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1.1 Backward planning und kompetenzorientierte Unterrichtsplanung

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Für den Englischunterricht stellt die Kompetenzorientierung im Bildungswesen in vielen Bereichen einen Glücksfall dar. Zum einen, weil der Kompetenzbegriff im Englischunterricht (nicht nur in Deutschland) eine lange Tradition hat und so Ideen und Konzepte, die den Englischunterricht über Jahrzehnte maßgeblich beeinflusst haben, zusammengeführt und erweitert werden können. Zum anderen, weil auch weitere Ansätze der Fremdsprachendidaktik, wie beispielsweise das task-based language learning, viele Hilfestellungen bieten, die die Ziele des Unterrichts betreffen und mit der outcome-Orientierung (was Lernende können sollen) einhergehen. Für andere Bereiche erweist sich die Kompetenzorientierung allerdings auch als Zumutung. Insbesondere dann, wenn die vermeintlich objektive Überprüfbarkeit von Kompetenzen in zentralen Abschlussprüfungen und im Zentralabitur im Vordergrund steht. Wenn also durch Prüfungsaufgaben Wissen und Können der Lernenden von einer richtig/falsch-Perspektive aus getestet werden. Oder wenn es darum geht, für die interpretierende Auseinandersetzung mit literarischen Texten im Englischunterricht aussagekräftige Kompetenzbeschreibungen in den Bildungsstandards (insbesondere in denen für die Sekundarstufe I) zu finden.

Neben diesem Wermutstropfen ist das Positive an der Kompetenzorientierung, dass es immer um eine Verbindung von Wissen und Können geht, immer um das, was die Lernenden am Ende einer Jahrgangsstufe (bzw. eines Doppeljahrgangs: 5/6, 7/8), am Ende eines Bildungsganges in der Fremdsprache Englisch können sollen. Sowohl für die Fremdsprachendidaktik im Allgemeinen als auch für den Englischunterricht im Speziellen ist die Kommunikationsfähigkeit, also das Verwenden der Zielsprache zur Kommunikation, schon seit langem das übergeordnete Lernziel – in den Bildungsstandards für die Sekundarstufe I (KMK 2004, 2005) und II (KMK 2012) ergänzt um die interkulturelle Dimension fremdsprachlicher Kommunikation (Stichwort intercultural communicative competence, ICC).

Für die kompetenzorientierte Unterrichtsplanung bedeutet dies, dass von den kommunikativen Handlungen der Lernenden im Unterricht ausgegangen wird. Als Lehrkraft sollte man sich fragen, was die Lernenden am Ende des Unterrichts kommunikativ mit der Fremdsprache anfangen. Dabei gilt es mehrere Aspekte zu beachten, die (1) den Kompetenzbegriff im schulischen Fremdsprachenunterricht betreffen und (2) mit Überlegungen zu kommunikativen Handlungsanlässen im Englischunterricht zusammenhängen. Diese zwei Bereiche sollen im folgenden Unterkapitel eingehender vorgestellt werden. Daran schließt sich dann ein weiteres Kapitel zu konkreten Schritten des kompetenzorientierten backward planning für den Englischunterricht an.

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