Читать книгу Ostfriesische Verhältnisse - Peter Gerdes - Страница 13
8.
Оглавление»Was ist das für eine Hose?«, fragte Stahnke. »Sieht ja albern aus. Was soll das sein?«
»Eine Trainingshose, wie man sie in Fitnessstudios trägt«, erwiderte Kramer. Mit einem Seitenblick auf seinen Vorgesetzten fügte er hinzu: »Solltest du eigentlich kennen.«
Unwillkürlich strich sich der Hauptkommissar über seine Bauchregion, die in den letzten Monaten deutlich flacher geworden war. »Wo ich trainiere, gibt es solch ein Schickimicki-Zeug nicht«, erwiderte er. »Guck dir das doch bloß an, schwarz mit goldenen Stickereien! Wo gibt’s denn so was.«
»Geht’s noch?« Dr. Mergner hatte mitgehört und baute sich vor den beiden Kriminalbeamten auf. »Wir waten hier im Blut, und Sie beide diskutieren Modefragen! Sind Sie denn schon so abgestumpft?« Seine schmale Gestalt bebte vor Empörung, seine wirren Haare bildeten eine weiße Aureole um seinen Gelehrtenschädel, und seine dicken Brillengläser waren beschlagen. Eine Antwort wartete er gar nicht erst ab, sondern warf sich wieder ins Getümmel der Tatortaufnahme.
Stahnke hatte den erfahrenen Gerichtsmediziner lange nicht mehr so fassungslos erlebt. Richtiger gesagt: noch nie. Dabei hatte er ihn schon tote Kinder exhumieren sehen.
Mit mehreren Kameras zugleich wurde der Tatort aufgenommen, wurde jedes Detail gesichert für spätere Inaugenscheinnahmen, dreidimensional wie konventionell. Stahnke versuchte es auf herkömmliche Weise, die Hände in den Taschen, die Augen und den Verstand aufnahmebereit umherschweifend. Leicht war das nicht.
Der Tote war kräftig gewesen, Oberkörper und Arme auffallend muskulös. Genützt hatte ihm das nichts. Man hatte ihn nach kurzem Kampf überwältigt, laut Spurenlage wohl in der Küche; vermutlich waren ihm dabei das Nasenbein sowie das Jochbein links und die linke Augenhöhle zertrümmert worden. Das linke Auge dürfte bereits bei dieser Gelegenheit zerstört worden sein. Als Tatwerkzeug kam eine dünne Stahlstange in Frage, möglicherweise ein Teleskop-Schlagstock, leicht in der Hosen- oder Jackentasche zu transportieren. In der Wohnung gefunden hatte man jedenfalls nichts Derartiges.
Was dann folgte, dürfte sich über einige Zeit hingezogen haben, nach Mitternacht, als das Restaurant unten bereits geschlossen, gesäubert und verlassen gewesen war. Der oder die Täter hatten Frederik Jaschinsky das Kapuzenshirt vom Leib gerissen, hatten ihn durch den kleinen Flur ins Wohnzimmer geschleift, an den altmodischen Heizkörper gefesselt und ihm systematisch eine Wunde nach der anderen zugefügt, teils mit besagtem Schlagstock, überwiegend jedoch mit einem Messer. Mehrere Rippen waren gebrochen, vermutlich durch Fußtritte mit Stiefeln, deren Abdrücke sich sowohl auf dem Fußboden als auch auf dem Unterhemd des Toten gefunden hatten.
Irgendwann, nachdem Frederik Jaschinskys Gesicht vollkommen zerschnitten und zerprügelt worden war, hatte ein tiefer Schnitt durch die Kehle der Sache ein Ende gemacht. Entsprechend ausgedehnt war die Blutpfütze auf dem Fußboden, in deren Mitte der Tote saß, die Beine ausgestreckt, die Hände ins eigene Blut herabhängend. Offenbar hatte er noch eine Weile gezuckt, während die Pfütze an den Rändern schon zu gerinnen begann. Spuren davon waren deutlich zu erkennen. Ein weiteres grausiges Detail in diesem Szenario des Schreckens.
