Читать книгу Trevellian und die Stunden der Angst: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 7
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ОглавлениеRiggs rief von der Pension aus die Telefonauskunft an und erkundigte sich nach der Nummer des Privatanschlusses Rick Sullivans. Ohne größeres Problem wurde ihm die Nummer gesagt. Dann fragte er noch nach der Nummer der Anschlüsse von Richard und Keira Riggs. Eine Telefonnummer von Keira Riggs ließ sich nicht finden. Die Nummer Richard Riggs‘ erfuhr der ehemalige Sträfling.
Er stellte eine Verbindung mit seinem Sohn her. Als sich die Stimme einer Frau meldete, fragte er nach Rich Riggs. »Rich ist in der Arbeit. Was möchten Sie denn von ihm?«
»Hier spricht sein Vater, Porter Riggs.«
»Mein Gott …«
»Wo arbeitet Rich?«
»Bei einer Spedition in Brooklyn, Quentin Street. Was wollen Sie von Rich?«
»Sind Sie seine Frau?«
»Ja. Hat man Sie …«
»… begnadigt, ja. Ich habe meinen Sohn fünfundzwanzig Jahre lang nicht gesehen.«
»Was – was soll ich sagen? Rich, hm, ich glaube nicht, dass er Kontakt zu Ihnen aufnehmen möchte. Aber …«
»Wo lebt Richards Mutter?«
»Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das verraten darf. Das soll Rich entscheiden!«
»Was wurde aus meiner Tochter? Ist sie verheiratet? Wie heißt sie jetzt?«
»Baldwin. Sie heißt jetzt Baldwin. Ich will mich mit Ihnen nicht unterhalten, Mr. Riggs. Sie wollen von mir Dinge wissen, die ich Ihnen nicht sagen möchte. Reden Sie mit Rich!«
Die Frau legte auf.
Porter Riggs schaute verkniffen drein. Seine Familie hatte er vor 25 Jahren verloren. Er begriff es mit aller Deutlichkeit. Riggs warf den Hörer auf den Apparat. Ein Name kam ihm in den Sinn. Dirk Martens. Dirk war sein Freund gewesen. Sie hatten beide dasselbe Ziel verfolgt. Es waren rechtsextremistische, neonazistische Ziele gewesen. Sie wollten damals die herrschende Klasse erschüttern. Er, Riggs, hatte Martens und die anderen herausgehalten, als er vor Gericht stand. Er hatte alles auf sich genommen.
Martens musste ihm helfen!
Noch einmal bemühte Porter Riggs die Telefonauskunft. Wenig später hatte er Martens an der Strippe. Er sagte: »Hello, Dirk, ich bin es, Porter Riggs. Ich bin heute aus dem Gefängnis entlassen worden und wohne in einer Pension in der achtzehnten Straße.«
»Was willst du von mir, Porter?«, fragte Martens distanziert. »Es ist mehr als fünfundzwanzig Jahre her. Ich habe zwischenzeitlich geheiratet und gehe einer geregelten Arbeit nach. Ich habe sogar Karriere gemacht …«
»Du hast also unsere Pläne und Ziele nicht weiter verfolgt?«
»Nein. Nachdem das Todesurteil gegen dich gesprochen worden war, beschlossen wir, aufzuhören.«
»Ich habe euch damals rausgehalten.«
»Ich weiß, und wir alle sind dir ausgesprochen dankbar dafür. Aber die Sache dürfte verjährt sein. Wir alle sind Mitglieder jener Gesellschaft geworden, die wir damals bekämpften. Sieh das ein, Porter. Ich lasse nichts mehr an mich ran. Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen. Wenn du Geld brauchst …«
»Denken Tom, Jack und Liam auch so wie du? Oder Carlyle? Was ist mit ihm. Er war damals so etwas wie der Kopf unserer Organisation.«
»Carlyle arbeitet bei einer Baufirma in Staten Island als Buchhalter. Tom, Jack und Liam haben New York verlassen. Tom Moranis lebt in Philadelphia, Jack Hutton in Boston. Wo sich Liam Strong aufhält, weiß ich nicht.«
»Ich brauche kein Geld, Dirk«, erklärte Riggs. Sein Gesicht hatte sich verschlossen. »Aber so billig kommt ihr dennoch nicht davon, Dirk. Ich war fünfundzwanzig Jahre im Knast. Um ein Haar hätten sie mich auf den elektrischen Stuhl gesetzt. Ihr werdet mir helfen. Zunächst du und Gordon Carlyle, der sich ebenfalls in New York aufhält.«
»Wobei sollen wir dir helfen?«, fragte Dirk Martens abgehackt.
»Ich will Rache an Jonathan D. McKee nehmen. Er hat mich damals zur Strecke gebracht. Ihm verdanke ich es, dass ich fünfundzwanzig Jahre lebendig begraben war. Ich will ihn tot sehen. Vorher aber …«
»Was?«
»Soll er hilflos zusehen, wie ich dort weiter mache, wo ich vor fünfundzwanzig Jahren gezwungen wurde, aufzuhören.«
»Du bist verrückt.«
»Nein. Ich bin voll Hass.«