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Kapitel 5


1.5Die edle Prinzessin Sumana


Als Buddha auf der Erde wandelte, hatte er Anhänger aus allen Bevölkerungsschichten. Damals herrschte noch das strenge Kastensystem, was ihn aber nicht kümmerte. Im damaligen Kastensystem gab es an oberster Stelle die Brahmanen, in dieser Kaste waren die Priester und Gelehrten zu finden. Eine Stufe darunter waren die Kshatriyas, zu denen die Fürsten, Krieger und die höheren Beamten gehörten. Buddha selbst entstammte dieser Kriegerkaste.

Dann kamen die Vaishyas, zu der die Bauern und Kaufleute zählten. Darunter die Shudras, die sich ihren Lebensunterhalt als Knechte und Dienstleister bestritten. Auf der untersten Stufe waren die Dalits, Harijans und Parias, die als Unberührbare galten.

Buddha sah jedoch nicht auf die Herkunft eines Menschen, sondern auf ihre Herzen. Es kamen auch Könige und Prinzessinnen zu ihm, um ihm Fragen zu seinen Lehren zu stellen. Die aus meiner Sicht schönste und spannendste Geschichte in dieser Hinsicht fand ich im Sumana Sutra, der Lehr Rede an Sumana.

Diese Geschichte lehrt uns viele Dinge, sozusagen zwischen den Zeilen. Sinnt bitte darüber nach.

Blenden wir uns nun hinein! Buddha bekommt in Kürze Besuch. Von weitem hört man ein außergewöhnliches Getöse, galoppierende Pferde mit Wagen sind zu hören...Der Buddha befand sich wie so oft im Jetahain, in Ananthapindikas Mönchsheim.

Im Sutra lesen wir:

Da nun begab sich die Prinzessin Sumana in Begleitung von fünfhundert Wagen und fünfhundert Dienerinnen zum Erhabenen!



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Könnt ihr mit eurem geistigen Auge sehen, was das zur damaligen Zeit bedeutete? Es gab keine ausgebauten Straßen. Das war zweifellos eine staubige Fahrt. Die Haare ihrer Dienerinnen wehten im Wind. Die Rosse wieherten! Ich habe schon öfters gesehen, wenn 30 Pferde auf die Koppel getrieben werden, ein wunderschöner Anblick, den ich niemals vergessen werde. Aber 500 Wagen mit mindestens einem Pferd davor, das war wahrlich beeindruckend. Wie die Mönche wohl schauten, als sie hörten, wie der Tross immer näher kam, während der Buddha ruhig und entspannt blieb.

Als die Prinzessin dort angelangt war, begrüßte sie den Erhabenen ehrfurchtsvoll und ließ sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sprach sie zum Erhabenen so:

„Es waren da, oh Herr, zwei Hörer des Erhabenen von gleichem Vertrauen, von gleicher Zucht, von gleicher Weisheit, und der eine wäre ein Geber, der andere ein Nichtgeber.

Die gelangten dann beim Zerfall ihres Körpers, nach dem Tode in glückliche, himmlische Welt.

Kann da wohl, o Herr, bei ihnen als Götterwesen ein Unterschied sein, eine Verschiedenartigkeit sein?“


Diese wohldurchdachte Frage Sumanas ist einzigartig schön.

Mit anderen Worten wollte sie wissen, welche Auswirkungen es hat, wenn ein Mensch aufgrund seiner Verdienste in den Götterbereich inkarniert, der zusätzlich in seinem Leben als Mensch auch die Freigiebigkeit kultiviert hat!

Bringt es etwas, bei gleichem Vertrauen in die Lehre, bei gleicher Disziplin, bei gleicher Weisheit freigiebig zu sein?

Bringt Freigiebigkeit etwas? Hat es eventuell irgendwelche Nachteile, wenn man eher einen geizigen, oder nicht so freigiebigen Charakter hat?

Schauen wir, was der Buddha dazu sagt:

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„Kann sein Sumana“, sprach der Erhabene.

Derjenige, der da Geber ist (der freigiebigere Mensch), Sumana, der übertrifft als Götterwesen jenen Nichtgeber

In fünf Dingen:

In himmlischer Lebenskraft (er lebt länger als Götterwesen),

in himmlischer Schönheit (ihr solltet einmal meine Lieblingsgöttin sehen),

in himmlischem Glück,

in himmlischem Ruhm,

in himmlischer Macht.

Wow, ist das nicht wunderbar? Ist dies nicht eine schöne Motivation für uns, Großzügig zu sein, auch wenn wir noch so arm sind? Ja, Ihr Lieben, lasst uns Geber sein!

Buddha fährt mit seiner Lehr Rede an unsere Prinzessin fort:

„In diesen fünf Dingen, Sumana, übertrifft derjenige der Geber ist, als Götterwesen jenen Nichtgeber.“

Im Bereich des Samsara ein Gott zu werden ist an sich schon eine besonders edle Stufe. Götter leben aus menschlicher Sicht sehr lange.

Dennoch gibt es Unterschiede. Als der Buddha nämlich die fünf Vorteile erwähnte, sprach er auch davon, dass unser Geber, wenn er in himmlischen Gefilden ist, auch über mehr Lebenskraft verfügt, was automatisch bedeutet, das sein Leben als künftiges Götterwesen länger dauert.

