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1.5 Prämissen 1. Jedes Element der Kulturlandschaft kann anthropogen beeinflusst werden.

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Überall Einflüsse des Menschen möglich

Erläuterung: Menschliches Handeln dient nur selten ganz konkret dem Schaffen einer bestimmten Landschaftsform; das erreichbare Ziel des Bewahrens eines bestimmten Zustands gibt es gar nicht. Die Form der menschlichen Beeinflussung ist vielmehr eine latent-immanente – Menschen interagieren mit der sie umgebenden Kulturlandschaft, sobald sie diese zu ihrem Lebensraum auserkoren haben. Die Folgen des gestaltenden Einflussnehmens können dabei von den Akteuren hinsichtlich ihrer langfristigen Wirkungen praktisch nicht erkannt werden. Das System, in das eingegriffen wird (Biosphäre, Bodenbildung, Reliefgestalt, Wasserhaushalt etc.), ist zu komplex und ineinander verwoben, um verstanden zu werden. Zum Beispiel kann sich durch Weidewirtschaft die Pflanzengesellschaft so ändern, dass bestimmte Insektenarten ihre Nahrungsgrundlage verlieren, die für eine biologische Schädlingsregulierung in der Landwirtschaft wichtig waren – in der Folge des fiktiven Beispiels passen die betroffenen Bauern die Auswahl ihrer Kulturpflanzen dem starken Schädlingsbefall an, ohne zu wissen, worauf dieser eigentlich beruht. Es gibt also nicht zwei entgegengesetzte Pole „Mensch“ und „Natur“, sondern immer nur den Menschen als unlösbaren Teil eines hochkomplexen Systems, das sich durch aktive und passive Anpassung stetig wandelt. Jedes Einflussnehmen kann auch an ganz unerwarteten Stellen des Systems Folgen haben.

Landschaftsarchäologie

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