»Todeszeitpunkt?«, fragte Stahnke, als Mergner wieder einmal an ihm vorbeihastete. Den üblichen bösen Blick ob der Unziemlichkeit dieser verfrühten Frage steckte er regungslos weg.
»Zwischen drei und vier Uhr heute früh. Aber nageln Sie mich nicht drauf fest«, knurrte der Gerichtsmediziner und hastete weiter.
»Das deckt sich mit der Aussage des Nachbarn«, sagte Kramer. »Der will letzte Nacht Geschrei und laute Musik gehört haben, stundenlang. Genau weiß er nicht, wann der Lärm aufgehört hat, aber seine Vermutung lautet auch gegen vier Uhr.«
Heute früh also; inzwischen war es Abend. Der Tote hatte demnach den ganzen Tag über hier gelegen. Beziehungsweise gesessen oder gehangen, wie auch immer. Und er, Stahnke, hatte dort unten gesessen, im Buchladen, direkt unterhalb dieses Wohnzimmers, hatte hochgeblickt und die fetten Dachbalken bewundert.
Der Hauptkommissar wandte sich an einen Kriminaltechniker, der auf dem Parkett kniete und Fußspuren vermaß. »Schon etwas Verwertbares?«, fragte er.
»Normal groß«, erwiderte der Mann. »Jedenfalls der eine. Vermutlich Größe dreiundvierzig. Stiefel, mäßig profiliert, kaum abgetragen.«
»Springerstiefel?«, fragte Kramer. Stahnke hob die Augenbrauen.
Der Techniker schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall, die haben ein völlig anderes Profil. Ansonsten können das alle möglichen Stiefel gewesen sein. Muss ich abgleichen, aber das dauert ein bisschen.«
»Wie viele verschiedene Fußspuren habt ihr denn?«, fragte Stahnke weiter.
»Zwei, definitiv. Die anderen Abdrücke scheinen kleiner zu sein, sind aber sehr verwischt. Da kann ich noch gar nichts zu sagen.«
Der Hauptkommissar bedankte sich mit einem Nicken. »Zwei Täter also«, murmelte er.
»Wenn nicht mehr«, warf Kramer ein. »Überleg mal, dieser Jaschinsky war ein ganz schöner Brocken. Und dann zwei Typen mit Schuhgröße dreiundvierzig und kleiner? Klingt mir untermaßig. Und damit zu riskant.«
»Aber zwei untermaßige Typen mit vorgehaltener Schusswaffe?«
Kramer wiegte den Kopf. »Und warum dann die Kampfspuren in der Küche? Das hätte dann doch wohl eine Schusswunde ergeben müssen. Oder einen Einschuss in der Decke oder der Wand.«
Stahnke war nicht überzeugt. »Wenn es wirklich drei oder mehr waren, wo sind dann die Spuren des Dritten?«
»Vielleicht war dieser Dritte ja etwas cleverer als die beiden anderen und hat besser aufgepasst.«
Stahnke winkte ab: »Das führt doch zu nichts. Zwei oder drei Täter – die Frage ist doch: Was ist das hier? Ein Racheakt? Eine Hinrichtung?«
»Irgendwer wollte irgendetwas wissen«, sagte Kramer. »Oder etwas haben. Daher die Folter. Sie haben aber nicht bekommen, was sie wollten. Was immer es war, eine Information oder eine Sache – Jaschinksy muss es unheimlich wichtig gewesen sein.«
»Oder er hatte es einfach nicht.« Der Hauptkommissar zuckte mit den Schultern. »Das Ding oder die Info. Und das haben ihm die anderen nicht glauben wollen.«
Die beiden Ermittler schwiegen. Stahnke versuchte sich den Ablauf des Geschehens vorzustellen, versuchte dem Stand der Dinge eine Vorgeschichte und den möglichen Tätern Statur und Gesicht zu geben. Es wollte ihm nicht gelingen. Vor allem die Dauer der Tortur, die das Opfer erlitten hatte, machte ihm zu schaffen. Wenn einer unter Qualen nichts sagte, wenn er nichts herausgab, dann hörte man doch irgendwann einmal damit auf, ihn zu foltern, oder?
