Читать книгу Trevellian und der Mörder mit dem langen Arm: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 8
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ОглавлениеDie Schlagzeile lautete: Kampf dem organisierten Verbrechen! Untertitel: Stadtverordneter sagt dem organisierten Verbrechen in New York den Kampf an.
Ich las den Artikel. Es ging um den Drogenhandel und die illegale Prostitution, um Schutzgelderpressung und illegales Glücksspiel. Der Stadtverordnete Dave Overhill hatte in einer Rede vor Führungskräften sämtlicher New Yorker Polizeidienststellen erklärt, dass es sein oberstes Bestreben sei, der Bandenkriminalität in New York energisch entgegenzutreten und sie einzudämmen. In jedem Stadtteil Manhattans gebe es eine Mafia. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den Gangs seien an der Tagesordnung. Es gelte, alles daran zu setzen, den friedlichen und unbescholtenen Bürgern der Stadt ein Leben ohne Angst vor Gewalt zu bieten. Jeder – angefangen beim Cop, der auf der Straße patrouilliert, bis hin zu den Chefs der einzelnen Polizeidienststellen – habe bei der Bekämpfung der organisierten Kriminalität alles zu geben …
Ich schmunzelte und berichtete Milo mit wenigen Sätzen, was Dave Overhill zum Besten gegeben hatte.
Milo hob die Brauen. »Was tun wir denn seit Jahren? Wir, das Police Department, die DEA, und wie die Polizeidienststellen sonst noch alle heißen. Der Aufruf Overhills wäre nicht nötig gewesen.«
»Ich bin ganz deiner Meinung. Es ist wohl so, dass sich jeder dieser Burschen, die irgendwo ganz oben in exponierter Stellung sitzen, auf diese oder jene Weise ein Denkmal setzen will. Bei Overhill ist es der Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Und jeden Gangster, den wir schnappen, heftet er sich gewiss an seine Fahne.«
Milo grinste lausbubenhaft. »Dann lass uns die Zeitung weglegen und mit der Verbrechensbekämpfung beginnen, Jesse. Sehen wir, ob Mason heute erreichbar ist. Ich glaube zwar nicht dran, denn meiner Meinung nach hat er sich abgesetzt. Aber wir dürfen nichts unversucht lassen.«
Jack Mason war weder in seiner Wohnung noch in seinem Laden anzutreffen.
»Es gibt nur zwei Möglichkeiten«, knurrte ich. »Er hat sich abgesetzt, weil er gewarnt wurde, oder man hat ihn verschwinden lassen und eine Flucht vorgetäuscht.«
»Beides würde Lawreys Aussage untermauern, dass Mason Verbindungsmann zu einem Verbrechersyndikat ist.«
»Wenn die erstere Alternative zutrifft«, murmelte ich, »wer hat ihn dann gewarnt?«
»Lawrey hat Masons Namen seinem Rechtsanwalt genannt. Als wir Lawrey einvernahmen, war der stellvertretende Gefängnisdirektor anwesend. Einer der beiden kommt somit in Frage.«
»Reden wir mit den beiden.«
»Zuerst mit Lacenby«, schlug Milo vor und suchte im elektronischen Telefonbuch die Nummer der Kanzlei heraus. Er notierte sie, dann tippte er sie in den Telefonapparat. »Tucker, FBI Field Office New York«, sagte er nach einer kurzen Zeit des Wartens. »Kann ich Mr. Lacenby sprechen?« Es dauerte wieder ein wenig, dann sagte Milo: »Guten Tag, Mr. Lacenby. Sie sind Rob Lawreys Anwalt. Lawrey hat mit Ihnen über einen Mann namens Jack Mason gesprochen. Haben Sie daraufhin mit Mason Verbindung aufgenommen?«
Milo lauschte. Dann nickte er. »Vielen Dank, Mr. Lacenby. Nichts für ungut.«
Er legte auf und schüttelte den Kopf. »Lacenby sagt nein. Er meint, Lawrey reagiere über und hält ihn für hysterisch. Außerdem, so meinte er, käme Lawrey mit seiner Behauptung zu spät. Bei den Vernehmungen haben die fünf Angeklagten vehement bestritten, dass es einen Hintermann gibt. Wenn Lawrey nunmehr, wo alle anderen Zeugen tot sind, das Gegenteil behauptet, so wird sich kaum jemand dafür interessieren.«
»Also versuchen wir es bei Moore.«
Auch der stellvertretende Gefängnisdirektor bestritt, mit jemand über Lawreys Behauptung gesprochen zu haben.
»Wer kommt noch in Frage?«, knurrte Milo nach dem Gespräch mit Moore.
»Es muss einer der beiden gewesen sein«, murmelte ich. »Lacenby oder Moore. Einer von ihnen hat nicht dichtgehalten. Wer, das gilt es herauszufinden.«
»Bringen wir zunächst mal die Fahndung nach Jack Mason auf die Reihe«, schlug Milo vor. »Es wäre schon einiges gewonnen, wenn wir seiner habhaft werden könnten.«
»Und dann sollten wir uns mal die Akten der Kerle zu Gemüte führen, die damals die Citi Bank überfallen haben. Vielleicht ergeben sich daraus irgendwelche Erkenntnisse.«