Читать книгу Trevellian und die Rache des Gangsterbosses: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 10

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Ich erreichte die Jackson Avenue und sah Milo. Er stand in einer Hofeinfahrt. Nachdem ich den Wagen geparkt hatte, gesellte ich mich zu ihm. Er wies auf das Gebäude mit den vier Etagen. Die Haustür befand sich in der Mitte der Vorderfront, was darauf schließen ließ, dass es in jedem Stockwerk zu beiden Seiten des Treppenhauses jeweils ein Apartment gab.

„Hast du zwischenzeitlich herausgefunden, welche der Wohnungen Raishas Ziel war?“, fragte ich.

„Wahrscheinlich das Apartment in der vierten Etage, rechts“, antwortete Milo. „Da hat sich einige Male ein Bursche aus dem Fenster gelehnt, die ziemlich ungeduldig auf jemand zu warten scheint. Aber ich bin mir nicht sicher.“

„Raisha?“

„Nein.“

Ein Auto näherte sich von Osten. Es war ein Chevy. Er fuhr langsam, und an der Art, wie er dahinschlich, war ich mir sicher, dass der Fahrer einen Parkplatz suchte. Milo und ich traten wie auf ein geheimes Kommando zurück und wurden von der Hauswand gedeckt, an der vorbei die Einfahrt in den Hof führte.

Autotüren schlugen. Ich lugte um die Ecke. Zwei Kerle waren dem Wagen entstiegen. Männer mit dunkler Haut und schwarzen Haaren sowie dunklen Bärten. Das waren Orientalen wie Abdul Raisha. Da war ich mir sicher. Sie steuerten auf das Haus mit der Nummer 1253 zu und verschwanden in ihm.

Ich überlegte nicht lange. „Pass du hier auf, Milo“, knirschte ich, dann trat ich aus der Einfahrt und marschierte mit langen Schritten schräg über die Straße, genau auf das Gebäude zu, in dem die Kerle verschwunden waren.

Als ich die Haustür erreichte, huschte ich schnell in das Gebäude. Auf der Holztreppe konnte ich die Schritte der beiden Männer hören. Ich erreichte die unterste Stufe, beugte mich etwas über das Geländer und blickte nach oben.

Die beiden befanden sich in der 2. Etage.

Sie bemerkten mich nicht.

Ich wartete.

Und wenig später wusste ich, dass sich Milo nicht geirrt hatte. Ziel der beiden war die rechte Wohnung in der 4. Etage gewesen. Dort oben fand ein Treffen statt. Davon war ich überzeugt. Möglicherweise handelte es sich auch um eine konspirative Wohnung, wie sie von Terroristen gerne benutzt werden. Nun, es würde sich herausstellen.

Ich rief Milo per Handy. „Go on“, sagte ich leise. „Mir scheint, wir sollten den Burschen mal ‘nen intensiveren Blick unter den Haaransatz werfen.“

„Wollen wir keine Verstärkung anfordern?“, kam es von Milo.

„Wegen dieser drei oder vier Figuren“, gab ich zurück. Leichtsinn war zwar nicht meine Art, und ich ging lieber auf Nummer Sicher, als dass ich etwas herausforderte. Doch hier – war ich der Meinung – mussten wir kein Polizeiaufgebot bemühen. Wir würden die Kerle überprüfen und dann weitersehen.

„Von mir aus“, meinte mein Freund und Kollege. „Gehen wir.“

Wir stiegen die vier Stockwerke hoch. Etwas kurzatmig kamen wir oben an. Wir atmeten erst einige Male richtig durch, dann läutete Milo an der Apartmenttür.

Drin waren Geräusche zu hören. Dann erklang eine Stimme: „Wer ist da?“

Milo und ich standen zu beiden Seiten der Tür. Durch den Spion waren wir also von innen nicht zu sehen. „Der Stromableser!“, rief Milo. „Ich muss den Stromverbrauch ablesen. Es dauert nur einen Augenblick.“

„Warum zeigen Sie sich nicht?“, kam es misstrauisch zurück.

Milo schaute mich an, seine Brauen zuckten hoch und wieder nach unten, dann trat er vor die Tür hin und war durch den Spion von innen zu sehen. „Zufrieden?“

In dem Apartment schnappte der Riegel, die Sicherungskette rasselte leise, dann wurde der Türknauf gedreht. Die Tür schwang auf. Milo warf sich dagegen. Der Bursche, der geöffnet hatte, taumelte mit einem erschreckten Ton auf den Lippen zurück. Milo aber war schon bei ihm und in seiner Faust lag die SIG. Er wirbelte den Burschen herum und benutzte ihn wie ein Schutzschild.

Ich folgte Milo in die Wohnung.

