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2.2.3 Mönche gehörten zur politischen Oberschicht

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„Die Söhne und Töchter der irischen Führer werden Mönche und Jungfrauen Christi“, schrieb Patrick um das Jahr 450 in seiner Confessio. In Scharen schlossen sich die Kinder der regierenden Klasse dem neuen Glauben und seinen Gemeinschaften an (Olsen 2003:74). Das lag wohl auch daran, dass die örtlichen Túaths (Mitglieder der Regierung) ihren Nachwuchs dort ausbilden und erziehen ließen.

Die Mönche traten wie schon ihre Vorgänger, die Druiden, als Richter und Schlichter in Konfliktfällen auf. Diese Rolle als Friedensstifter bauten sie im Laufe der Jahrhunderte immer weiter aus. So wurden sie zu Reformern der Gesellschaft. Seit Anfang des siebten Jahrhunderts begannen die Mönche, so genannte Cána zu erlassen. Ein Cáin war ein niedergeschriebenes Gesetz, das über die Grenzen des jeweiligen Königreiches hinweg galt, manchmal für ganz Irland. Das Cáin Pátraic etwa verbot das Umbringen von Klerikern, andere Cána richteten sich gegen Rinder-Raubzüge oder die Sonntagsarbeit (Bitel 1990:163). Wenn soziale Beziehungen, die durch Gesetze geregelt wurden, nicht richtig funktionierten, brachten die Mönche sich als Mediatoren und Beschützer der Hilflosen ein (Bitel 1990: 171 f.). So veränderten sie nicht nur das Wertesystem und die soziale Struktur Irlands, sondern führten ganz nebenbei auch noch eine Schrift- und Gesetzeskultur ein.

Einzelne Äbte spielten dabei die Rolle von Diplomaten. Columcille beispielsweise, selbst ein Königssohn und zur Sühne einer von ihm angezettelten blutigen Schlacht nach Iona in die Verbannung gegangen, setzte sich aktiv ein in der Königsnachfolge und für das Existenzrecht der Barden (Olsen 2003:113 f.). Seine Nachfolger in Iona waren nicht weniger einflussreich. Sie wurden aktiv als Geiselbefreier, Gesetzgeber, für den Schutz von Frauen im Krieg und die Menschenrechte im Allgemeinen (Olsen 2003:118 ff.).

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