Читать книгу Trevellian und der Kronzeuge der Mafia: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 11

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»Ich habe ein umfassendes Geständnis abgelegt«, sagte Adam Stellani, der ehemalige Geschäftsführer von Luigi Castilo. »Die Ladys habe ich ins Land geholt und ich war für alles, was mit ihnen geschehen ist, verantwortlich. Castilo wusste nichts davon. Ich machte das Geschäft auf eigene Rechnung. Er hätte mich zum Teufel gejagt, wenn er gewusst hätte, wozu ich sein renommiertes Lokal missbrauche.«

»Das hat Ihnen damals schon keiner abgekauft, Stellani«, knurrte Sarah etwas gereizt.

»Man könnte über eine vorzeitige Entlassung nachdenken«, warf ich meinen Köder aus, »wenn Sie sich endlich dazu bereit erklären würden, die Wahrheit zu sagen.«

»Es ist die Wahrheit.«

»Sie haben Angst.«

Stellani verzog geringschätzig den Mund. »Wen sollte ich fürchten?«

»Luigi Castilo.«

Stellani zog den Kopf zwischen die Schultern. »Das ist Unsinn. Er war mein Arbeitgeber und er hatte mit meinen Machenschaften nicht das Geringste zu tun. Ich hätte nicht allein den Kopf in die Schlinge gesteckt, wenn es anders wäre.«

Da war nichts zu machen.

Wir fuhren nach Ossining, die Stadt, die früher Sing Sing hieß und bei der das Staatsgefängnis des Staates New York lag. Natürlich hatten wir uns telefonisch angemeldet und es bedurfte keiner großen Formalitäten, dann wurde der Gefangene Price Carter vorgeführt. Carter hatte wegen Mordes eine lebenslange Gefängnisstrafe zu verbüßen. Er saß seit fast drei Jahren ein. Nun hockte er an einem zerkratzten Tisch in einem Vernehmungszimmer und musterte uns argwöhnisch. »Was will das FBI von mir?«

»Es geht um den Mord, für den Sie verurteilt wurden«, sagte ich.

In seinen Augen flackerte es auf. »Ich habe die Quittung dafür erhalten.«

»Das stimmt. Der Staatsanwalt war sich damals sicher, dass es sich um einen Auftragsmord handelte. Den Nachweis hierfür konnte er allerdings nicht führen. Sie haben diese Vermutung bestritten.«

Carter kniff die Augen zusammen. Zwischen den Lidschlitzen glitzerte es. »Was wollen Sie?«

»Nennen Sie uns den Namen Ihres Auftraggebers.«

Carter lachte auf. Es klang unecht. »Ich habe Vaugham erschossen, weil er versuchte, mich zu betrügen. Das habe ich auch dem Staatsanwalt gesagt.«

»Jeder wusste, dass Sie für Luigi Castilo arbeiteten.«

»Na und?«

»Hatten Sie von ihm den Auftrag erhalten, Vaugham zu töten?«

»Wo denken Sie hin? Castilo ist ein integerer rechtschaffener Mann, der sich nie in irgendwelche dunklen Geschäfte einließe. Er…«

»Er ist ein Gangster«, unterbrach ihn Sarah. »Und Sie decken ihn.« Sarahs Stimme wurde eindringlich. »Warum, Carter? Haben Sie noch keinen Gedanken daran verschwendet, dass Sie sich Ihr Leben leichter machen könnten, wenn Sie mit uns zusammenarbeiten würden? Es sind gewiss nicht die angenehmsten Haftbedingungen, unter denen Sie hier einsitzen. Möchten Sie nicht…«

Nun war es der Verurteilte, der meiner Kollegin ins Wort fiel. »Geben Sie sich keine Mühe. Es ist so, wie es ist und darüber hinaus habe ich nichts zu sagen.«

Es klang abschließend und endgültig.