»Bestialisch«, zischte Kramer vor sich hin, gerade noch hörbar. Seine Gedanken schienen ähnliche Wege gegangen zu sein. »Wer macht so was? Crackheads? Meth-Monster?«
Wie aufs Stichwort tauchte Kollege Schmatze-Schmitz auf. Seine pure Anwesenheit ließ selbst das riesige WG-Wohnzimmer schrumpfen. »Der Drogenhund ist durch. Keine Spur von Dope in der ganzen Wohnung«, meldete der Oberkommissar, der seine erschreckend aufgepumpte Muskulatur gewöhnlich in der Emder Außenstelle der Inspektion zur Schau trug, wo er sich seinen Spitznamen mit dem ständigen Verzehr von klebrigem Lakritzkonfekt erworben hatte. »Nur im Treppenhaus, vor der Tür zur hinteren Wohnung, hat unsere Lucy kurz angeschlagen. Angeblich sollen da die Künstler übernachten, die unten im Laden auftreten. Was meint ihr – Durchsuchung beantragen?«
»Lass mal, Schmitz«, erwiderte Stahnke. »Eins nach dem anderen. Wir haben hier erst einmal genug zu tun.«
Der Koloss nickte, dann grinste er verschmitzt. »Dafür haben wir etwas anderes gefunden«, verkündete er und brachte eine große Dose zum Vorschein, die sich unter seinem Arm befunden hatte und damit so gut wie versteckt gewesen war. »Hier, guckt mal!«
»Kaffeepulver?« Das Format der Dose kam dem Hauptkommissar bekannt vor, nicht aber der Aufdruck.
Schmatze-Schmitz lachte schallend. »Von wegen! Das ist Protein-Konzentrat. Das macht nicht nur wach, sondern auch stark. In dem Schlafzimmer gleich nebenan ist der halbe Wandschrank voll davon.«
»Das Schlafzimmer des Opfers?«, mutmaßte Stahnke.
Schmitz nickte. »Wir haben natürlich alle Zimmer durchsucht; niemand anwesend, und wie es aussieht, sind alle anderen WG-Mitglieder wohl ausgezogen, teilweise überstürzt, unter Zurücklassung von allerhand Krempel. Was wir in dem mittleren Zimmer, das als einziges einen bewohnten Eindruck macht, an persönlichen Dingen gefunden haben, legt den Schluss zwingend nahe, dass Jaschinsky dort hauste. Na, und dass er dieses Zeug konsumiert hat, lässt sein Äußeres ebenfalls zwingend vermuten.« Der Koloss fuhr sich mit der Hand über den Mund. »Ich meine natürlich seine entwickelte Muskulatur. Nicht das, äh, die … na den Rest eben.«
»Ist das das gleiche Zeug, das du auch nimmst?«, fragte Kramer.
Stahnke warf ihm einen tadelnden Seitenblick zu. Was hatte denn das jetzt mit ihrem Fall zu tun?
Schmatze-Schmitz schüttelte den Kopf. »Das ist Ost-Ware. Hier, guck mal, Aufdruck in kyrillischen Buchstaben! Das Zeug würde ich nur mit der Zange anfassen. Da sind bestimmt nicht nur Proteine aus Weidemolke von glücklichen Kühen drin! Frau Anna lässt grüßen.« Er grinste breit: »Anna Bolika, ihr versteht?«
»Also doch eine Art von Drogen?«, fragte Stahnke, ohne auf den Scherz einzugehen.
»Nicht wirklich.« Schmitz winkte ab; auch seine Pranke war riesig. »Die Einnahme ist nicht illegal. Jedenfalls nicht, solange man nachher nicht zu sportlichen Wettkämpfen antritt. Wäre ein gefundenes Fressen für jeden Dopingfahnder.«
»Wie auch immer«, gab Stahnke zurück, »bring das Zeug auf jeden Fall ins Labor.«
»Ihr steht hier wohl gut, was?« Einer der weiß gekleideten Techniker zwängte sich mit vorwurfsvoller Miene an ihnen vorbei. Stahnke hob entschuldigend die Hände, nickte Schmitz zu und gab Kramer einen Wink. Zusammen mit seinem Kollegen zog er sich in einen weiteren Korridor zurück, der ganz hinten vom übergroßen Wohnzimmer abzweigte.
