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Nacht

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Du hast es wieder getan.

Mich gefangen, mit dir gerissen, weit fort.

Wie ein Schatten streichst du über mein Gesicht;

ich fürchte, doch begehre dich.

Gefährten gleich spazieren wir im Gleichschritt,

Hand in Hand, sind uns dennoch fremd.

Du dehnst dich aus, wirst länger, plötzlich still.

Ich folge dir, da ich zuhören will.

So sehr ich auch danach strebe, allein zu sein -

du bleibst bei mir, lässt mich nicht gehen.

Vor allem eines haben wir gemein: allein' oder nicht,

können wir doch nur gewisse Zeit zusammen sein.

Mich schaudert, als ich deinen letzten Atemzug wie einen

kalten Windhauch unter meine Kleidung kriechen spüre,

und die Sonne langsam als orangefarbener Ballon am Firmament

höher und höher zu streben scheint.

In einem Augenblick, einem Wimpernschlag nur,

wirst du wieder fort sein, dem Tag weichen.

Die Zeit hat uns zu zwei alten Kameraden gemacht,

deren Verbindung, deren Freundschaft bedingungslos ist.

Der Tag und der Sonne Licht sind mir allmählich fremd geworden,

je länger ich nicht von deiner Seite gewichen bin.

Verschmolzen von anfangs gegensätzlichen Polen

zu einem großen Ganzen.

Ich, du, gemeinsam vollkommen.

Wir sind die Nacht.



Nacht.

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