Wir verließen unverrichteter Dinge das Gefängnis und fuhren nach New York zurück. Am folgenden Tag suchten wir einen Mann namens Robert Coulter auf. Er wohnte in Queens. Coulter war krank geschrieben und so trafen wir ihn in seiner Wohnung an. Nachdem er uns aufgefordert hatte, Platz zu nehmen und wir uns niedergelassen hatten, ergriff ich das Wort: »Ihr Bruder Wesley wurde vor knapp drei Jahren erschossen. Der Mörder wurde nie überführt.«

Ein verbitterter Ausdruck zeigte sich in den Mundwinkeln des Mannes. Sekundenlang presste er die Lippen zusammen, dann stieß er hervor: »Wesleys Mörder heißt Luigi Castilo. Das habe ich damals auch der Polizei gesagt. Aber die Ermittlungsbehörden waren nicht in der Lage, Castilo den Mord nachzuweisen. Darum wurde der Tod meines Bruders bis heute nicht gesühnt.«

»Wie kommen Sie zu der Annahme, dass Castilo Ihren Bruder auf dem Gewissen hat?«, fragte ich.

»Wesley war das schwarze Schaf in der Familie«, erklärte Robert Coulter. »Er ging nie einer geregelten Arbeit nach, hatte keinen vernünftigen Schulabschluss, ist einige Male straffällig geworden. Er verkaufte vor irgendwelchen dubiosen Bars und Clubs Drogen.« Der Mann hob die Hände, ließ sie wieder sinken und fuhr fort: »Es kam, wie es kommen musste. Wes wurde geschnappt und wanderte ins Gefängnis. Nach zwei Jahren wurde er entlassen, ich nahm ihn mir zur Brust und er versprach mir hoch und heilig, sich eine Arbeit zu suchen und sich von der kriminellen Szene zu verabschieden. Er hatte es auch echt vor. Doch Castilo duldet keine Aussteiger. Und er ließ Wes erschießen.«

»Das ist Ihre Meinung.«

»Das steht zu meiner Überzeugung fest. Wes erzählte mir, dass ihn drei Kerle in die Mangel nahmen. Sie fügten ihm zwar keine körperlichen Schmerzen zu, doch sie übten psychischen Druck auf ihn aus. Ihm wurde gedroht, dass er es bitter bereuen würde, wenn er den Gedanken ans Aussteigen nicht sausen ließe.«

»Und diese Kerle schickte Castilo«, konstatierte ich.

»Wes arbeitete für diesen Verbrecher. Er deckte Castilo, als er verurteilt wurde. Mein Bruder hatte erbärmliche Angst. Nach seinem Tod gab es nur meine Behauptung, und die reichte nicht aus, um Castilo etwas am Zeug zu flicken. So hat sich die Angelegenheit im Sande verlaufen.«

»Nannte Ihnen Ihr Bruder noch weitere Namen?«

»Rossi. Er sprach von einem Burschen namens Rossi. Doch was für eine Rolle dieser Rossi genau spielte, sagte er nicht.«

»Giuseppe Rossi?«

»Möglich. Ich erinnere mich nur an den Nachnamen.«

»Ihnen gegenüber gestand Ihr Bruder also, dass er für Castilo arbeitete?«, mischte sich Sarah ein.

Robert Coulter nickte. »Ja. Er verkaufte für Castilo Drogen. Der Beweis hierfür war jedoch nicht zu erbringen.«

Wir fuhren ins Federal Building zurück. Ich telefonierte mit Milo. Von seiner Seite gab es nichts Außergewöhnliches zu berichten. Ich berichtete ihm von unseren Misserfolgen und Milo meinte:

»Luigi Castilo ist ein cleverer Bursche. Aber der Krug geht nur solange zum Brunnen, bis er bricht. Auch Castilo wird einen Fehler begehen. Und dann haben wir ihn.«

»Ich wollte, ich könnte deinen Optimismus teilen«, murmelte ich.

Trevellian und der Kronzeuge der Mafia: Action Krimi

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