Der Hauptkommissar brauchte einen Augenblick, um sich zu orientieren. Suchend blickte er sich um. Konnte es sein, dass sich dieser Korridor wie ein Ring durch die ganze Wohnung zog? Wenn man die Wegstücke mitrechnete, die durch Küche und Wohnzimmer führten, dann war das tatsächlich so. Welcher hirnrissige Architekt plante denn so was?
»Dieses Haus ist etliche Male umgebaut worden«, erläuterte Kramer, der Stahnkes Ratlosigkeit richtig gedeutet hatte. »Jeder neue Besitzer wollte hier seine Vorstellungen umsetzen, und die passten grundsätzlich nicht zu denen seiner Vorgänger. So ist denn auch diese Gruft hier entstanden.« Er deutete auf die Tür des Schlafzimmers, das einmal Frederik Jaschinskys gewesen war.
Mit den Fingerspitzen drückte der Hauptkommissar die Tür vorsichtig auf. Eigentlich überflüssig, dieser Raum war bereits spurentechnisch behandelt worden. »Und woher weißt du das jetzt schon wieder?«, fragte er Kramer, während er in den Raum spähte. Zwei Wände waren schwarz gestrichen, na toll. Hatte hier ein Vampir gewohnt?
»Mein Vater hat seine Lehre bei Saathoff & Kleinhuis absolviert«, erwiderte der Oberkommissar. »So hieß der Eisenwarenladen, der früher mal in diesem Haus war. Ist schon Jahrzehnte her.«
Stahnke hörte nicht richtig hin. Was waren das da für Verzierungen an den beiden schwarzen Wänden? Goldene Farbe. Abstrakte Malerei oder reine Deko? Im Zimmer herrschte Zwielicht; das einzige Fenster ging auf den Ringkorridor hinaus. Aha, deswegen also Gruft. Er tastete nach dem Lichtschalter, verfehlte ihn; seine Finger zuckten zurück, als sie die Steckdose unter dem Schalter berührten. Als das Licht endlich brannte, erkannte er, dass die Steckdose geschwärzt und angeschmolzen war – durchgeschmort. Ob sich die gesamte Elektrik in diesem Haus in solch einem Zustand befand?
Dann pfiff er durch die Zähne. »Arabische Schriftzeichen, guck an!« Bei Licht war das eindeutig. Stahnke spürte Gänsehaut auf seinen Unterarmen. Was denn, plötzlich so fremdenfeindlich, schalt er sich selbst. Dann zuckte er die Schultern. War das ein Wunder in Zeiten, da Allahu akbar gerne von Mördern gebrüllt wurde?
Nun war aber Frederik Jaschinksy eindeutig kein Immigrant gewesen. Jedenfalls kein Araber oder Türke. »Ein Konvertit«, sagte Stahnke. »Zum Islam übergetreten. Oder glaubst du, der hat sich seine Wände nur aus Spaß so bemalt?«
»Arabische Schrift beherrsche ich nicht«, antwortete Kramer. »Haben wir einen Kollegen, der sich mit sowas auskennt?«
»Bestimmt. Wie heißt denn noch der Kleine von der Fahndung? Der, der immer diese schmutzigen Witze erzählt?«
»Du meinst Nidal? Der ist Kurde. Aus der Türkei. Da schreiben die eigentlich kein Arabisch. Aber ich frage mal, vielleicht haben wir ja Glück.«
Stahnke seufzte. Warum musste alles immer so kompliziert sein?
