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Nachdem die alte Jungfer mit dem Bürgermeister abgedampft war, hatte Angus Walker sein Office verlassen. Auf der Main Street herrschte das gewohnte Treiben.

Zwei Reiter stiegen von ihren Gäulen und übergaben sie dem Hufschmied. Mrs. Fibbs, eine reiche Witwe, plünderte mal wieder den Kaufmannsladen und ließ die Waren zu ihrem Pferdewagen schaffen. Vor dem Barber's Shop standen drei heftig diskutierende Männer.

Als Angus Walker den Saloon betrat, mieden einige Gäste seinen Blick. Sie hatten mit Sicherheit irgendetwas auf dem Kerbholz. Bud Sanderson hingegen schien absolut kein schlechtes Gewissen zu haben. Er ging auf Angus zu und sagte: "Hallo, Marshal. Darf ich Sie zu einem Drink einladen?"

Angus hatte nichts dagegen. Der reiche SaloonBesitzer holte eine Flasche und zwei Gläser. Sie setzten sich. Sanderson goss Whisky in die Gläser und bemerkte: "Sie sehen aus, als hätten Sie Kummer, Marshal."

Angus trank und dann sah er Sanderson fest in die Augen. "Würde Sie das freuen?"

Der Schnauzbärtige lächelte. "Selbstverständlich nicht."

"Der Schein trügt", behauptete Angus. "Ich habe keinen Kummer."

Bud Sanderson hob überrascht die Augenbrauen. "Sie machen sich keine Sorgen um die Stadt?"

"Sollte ich?"

"Jeder macht sich in letzter Zeit Sorgen um Statton", erwiderte der SaloonBesitzer. Er trank und drückte das Glas gegen die breite Messernarbe, die sein Gesicht verunzierte. "Die friedliche Periode scheint zu Ende zu sein. Man muss wieder Angst haben um seinen Besitz und um seine persönliche Sicherheit... Siehe Terence Springfield. Siehe Lee Granger... Sie sind kein Garant mehr für einen dauerhaften, zuverlässigen Frieden in unserer Stadt, Marshal. Die Menschen wollen sich nicht mehr blind auf Sie verlassen, sondern vertrauen wieder verstärkt auf ihre eigenen Waffen. Statton rüstet auf. Auch ich schlafe neuerdings mit einem Revolver unter dem Kopfkissen. Man kann nie wissen. Sicher ist sicher. Die Bürger von Statton haben allgemein den Eindruck, dass Ihnen die Zügel entglitten sind. Auch ich kann mich dieses Verdachts nicht erwehren. Seit die Pockerman-Bande in unserer Stadt ist, schwelt es verdammt gefährlich unter der Oberfläche."

Angus kniff die Augen zusammen. "Wäre es denkbar, dass Sie Ken Pockerman und seine Kumpane nach Statton geholt haben?"

Es zuckte kurz in Bud Sandersons Gesicht. Er schien seinen Jähzorn nur mit großer Mühe unterdrücken zu können. "Diese Frage sollte ich Ihnen übel nehmen, Marshal", sagte er mit belegter Stimme. "Warum sollte ich so etwas tun?"

Angus beugte sich vor und schaute dem SaloonBesitzer scharf in die Augen. "Wir beide wissen, warum, Sanderson. Oder sind Sie etwa nicht mehr an der Candy Ranch interessiert?"

Sanderson leerte sein Glas und stellte es auf den Tisch. "Ich habe Zeit. Ich kann warten. Ich habe Sie aufsteigen sehen. Ich werde Sie fallen sehen. Irgendwann – vielleicht schon bald – wird Ihnen die Candy Ranch nicht mehr gehören."

"Wie kommen Sie auf so was?"

Sanderson grinste kalt. "Sie werden nicht ewig Marshal sein, Angus, und Sie werden nicht ewig leben."

"Ach, Sie hoffen auf meinen Tod."

Der reiche SaloonBesitzer hob die Schultern. "Die Pockerman-Bande ist gefährlich. Aber selbst wenn Sie mit diesen Verbrechern fertig werden sollten, wird bald eine andere Bande nach Statton kommen. Und noch eine. Und wieder eine. Und eines Tages werden Sie scheitern. Das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche. Sie können nicht immer gewinnen."


Western Exklusiv Spezial Großband 1/2021

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