Читать книгу Trevellian und die Rache des Gangsterbosses: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 7

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Niemand achtete auf den Aktenkoffer, der an einer Säule der Subway-Umsteigestation in der 51. Straße stand. Die Menschen, die vorüberhasteten, hatten es eilig. Viele standen ungeduldig in den Wartezonen herum, schauten immer wieder auf die Uhr und traten von einem Fuß auf den anderen. Einige lasen im Stehen ihre Zeitung. Eine Gruppe Halbwüchsiger schäkerte und lachte.

Die Subway kam und hielt fast lautlos an. Wie von Geisterhand gelenkt gingen die Türen auf. Menschen stiegen aus, andere stiegen zu. Ein Mann in einem zerschlissenen Mantel und einem weißen, ungepflegten Bart ging zwischen den Menschen herum und bettelte.

Es war wie jeden Tag. Stress und Hektik bestimmten das Bild in der Subway-Station. Doch plötzlich gab es einen fürchterlichen Knall. Der Koffer explodierte. Für Bruchteile von Sekunden staute sich die Detonation in dem U-Bahn-Schacht, dann trieb sie wie Kanonendonner durch die riesige Röhre. Menschen wurden durch die Luft gewirbelt …

Menschen lagen am Boden. Andere rannten blutend und schockiert hin und her. Es herrschten Panik und Kopflosigkeit. Geschrei erhob sich. Einige Betonbrocken, die die Explosion aus dem Pfeiler gerissen hatte, waren auf den Boden gepoltert. Staub wallte.

Minuten später schon trafen Polizei, Feuerwehr und einige Rettungsdienste ein. Das FBI wurde informiert. Mr. McKee, der Special Agent in Charge des FBI Field Office New York, bat Milo und mich, bei ihm anzutreten.

Mein Teampartner und ich schnappten unsere Jacken, schlüpften hinein und machten uns auf den Weg. Wenig später saßen wir erwartungsvoll an dem Konferenztisch im Büro des SAC.

Mr. McKee setzte sich zu uns, schaute von einem zum anderen, und begann schließlich: „Vor einer knappen Stunde ist bei der Subway-Station in der einundfünfzigsten Straße eine Bombe hochgegangen. Getötet wurde bei dem Attentat niemand, aber mehr als zwanzig Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Mich hat das Police Department verständigt. Auf wessen Konto der Anschlag geht, ist ungewiss. Beim Department vermutet man, dass wahrscheinlich die Al-Quaida wieder einmal zugeschlagen hat. Es kann aber auch eine andere terroristische Zelle sein, möglicherweise steckt sogar eine amerikanische Extremistengruppe dahinter.“

Ich war betroffen. Mehr als 20 Menschen, die ahnungslos Opfer geworden waren, weil irgendeine militante Gruppierung wieder mal ein Zeichen setzen wollte.

Es war der Irrsinn brutaler Gewalt.

„Hört das denn nie auf?“, murmelte Milo bedrückt. „All diese unschuldigen Menschen …“

Milos Stimme hatte bitter und gepresst geklungen. Sie drückte aus, wie sehr auch ihn dieser neuerliche Anschlag erschüttert hatte.

„Solange es Menschen gibt, gibt es auch die Gewalt“, philosophierte der Chef. Er schlug mit der flachen Hand leicht auf den Tisch. „Aber darüber Gedanken anzustellen ist sinnlos. Ich will, Jesse, Milo, dass Sie beide sich darum kümmern. Bei Ihnen weiß ich den Fall in guten Händen. Schätzungsweise wird in den nächsten Tagen, vielleicht morgen schon, ein Bekennerschreiben auftauchen. Und dann …“

„Wir werden unser Bestes tun, Sir“, versprach ich.

Milo nickte beipflichtend.

Dann verabschiedeten wir uns. Wir fuhren in die 51. Straße. Der Platz um die Stelle, wo die Bombe explodiert war, war mit einem gelben Trassenband abgesperrt. Die Verletzten waren bereits abtransportiert worden. Es wimmelte von Cops und Feuerwehrleuten. Sowohl die Subway-Polizei wie auch die Stadtpolizei waren vertreten. Die Kollegen von der Spurensicherung machten ihren Job. Presse-, Rundfunk- und Fernsehreporter waren vor Ort.

Milo und ich wiesen uns aus, dann sprachen wir mit dem Einsatzleiter der City Police. „Wir haben die Namen und Adressen einer Reihe von Augenzeugen festgehalten“, gab der Mann zu verstehen. „Ob sie jedoch etwas wissen, das zur Aufklärung des Anschlages beiträgt, ist fraglich.“

„Wessen Handschrift trägt das Attentat?“

Der Cop hob die Schultern, ließ sie wieder sinken, und meinte: „Schwer zu sagen. Man wird erst mal die Reste der Bombe auswerten müssen, und selbst dann wird es schwer sein, eine exakte Aussage zu machen. Wenn kein Bekennerschreiben auftaucht …“

Der Mann zuckte erneut mit den Schultern. Vielsagend brach er ab. Rund um den Platz hatten sich Neugierige versammelt. Sie standen Schulter an Schulter. Das Geraune vieler Stimmen hing in der Luft. Natürlich war der Subway-Betrieb bei dieser Haltestelle eingestellt worden. Die U-Bahn-Züge wurden umgeleitet.

Wir begaben uns zu den Kollegen von der Spurensicherung. Einer der Männer hielt einen Plastikbeutel in der Hand, in der sich mehrere Metallsplitter befanden. Wir wiesen uns auch hier aus.

Milo fragte: „Kann man schon was sagen?“

Der Kollege mit dem Plastikbeutel wiegte den Kopf. „Wahrscheinlich keine Fernzündung, sondern ein Zeitzünder. Verwendet wurde meiner Meinung nach Plastiksprengstoff. Es kann aber auch TNT gewesen sein. Das wird die Analyse ergeben müssen. Im Augenblick wäre es verfrüht, etwas konkret zu behaupten.“

„Ich meine, ob sich schon ein Hinweis auf die Bombenleger ergeben hat“, kam es von Milo.

„Nein. Nicht die Spur!“

Der Mann wandte sich ab und entfernte sich, den Blick auf den Boden geheftet.

Für uns gab es hier nichts zu tun. Ich bat den Einsatzleiter, das FBI über das Ergebnis der Feststellungen zu unterrichten und uns zu gegebener Zeit die entsprechenden Protokolle zu überlassen. Dann fuhren wir zurück ins Federal Building.

Trevellian und die Rache des Gangsterbosses: Action Krimi

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