Читать книгу Trevellian jagt ein Phantom: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 10

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Der Mann hatte den Leichnam aufgebahrt. Draußen war stockfinstere Nacht. In dem Raum brannten Kerzen. Es war ein einsames Farmhaus im Norden von New York. Die Entfernung in die Stadt betrug fünfzehn Kilometer. Hier gab es nur Wälder, Wiesen und Felder, hier sagten sich Fuchs und Hase gute Nacht. Weit und breit keine Menschen. Der ideale Ort für die Aktivitäten des Mörders.

Es war Mitternacht.

Das Gesicht des toten Mädchen wirkte gelöst, als habe es sich im Tod entspannt. Die Züge verrieten nichts vom Grauen und der Angst in den letzten Minuten ihres Lebens.

Die Flammen der Kerzen flackerten. Der Schatten des Mannes wurde groß und verzerrt an die Wand und auf den Fußboden geworfen. Im Wechselspiel von Licht und Schatten mutete das Szenarium gespenstisch an.

Der Mörder schwieg. Stumm starrte er in das Gesicht der Toten. Schönheit ist vergänglich. Ich habe sie dir bewahrt. Du nimmst deine Schönheit mit in die andere Welt. Irgendwann treffen wir uns dort wieder. Und du wirst schön sein. So schön wie Lucy und Loretta. Ihr werdet mir gehören. Es wird paradiesisch …

Er löschte die Kerzen. Dunkelheit kroch aus den Ecken des Raums und schlug über dem Leichnam und dem Verbrecher zusammen.

Der Tod ist für dich nur die Erlösung. Die Erde ist ein Jammertal. Das Fegefeuer. Du wirst auferstehen und mein sein. Auch ich werde sterben und eines Tages auferstehen. Du wirst auf mich warten. Ihr alle werdet auf mich warten. Und dann werden wir für immer und ewig zusammen sein.

Es wäre schade, wenn du alt und hässlich geworden wärst, meine Liebe. Du wirst mit dem Körper auferstehen, mit dem du in den Tod gegangen bist. Du wirst ewig schön sein und es mir danken. Ja, du wirst mir Dankbarkeit erweisen, mich lieben und achten, mir gehorchen. Denn ich habe verhindert, dass deine Schönheit vergeht, dass du alt und hässlich wirst.

Er setzte sich ein Nachtsichtgerät auf, nahm die Tote auf seine Arme und trug sie aus dem Zimmer, lenkte seine Schritte in den Wald hinein und hielt schließlich bei einem Grab an, das er am Nachmittag ausgehoben hatte. Mit Hilfe des Nachtsichtgerätes hatte er sich orientiert. Die Grube war ungefähr einen Meter tief. Er legte den Leichnam hinein.

Ich werde jetzt deine Schönheit mit Erde zudecken. Keines anderen Mannes Auge soll sich noch an deiner Schönheit ergötzen können. Du wirst auf mich warten, drüben in der anderen Welt, in der alles gut und schön ist. Deine Schönheit wird erstrahlen wie die Sonne!

In dem Haufen Erde steckte eine Schaufel. Der Mörder machte sich daran, das Grab zu schließen. Er arbeitete verbissen. Schweiß trat ihm aus den Poren. Er wischte sich mit dem Ärmel seiner Weste über die Stirn. »Anstrengend«, murmelte er. »Ohne Fleiß kein Preis. Sie gehört dir, dir ganz allein. Du hast sie befreit!«

Er verspürte ein seltsames Glücksgefühl. Es überschwemmte ihn und steigerte sein Hochempfinden. Auch Eliza Shaw wird mir gehören. Sie ist schön, viel zu schön für diese Welt, für die das Hässliche gut genug ist. Ich werde sie befreien. Und sie wird auf mich warten.

Trevellian jagt ein Phantom: Action Krimi

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