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Kapitel 6: Eine geheimnisvolle Kiste

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Bald machten sie sich auf, den Schlüssel zum Land der Glasmenschen zu suchen. Vergeblich untersuchten sie jedes verdächtige Fleckchen auf dem ebenen Feld, das Sinatan mit seinem dicken Bauch plattgewalzt hatte, bis Eva enttäuscht zu Maxe sagte:

"Ich gebe auf, ich sehe das Versteck wirklich nirgendwo."

"Ich sehe auch nichts, aber auch gar nichts", rief Pivolino über ihren Köpfen. Maxe reckte die Nüstern in die Luft und antwortete:

"Er muss doch hier irgendwo sein, ich fühle es ganz genau, der Schlüssel muss hier versteckt sein."

Da niemand den Schlüssel finden konnte, setzten sie sich erschöpft nieder.

"Mir knurrt der Magen vor Hunger", sagte Eva und holte Brot Käse und Honigblütenwein aus der Satteltasche.

"Jetzt stärken wir uns erst einmal", sagte sie und gab Maxe einen Schluck aus ihrer Honigblütenweinflasche.

"Schon wieder Käse und Brot", sagte Pivolino, "nichts für mich, ich möchte endlich wieder einen fetten Wurm verspeisen." Dann hackte er mit seinem Schnabel in den Boden, dass es nur so staubte.

"Hier gibt es weit und breit keinen Wurm", flüsterte Maxe in Evas Ohr, "Pivolino wirbelt nur mal wieder Staub auf."

Aber Pivolino dachte bei sich: `Den beiden werd' ich's zeigen, ich finde den fettesten Wurm aller Zeiten, und wenn ich jeden Zentimeter absuchen muss; jetzt erst recht, ehem! ´ und er pickte trotzig weiter.

"Au, au, mein Schnabel, mein Schnabel", hörten Eva und Maxe Pivolino plötzlich schreien.

"Ich glaube", sagte Maxe, "ich glaube, Dein Wurm ist... hart und braun, und ....”

"Eine Holzkiste", rief Eva aufgeregt, "Pivolino, Du hast auf eine Kiste gepickt, die müssen wir gleich ausgraben."

Bald kam eine große, braune Holzkiste, deren Deckel mit einem schweren Eisenschloss verschlossen war, zum Vorschein. Aber wie sehr sie sich auch anstrengten, ihr Deckel ließ sich keinen Spalt öffnen, und ihr Inhalt blieb verborgen.

Selbst Maxe, der sich mächtig aufblähte und sagte:

"Ich werde die Kiste schon aufbrechen", richtete rein gar nichts aus, als er mit dem Vorderhuf kräftig gegen den Kistendeckel trat.

Eva aber ließ sich nicht entmutigen. Der Honigblütenwein, den sie zum Essen getrunken hatte, hatte sie fröhlich und ausgelassen gemacht, und so stellte sie sich keck auf die Kiste, legte beide Hände an den Mund und rief:

"Sinatan, der Drache ist tot. Wir feiern morgen ein Riesenfest, alle Tiere sind eingeladen, wirklich alle. Dann gibt's einen Riesenwettkampf mit einem Riesenpreis, ganz riesig. Wer wissen will, was der Riesenpreis ist, der muss an dem Riesenwettkampf teilnehmen. Wein und Kuchen gibt es genug. Bis morgen, wir freuen uns auf Euren Besuch!"

Evas Stimme drang bis in die entlegensten Winkel des Waldes, und alle hörten von der Einladung zu dem Riesenfest. Da wollte keines der Tiere fehlen, und alle waren gespannt auf den Riesenwettkampf mit dem Riesenpreis.

Eva Löckchens wundersame Reise

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