Er scannte den Rest des Zimmers mit den Augen. Breites Bett, zerknüllte Laken, Wandschrank offen, Klamotten durcheinander. Hatten die lieben Kollegen hier gepflügt, oder war das schon vorher solch ein Chaos gewesen? Weiter: zwei Sessel, die nicht zueinander passten, auf einem davon eine Sporttasche. Umgedrehte Obstkiste als Tischchen, eine zweite neben dem Bett. Auf beiden standen und lagen leere Flaschen, Bier und Alcopops. Außerdem lagen da Portemonnaie, Schlüssel, ein Handy-Ladegerät, das offensichtlich durchgeschmort war, und … oho! Ein Butterflymesser. Daneben eine Jeans auf dem Boden. Richtig, der Tote hatte ja eine Trainingshose getragen.
Ob ihm das Butterflymesser etwas genützt hätte?
Neben dem Schlüsselbund lag noch ein einzelner Schlüssel. Stahnke bückte sich. Was war das für ein Schlüsselanhänger?
Kramer kam ihm zuvor: »Ein Transponder.« Das Ding war so groß wie ein Einkaufswagen-Chip und hing mit einem kurzen Kettchen an dem Ring. Der Schlüssel daran schien zu einem Vorhängeschloss zu gehören.
»Was steht denn da drauf auf dem Anhänger?«
»Das ist von einem Fitnessstudio.« Kramer hielt ihm das Ding unter die Nase. »Gar nicht weit von hier. Ich trainiere da auch hin und wieder.«
»Turbo-Fit«, las Stahnke. »Das ist doch dieses Billig-Ding, wo sich die ganzen Pickel-Hanseln und die Türsteher aufpumpen! Und da gehst du hin?«
Kramer war nicht leicht in Verlegenheit zu bringen, aber jetzt schien er dicht daran zu sein. »Ist eben preiswerter als die anderen Studios. Und die Geräte sind ganz ordentlich.«
»Stimmt, die können ja nichts dafür.« Stahnke fand, dass es weder Ort noch Zeit war, seinen Kollegen weiter aufzuziehen. Was er bedauerte. »Und, was heißt das jetzt für uns?«
»Hingehen, Jaschinskys Umgang erfragen, Freunde, Kumpel und mit wem er sich eventuell gezofft hat«, rasselte Kramer herunter. »Mach ich gleich morgen.«
»Außerdem müssen wir klären, wer hier eigentlich alles wohnt. Beziehungsweise gewohnt hat, denn die anderen Zimmer machen ja alle einen ziemlich verlassenen Eindruck. Teilweise fluchtartig, wie es scheint. Warum die anderen Bewohner wohl …« Stahnke unterbrach sich. Dumme Frage! Wenn das da im Wohnzimmer der Gipfel einer absehbaren Entwicklung war, dann verstand es sich von selbst, warum die anderen Mieter sich verdrückt hatten. Trotzdem musste das natürlich abgeklärt werden.
»Machst du das?«, fragte Kramer.
Stahnke nickte. »Da fange ich wohl am besten mit dem Vermieter an. Der steht ja sowieso auf unserer Liste, wenn auch in ganz anderem Zusammenhang.«
Sie schwiegen, die Blicke ineinander verhakt. Zusammenhang? Gab es da einen? Zwischen dem Schuss in den Hintern eines verzogenen Kaufmannsbengels und der grausamen Ermordung eines Islam-Konvertiten?
»Oliver Eickhoff soll hier verkehrt haben«, sagte Stahnke.
»Der Anschlag auf den jungen Mann hat da unten auf der Straße stattgefunden, keine hundert Meter von hier«, ergänzte Kramer. »Damit erschöpfen sich zwar die Übereinstimmungen, aber ich finde, das ist schon etwas.«
»Behalten wir im Auge.« Stahnke nickte. »Umso wichtiger, dass ich gleich mit diesem Christiansen rede.«
»Sitzt unten, in seinem eigenen Lokal«, vermeldete Kramer, gut informiert wie immer. »Hoffentlich ist er nicht schon blau.«
»Das sehe ich dann ja«, erwiderte Stahnke. »Und wen schicken wir in die Moschee?«
»Moschee?« Kramer runzelte die Stirn. »Ist das dein Ernst?«
»Verlass dich drauf«, sagte Stahnke.