Zwei Kerle lümmelten in Sesseln, ein dritter auf der Couch. Die beiden in den Sesseln saßen starr und steif da und starrten uns an wie das achte Weltwunder. Wir hatten sie total überrumpelt.

Der auf der Couch schnellte wie von der Tarantel gebissen hoch. Seine Hand fuhr unter die Jacke.

Ich hatte die Tür ins Schloss gedrückt und blitzschnell die SIG aus dem Holster geschnappt. „FBI New York“, rief ich.

Der Bursche, dessen Hand unter der Jacke verschwunden war, gab auf. Sein Arm sank nach unten. Geduckt, mit hängenden Armen, stand er da und starrte mich an.

„Ich bin Special Agent Trevellian, mein Kollege ist Special Agent Tucker. Tut mir leid, wenn wir das traute Beisammensein gestört haben. Aber Sie sollten jetzt keine Dummheit begehen. Erheben Sie sich, legen Sie die Hände jeweils hinter dem Kopf zusammen und stellen Sie sich an die Wand.“

Milo griff unter die Jacke des Burschen, den er in Schach hielt. „Sieh an, sieh an“, kam es von dem Kollegen. „Trägt er Knabe doch tatsächlich eine Bleispritze mit sich herum.“

Er hielt in der Linken die Waffe, die er dem Mann abgenommen hatte. Mit dem letzten Wort stieß er ihn mit der SIG an. „Hände hinter den Kopf und an die Wand, mein Freund. Vorwärts.“

Die beiden Kerle, die noch saßen, erhoben sich vorsichtig. Langsam wanderten ihre Arme nach oben, sie verschränkten die Finger und legten die Hände auf den Hinterkopf. Ohne uns aus den Augen zu lassen näherten sie sich der Wand. Unsere Waffen folgten jeder ihrer Bewegungen.

„Mit den Gesichtern zur Wand!“, kommandierte Milo.

Als sie nebeneinander mit den Rücken zu uns an der Wand standen, durchsuchte Milo sie nach Waffen. Zwei von ihnen trugen Pistolen mit sich. Zähneknirschend ließen sie es sich gefallen, dass Milo sie ihnen wegnahm. Dann fesselten wir die Hände der vier mit Handschellen zusammen. Einer war an den anderen gefesselt.

Einer von ihnen fand seine Sprache wieder: „Was soll das? Was werfen Sie uns vor? Warum behandeln Sie uns wie ein paar Gangster?“

Milo zeigte die Zähne. „Wie sollten wir Sie sonst behandeln? Immerhin waren drei von Ihnen bewaffnet. Sollten wir das Risiko eingehen, dass Sie auf uns schießen?“

„Die Waffen tragen wir zu unserem Schutz“, stieß einer der Kerle hervor, der eine Pistole unter der Jacke gehabt hatte. „Seit wann ist das verboten?“

„Wir werden feststellen, ob die Knarren registriert sind“, versetzte ich. „Und wenn wir sonst nichts Belastendes in der Wohnung finden und auch kein Verstoß gegen das Waffengesetz vorliegt, dann schließen wir Ihnen natürlich die Fesseln wieder auf und entschuldigen uns bei Ihnen.“

Ich konnte förmlich ihren Zahnschmelz knirschen hören. „Ich will mit meinem Anwalt telefonieren“, ließ einer vernehmen.

„Wenn wir hier fertig sind – gerne“, versetzte ich. „Wer von euch ist der Wohnungsinhaber?“

Ein Mann von etwa 40 Jahren meldete sich. Er sah im Gegensatz zu den anderen drei Kerlen nicht aus wie ein Orientale. „Das Apartment gehört mir.“

„Wie heißen Sie?“

„Randall. Jack Randall.“

„Und wer sind Sie?“, wandte ich mich an die drei anderen.

Abdul Raisha kannten wir ja. Die Namen der beiden anderen waren Rashid Moshub und Mohamed Sayid.

Milo machte sich daran, die Wohnung auf den Kopf zu stellen, während ich die vier Knaben mit der SIG in Schach hielt.

Schon bald wurde Milo fündig. Er entdeckte Utensilien, die man benötigte, um zeitgezündete Sprengsätze herzustellen. Jack Randall verwendete Plastiksprengstoff. Wir fanden ein Dutzend Zeitschaltuhren sowie Behältnisse aus Stahlblech, die an Konservendosen erinnerten und die Sprengsätze aufnehmen sollten.

Ich eröffnete den Kerlen, dass sie verhaftet seien und betete ihnen ihre Rechte vor. Dann rief Milo die Kollegen vom Police Department an.

Trevellian und die Rache des Gangsterbosses: Action Krimi

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