurde größer und größer, bis Einzelheiten erkennbar wurden.
Es war eine Frau, ihre Haare flogen im Wind. Vor der Brust trug sie ein Kind im Tragetuch.
„Na, sehen Sie!“, sagte Matthews zu McCoy. „Ich habe keine Ahnung, was vorgefallen ist, aber das da vorne ist ohne Zweifel Ihre Frau!“ Irgendwo hinter dem Horizont war ein Schuss zu hören.
Die Frau wandte sich kurz im Sattel um, ohne dass dieser Blick irgendwelchen Aufschluss gab. Es dauerte noch einige Minuten, dann hatte sie die Reitergruppe erreicht. Sie atmete heftig und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Unter den Augen hatte sie Ringe, aber ihre Züge waren verhältnismäßig entspannt.
Sie schien völlig erschöpft.
Kein Wunder, dachte Matthews. Sie hat ńe Menge mitgemacht!
McCoy nahm seine Frau und sein Kind in Empfang.
„Alles in Ordnung, Liz?“
Sie nickte stumm.
„Was hatte der Schuss gerade zu bedeuten?“, fragte Ed Norman. Die Banditen konnten nicht weit entfernt sein, und nun hatten sie endlich freie Hand, um sie zu verfolgen und zu stellen!
„Ich weiß es nicht“, sagte die Frau.
„Ich habe es nicht sehen können. Zwischen den beiden Männern ist es zu einem Kampf gekommen, aber ich habe keine Ahnung, wie er ausgegangen ist.“
Norman wandte sich an Jason McCoy.
„Bleiben Sie jetzt besser bei Ihrer Frau und reiten Sie nach Hause! Wir werden unterdessen die Verfolgung aufnehmen!“
Und damit gab er seinem Pferd die Sporen. Die anderen folgten ihm.
Es gab jetzt nichts mehr, das sie zur Untätigkeit verdammte!