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Kapitel 4


1.4Kanakavarna - der Retter


Am 11. Mai 2019 hielt ich diesen Vortrag anlässlich meiner regelmäßigen Meditationsabende zum ersten Mal. Ich habe den Stoff dazu im Tripitika Kanon gefunden. Ihr werdet das, was ihr nun gleich nachlesen könnt, nie wieder vergessen. Dies liegt daran, dass diese eindrucksvolle Geschichte tief in eure Herzen hineinsickert. Wunderschön!

Blenden wir uns nun hinein, in die besondere Szenerie.

Einst weilte der Buddha im Jeta Hain bei Sravasati. Es waren viele Mönche anwesend und weitere viele Gäste brachten Dana (Almosen) dar.

Gewänder, Nahrung, Sitz- und Schlafgelegenheiten, Medizin und Dinge des täglichen Bedarfs.

Da wandte sich der Erhabene an alle Anwesenden und sprach: „Mönche!“

Sie antworteten: „Ja, Erhabener.“

So fuhr der Buddha mit seinen Erzählungen fort.

„Wüssten die Menschen, oh Mönche um die Frucht des Schenkens, sie würden wahrlich ihr letztes Glas Wasser und ihren letzten Löffel voll Brei nicht verzehren, ohne denen etwas davon auszuteilen, wenn sie denn einen finden, der der Gabe würdig ist. Viele Menschen, die vertrockneten Sinnes sind, wissen das leider noch nicht. So hört nun die Geschichte einer vergangenen Zeit.

Damals lebte ein König mit Namen Kanakavarna , der Goldfarbene, ein schöner Mann, dessen Äußeres einem Lotus glich. Er war unendlich reich, besaß Geld, Korn, Gold, Juwelen, Elefanten und Pferde im Überfluss und riesige Schatzkammern prall gefüllt.Die Ausmaße seiner Hauptstadt Kanakavati war beeindruckend!



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Vierundzwanzig Meilen lang, vierzehn Meilen breit, eine wahrhaft reiche und blühende Stadt. Es gab zigtausende Städte und Dörfer und die Menschen zählten mehrere hundert Millionen.

Der König hatte 80000 Finanzbeamte und er hatte einen Harem von 20000 Frauen. Der König war gerecht und von jedermann geachtet.“

Eines Tages entschied der König:

„Ich werde alle Kaufleute von Steuern befreien, und auch der Zoll wird abgeschafft. Außerdem wird ab sofort auch keine Lohn- und Einkommenssteuer mehr erhoben.“

So geschah es, liebe Leserin, lieber Leser. Alle Untertanen des Königs lebten in Glück und Frieden!

Eines Tages, viele Jahre später, kamen die Hofastrologen zum König und sagten:

„Göttliche Majestät, die Sterne machen uns Sorgen, wir sehen eine sehr ungünstige Konstellation! Wir haben berechnet, dass eine große Hungersnot kommen wird, denn es wird zwölf Jahre lang kein Tropfen Regen fallen.“

Der König machte sich intensivste Gedanken, grübelte und grübelte und sprach:

„Die da Reich sind, werden diese Not überleben, die aber arm sind, haben normalerweise keine Chance.“

Sichtlich betroffen, traf er eine wichtige Entscheidung:

„Alle Nahrungsmittel in Jambudvipa sind zu beschlagnahmen und eine Volkszählung ist durchzuführen. In allen Städten und Dörfern sind sofort Vorratslager einzurichten und zu bewachen, so dass alle Nahrung rationiert werde und die Speise gleichmäßig an alle verteilt werde.“

Die weise Voraussicht des Königs bewirkte, dass das gesamte riesige Volk elf Jahre lang ausreichend versorgt werden konnte…


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Jedoch nicht mehr im zwölften Jahr. Elf Jahre lang fiel kein einziger Tropfen Regen. Nun lief das schlimme zwölfte Jahr an.

Und bereits im ersten Monat des zwölften Jahres starben viele Menschen an Hunger und Durst…

Damals war nämlich bereits alle Speise im gesamten riesigen Reiche zur Neige gegangen.

Auch unser wunderbarer König Kanakavarna hatte nun nur noch eine einzige Portion Reisbrei.

Es geht mir mal wieder sehr zu Herzen Ihr Lieben, wenn ich mir alles genauestens vorstelle. Fühlt euch hinein! Es wird gleich sehr spannend. Schätzt diesen wunderbaren König euer ganzes Leben lang und lernt etwas daraus.

Denkt darüber nach, erlangt Erkenntnis, Verständnis, ja wahre Weisheit.

In eben dieser spannenden Zeit lebte auch ein Bodhisattva. Er saß unter seinem Meditationsbaum in tiefer Versenkung, als er die Buddhaschaft erlangte.

Stellt euch vor, gerade in dem Moment, als der König seine letzte Portion Reis gereicht bekam.

Als dieser neue Erwachte Buddha sich von seinem Meditationssitz erhob, sagte er so bei sich:

Nun werde ich erstmals als ein Buddha unter die Menschen treten, wessen soll ich mich erbarmen, indem ich seine oder ihre Almosenspeise annehme und es dieser Person so ermögliche, gutes Karma zu erlangen?“

Nun betrachtete der Buddha mit seinem Weisheitsauge die ganze damalige Welt, ob es jemanden gibt, der würdig sei!

