Читать книгу In Arizona wartet der Galgen: Wichita Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett - Страница 49
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ОглавлениеMalcolm sah, wie seine Verfolger sich die steinigen Hänge hinaufquälten.
Er konnte von einem Felsvorsprung aus auf sie hinabblicken.
Er lud seine Winchester nach und legte an. Aber dann senkte er den Gewehrlauf wieder. Vielleicht war es besser, sich nicht frühzeitig zu verraten.
Malcolm zählte acht Männer.
Acht gegen einen.
Er würde all sein Geschick und seine Intelligenz brauchen, um diese ungleiche Schlacht für sich entscheiden zu können – oder sie zumindest zu überleben.
Die Verfolgergruppe verteilte sich nun. Sie waren vorsichtig. Ängstlich blickten sie sich immer wieder nach allen Seiten um.
Mit allen acht Männern auf einmal konnte Malcolm unmöglich fertigwerden, das wusste er. Aber vielleicht konnte er sie einzeln besiegen …
Malcolm sah hinauf.
Etwas weiter oben war ein Felsplateau. Wenn es ihm gelingen würde, dort hinauf zu gelangen …
Von unten hörte er die Stimmen der Meute.
Die Männer des Sheriffs waren jetzt schon ziemlich nahe herangekommen.
Allein oder zu zweit schlichen sie in den Felsen herum, um ihn aufzuspüren und zu stellen.
Mit Schrecken stellte Malcolm fest, dass er einige von ihnen aus den Augen verloren hatte.
Ihm wurde klar, dass sein Aufenthaltsort nicht mehr lange sicher sein würde.
Malcolm blickte nochmals zu dem Felsplateau hinauf, allerdings nur für einen kurzen Augenblick.
Keine Deckung!, dachte er. Aber wenn ich hier verharre, werden sie mich bald eingekreist haben!
Dann hörte er Schritte und leises Ächzen. Malcolm schnellte hinter seiner Deckung hervor, legte die Winchester an, zielte und schoss. Jemand schrie; ein Mann stürzte getroffen den steinigen Hang hinunter.
Noch sieben!, dachte Malcolm.
Sieben gegen einen.
Malcolm war sofort wieder in Deckung gegangen, doch man war jetzt auf ihn aufmerksam geworden.
Ein Kugelhagel prasselte in seine Richtung.
Er konnte nichts tun, als sich so weit wie möglich niederzukauern.
„Da oben ist er!“, rief jemand.
Und jemand anderes: „Geben Sie auf! Sie haben keine Chance!“ Malcolm antwortete nicht.
Es gab nichts zu sagen, fand er.
Er würde nicht aufgeben. Niemals. Er würde sich nicht zum Galgen führen lassen, das stand für ihn so fest wie das Amen in der Kirche.
Unten sagte jemand: „Cromer hat’s erwischt! Der Mann ist ein guter Schütze!“
Ja, dachte Malcolm bei sich. Das werden einige von euch noch zu spüren bekommen!
Malcolm wagte einen Blick nach unten, sah irgendwo eine Gestalt den Hang heraufklettern und schoss. Aber sogleich folgte die bleierne Antwort von der anderen Seite, und er musste seinen Kopf einziehen.
„Früher oder später holen wir Sie doch!“, rief jemand von unten. „Es ist nur eine Frage der Zeit! Seien Sie vernünftig!“
Malcolm schob erneut Patronen in seine Winchester.
Euer Gerede ist sinnlos!, dachte er. Lasst mich laufen oder knallt mich ab!
Aber dazwischen gibt es nichts!
Dann herrschte eine Weile verdächtige Ruhe. Die Männer des Suchtrupps schienen eingesehen zu haben, dass sie Malcolm von ihren gegenwärtigen Positionen aus nur schwer treffen konnten.
Malcolm verharrte in seiner Deckung, ohne sich zu rühren. Er wusste, dass die anderen nur darauf warteten, dass er eine Dummheit beging.
Sie waren da, auch wenn ihre Waffen für einige Augenblicke schwiegen.
Dann hörte er ein Geräusch, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Malcolm hörte das Klicken, das entsteht, wenn der Hahn eines Revolvers gespannt wird.
Es war direkt hinter ihm!