In meinen intensiven Sutra Studien zum Thema, unterschiedliche Götterebenen, habe ich insgesamt 13 verschiedene Rangstufen gefunden!

Segen ohne Ende gibt es für die freigiebigen Menschen.

„Die freigiebige Seele wird selbst fett gemacht werden, und wer andere reichlich tränkt, wird auch selbst reichlich getränkt werden.“

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Ja, auch die Bibel bringt in vielen Büchern mit einfachen Worten die Hauptgedanken auf den Punkt.

Als der Buddha Sumana ihre Erste Frage zufriedenstellend beantwortet hatte, stellte sie ihm eine weitere interessante Frage.

Wir können der edlen Prinzessin Sumana sehr dankbar sein. Ihre Fragen und die entsprechenden Antworten werfen Licht auf Dinge, die uns sonst nicht zugänglich gewesen wären.

„Wenn aber, o Herr, jene, die von dort entschwunden, wieder in diese Welt kommen, kann da, o Herr, bei ihnen als Menschenwesen wohl ein Unterschied sein, eine Verschiedenartigkeit sein?“


Es besteht also tatsächlich die Möglichkeit, das ein ehemaliges Götterwesen wieder auf der Erde inkarniert.

„Kann sein Sumana“, sprach der Erhabene.

Derjenige der Geber ist, übertrifft als Menschenwesen jenen Nichtgeber in fünf Dingen: in menschlicher Lebenskraft, in menschlicher Schönheit, in menschlichem Glück, in menschlichem Ruhm, in menschlicher Macht.

In diesen fünf Dingen, Sumana, übertrifft derjenige, der Geber ist, als Menschenwesen jenen Nichtgeber.“

Wieder fünf segensreiche Vorteile!

Und nun folgt ihre dritte Frage. Ich bin sehr angetan von diesem edlen Wesen. Stelle mir gerade vor, wie sie vielleicht in ihrem Palast wochenlang darüber nachgedacht hat, welche Fragen sie dem Erhabenen stellt.

Was nun folgt ist einfach wunderbar.

„Wenn aber, o Herr, jene beiden aus dem Haus in die Hauslosigkeit hinausziehen (Mönche werden wollen), kann da bei ihnen ein Unterschied sein?

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„Kann sein, Sumana, sprach der Erhabene“.

„Derjenige, der da Geber ist, Sumana, der übertrifft als Hausloser, jenen Nichtgeber in fünf Dingen:

„In reichlichem Maße erfreut er sich der Gewandung,

in reichlichem Maße erfreut er sich der Almosenspeise,

in reichlichem Maße erfreut er sich der Lagerstatt,

in reichlichem Maße erfreut er sich der Arznei für den Krankheitsfall und der übrigen Erfordernisse; und die Genossen im Reinheitswandel, mit denen er zusammen lebt, die treten ihm in reichlichem Maße, mit liebenswürdigem Tat entgegen, nie mit unliebenswürdiger; sie treten ihm in reichlichem Maße mit liebenswürdigem Wort entgegen, nie mit unliebenswürdigen;

sie treten ihm in reichlichem Maße mit liebenswürdigen Gedanken entgegen, nie mit unliebenswürdigen;

liebenswürdig bieten sie ihm Geschenke dar, nie unliebenswürdig.

Derjenige Sumana, der da Geber ist, der übertrifft als Hausloser jenen Nichtgeber in diesen fünf Dingen.“

Nun folgt die letzte Frage!

„Wenn aber, o Herr, jene beiden den Zustand der Heiligkeit erreichen,

kann da bei ihnen als Heiliggewordenen wohl ein Unterschied sein, eine Verschiedenartigkeit sein?“

„Da allerdings, Sumana, gibt es keine Verschiedenartigkeit, sage ich. Da heißt es: „Befreiung um Befreiung.“

„Erstaunlich, o Herr! Wunderbar, o Herr!

Wie das doch genug Grund ist, o Herr, um Gaben zu geben; genug Grund, um verdienstliche Werke zu tun.


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Sind doch verdienstliche Werke hilfreich für Götterwesen,

hilfreich für Menschenwesen,

hilfreich für Hauslose.“

„So ist es, Sumana, so ist es, Sumana!

Grund genug, um Gaben zu geben; Grund genug, um verdienstliche Werke zu tun. Sind doch verdienstliche Werke hilfreich für Götterwesen, hilfreich für Menschenwesen, hilfreich für Hauslose.“

So sprach der Erhabene; nachdem der Wegesmächtige so gesprochen hatte, sprach er, der Lehrer, noch weiter so:

„Gleichwie der Mond in seinem Glanz, hinwandert, durch den Luftbereich, allhier die ganze Sternenschar mit seinem Lichte überstrahlt,

so auch der Mensch, in Züchten fest, der voll Vertrauen, mannhaft ist. Der überstrahlt entsagensfroh, allhier das Volk der Geizigen.

Gleichwie die Donnerwolke wohl, im Kranz der Blitze, wildgezackt, Länder und Schluchten überschwemmt, mit Regen tränkend Erdengrund, so wer in Einsicht wohl gefasst,

des Vollerwachten Schüler ist, der übertrifft den Geizigen als Weiser in der Dinge fünf:

In Lebenskraft und auch im Ruhm, in Schönheit auch und auch in Glück;

Reichtumsgesegnet freut er sich dann später in der Himmelswelt.“


Wie wunderbar…



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