Читать книгу Nacht. - Peter Fechter - Страница 4
Fortgehen
ОглавлениеEin Sturm zieht auf, ich hör' ihn kommen.
Raunt mir leise in mein Ohr.
Die Stimme zart, wirkt sein Körper fast unendlich weit.
Lasse den Blick übers Meer streifen,
Gedanken treiben ebenmäßig vor sich hin.
Klatschen nass und schäumend an den Fels,
als sie eine Woge packt und mit sich reißt.
Was mich antreibt, weiß ich nicht,
fühle nur die Wassertropfen fliegen
gegen mein Gesicht.
Ein Vogel will ich sein, just in dem Moment,
den Schaumkronen nachjagen,
die sich kräuseln auf den Wellen.
Wenn Federkleid und Luftstrom sich dann finden,
werd' ich dort schweben, schwerelos, unendlich frei.
Während hinter mir das vertraute Land im Dunst der Gischt langsam verblasst,
blick' ich zurück auf das, was davon übrig ist.
Ein schmaler Pinselstrich nur, mehr erahnt, als gesehen,
der matt am Horizont zu schimmern scheint.
Den Kopf abwendend von dem, was mir einst Heimat war,
kenne ich nur noch ein Ziel.
Und wie der letzte Zweifel schließlich abfällt mit dem nächsten Flügelschlag,
bleiben am Ende nur der Wind und ich.
Mit einem Mal muss ich lächeln.
Blicke auf einen Schwarm Stare, die vor mir in Formation über den Himmel ziehen.
Ich bereue nichts.