Читать книгу Trevellian und die Rache des Gangsterbosses: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 8
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ОглавлениеThomas Vinegarden, ein deutschstämmiger Amerikaner, war Inhaber des Buch- und Zeitschriftenhandels im Grand Central, wo man die Gezeiten der täglichen Menschenströme erlebt wie sonst nirgendwo im Big Apple. Der Bahnhof ist das Tor New Yorks, durch das jeden Tag etwa 500.000 Pendler und Tausende von Passanten kommen.
Vinegarden öffnete seinen Laden täglich um 7 Uhr.
Auch an diesem Tag traf er kurz vor 7 Uhr ein. Der Zeitungs- und Zeitschriftenlieferdienst hatte schon die gebündelten aktuellen Tageszeitungen und Zeitschriften vor der Glasfassade deponiert. Punkt sieben Uhr würde auch Melissa Graham, Vinegardens Angestellte, eintreffen. Die 29-jährige arbeitete nur vormittags, da sie zwei Kinder hatte, die um die Mittagszeit von der Grundschule nach Hause kamen und am Nachmittag ihrer Betreuung bedurften. Morgens, während der Stoßzeit, war sie für Thomas Vinegarden unersetzlich.
Das morgendliche Procedere lief jeden Tag gleich ab. Aufsperren, die Zeitungen und Zeitschriften in den Laden tragen und in die Regale und Aufsteller verteilen. Ein stereotyper Ablauf. Die vielfältigen Geräusche im Grand Central registrierte Vinegarden schon nicht mehr. Seine Umgebung nahm er nur noch unterbewusst wahr. Das alles war Alltag, Gesetz der Serie, Regelmäßigkeit, jeden Tag die selbe Leier.
Doch heute war etwas anders. Mit roter Farbe war an die Glasscheibe der Eingangstür in den Laden ein Wort gesprüht: Death!
Mit roter Farbe waren auch die Zeitungs- und Zeitschriftenpacken besprüht.
Der Händler war fassungslos. Ein gehetzter Ton entrang sich ihm. An ihm eilten Menschen vorbei, über ihm schlug der Lärm zusammen, der die Bahnhofshalle erfüllte.
Death! Mit roter Farbe, die aussah wie Blut. Die Buchstaben verschwammen vor Vinegardens Augen. Er griff sich mit fahriger Geste an die Stirn, wischte sich über die Augen, als wollte er einen bösen Traum verscheuchen. Aber das Bild blieb.
Mit zitternder Hand schloss Vinegarden den Laden auf.
Die Zeitungen und Zeitschriften waren unbrauchbar. Der Fußboden um die beiden Stapel wies einen rötlichen Schimmer auf. Auch das Glas der Trennwand, an der die Zeitungs- und Zeitschriftenstapel deponiert waren, war mir Farbe verschmutzt.
Melissa Graham kam. Sie war entsetzt. „Wer kann das gewesen sein? Jugendliche Randalierer? Oder haben Sie einen Feind, Mr. Vinegarden?“
„Nicht dass ich wüsste“, murmelte der Ladeninhaber mit lahmer Stimme. Er dachte an Schutzgelderpressung. So fing es meistens an. Zunächst wurden die Geschäftsleute vehement eingeschüchtert, und dann trat man mit Forderungen an sie heran. Zahlen oder bluten – das war in diesem Fall die Devise. Wahrscheinlich würde er im Laufe des Tages einen Anruf erhalten. Ein kaltes Gefühl beschlich ihn. Vinegarden wusste, dass diese Art von Terror immer wieder von der Mafia, manchmal aber auch von brutalen Street Gangs ausgeübt wurde.
„Ich werde die Polizei verständigen“, murmelte er und ging zum Telefon.