So erblickte er auch das Land Jambudvipa, genau in dem Moment, als sämtliche Nahrung zur Neige gegangen war.



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Als Buddha war er nun im Besitz aller Siddhis (besondere Kräfte und Fähigkeiten) und flog gleichsam einem Vogel dort hin…

Einer der Hofbeamten sah den außergewöhnlichen Vogel Richtung Palast fliegen und sagte zum König:

„Dort kommt ein Vogel mit roten Flügeln, bestimmt ist dies ein Zeichen.“

Während dem Hofbeamten ängstlich alles Mögliche durch den Kopf ging, sprach der König:

„Es ist bestimmt ein Heiliger, der kommt, um uns sein Erbarmen zu zeigen.“

Und in diesem Augenblick landete der Buddha direkt vor König Kanakavarna.

Der König fragte den Buddha:

„Erhabener, aus welchem Grunde seid ihr hierhergekommen?“

„Um zu essen, König,“, sprach der Buddha.

Bestimmt gehen euch in diesem Moment auch viele Gedanken durch den Kopf, aber alles wird gut!

Der König wandte sich sogleich an die Aufseher der Vorratskammern.

„Gibt es noch etwas, was ich diesem heiligen Mann als Dana, reichen kann?“

„Es ist leider nur noch diese einzige Portion Brei da, die für euch reserviert ist, göttlicher König.“

Da sprach der König: „Ich bin wie ihr alle totgeweiht,

so soll doch lieber dieses edle Wesen statt meiner Essen.“

Dann wandte er sich an seinen Hofstaat und sprach:

„Große Freude verkünde ich euch. Diese letzte Portion Reisbrei gibt euer König dem Erhabenen. Möge diese Tat dem Heil des Reiches Jambudvipa dienen!“


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Der König selbst füllte den Reisbrei in eine Schale, verbeugte sich tief und reichte sie dem Erhabenen.

Der Buddha nahm die Speise entgegen und entfernte sich, so wie er gekommen war, durch die Lüfte!

Nun wandte sich unser toller König erneut an seinen Hofstaat und sprach:

„Geht hinaus und sagt den Leuten, dass sie sich in ihre Häuser begeben sollen, damit die Straßen nicht von Menschen, die verhungert sind übersät sind.“

Die Beamten a b e r entgegneten dem König:

„Großer König verzeih uns, dass wir euch dieses eine Mal nicht gehorchen. Aber wir wollen, dass wir im letzten Augenblick unseres Lebens euch anschauen können, großer edler König!“



Das ist, wie ich es zu nennen Pflege, so grausam schön, dass ich keine weiteren Worte finde, diese Situation zu beschreiben.


Inzwischen hatte der Buddha seine Mahlzeit verspeist und es zogen außergewöhnliche Wolken auf über dem ganzen Land Jambudvipa.

Zuerst ergoss sich der so lange ersehnte Regen vom Himmel.

Dann aber begann ein sonderbarer Regen! Es regnete wirklich:

Reisbrei, essbare Wurzeln, essbare Stängel, essbare Früchte und essbare Blätter, essbare Körner, Zucker und Kuchen und alle Bewohner Jambudvipas konnten sich satt essen.


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Dann regnete es sieben Tage lang Butter und Öl, alsdann sieben Tage Baumwolle und sieben Tage schöne Stoffe, sieben Tage Reiskörner, Erbsen, Bohnen, Weizen, Linsen, allerlei Saatgut. Schließlich regnete es sieben Tage lang Gold, Silber und Juwelen.

So war es damals in Jambudvipa!

Dank der Größe König Kanakavarnas war die Armut der Menschen am Ende.

„Und wenn ihr Wissen wollt, woher ich das weiß, ihr Mönche?

, so wisset denn, das kommt daher, dass ich in diesem Leben kein anderer war als König Kanakavarna!“

Wie wunderbar liebe Leserin, lieber Leser.

Wir erkennen an dieser Geschichte, den ehrenwerten Geist den der Buddha schon als Boddhisattva in unzähligen Leben kultiviert hatte. Ihr werdet weitere seiner Inkarnationen in diesem Buch kennen lernen.

Es sind wahre Schätze, die auf uns wirken wie Balsam, wohltuend, erquickend und motivierend zugleich.

Meine Meister sind in jeder Hinsicht Vorbilder, deren Beispiel wir gerne nachahmen dürfen, sobald sich uns die Gelegenheit dazu bietet.

Nun aber kommt das Finale! Hören wir die abschließenden Worte Buddhas.

Wüssten die Menschen von der Frucht des Schenkens, so wie ich es weiß, sie würden ihr letztes Glas Wasser und ihren letzten Löffel Brei nicht verzehren, ohne davon auszuteilen, wenn sie denn einen finden, der der Gabe würdig ist!“

„Gutes und Böses, einst getan, geht nicht verloren, niemals Liebesdienst, der zum Nutzen Weiser erkoren. Gute und reine Tat, niedrige und gemeine reifen immerdar, ein jeder erntet das Seine.“

Namo mein erlesener Buddha…

Wahre Schätze

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