Читать книгу 2999 - DAS DRITTE MILLENNIUM - Peter Schmidt - Страница 6

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Man hatte mich beauftragt, einen gewissen Gerald Dupin zu finden. Sie sagten nicht „zur Strecke zu bringen“. Das wäre auch nicht mein Job gewesen – nicht mal für das Doppelte der 100.000 Euro, die man mir anbot.

Dupin war im Auftrage der Regierung der Vereinigten Staaten von Europa unterwegs. Er hatte am Abend Brüssel verlassen. Er umging die Kontrollen an den Flughäfen mit einer Sondergenehmigung des Demokratischen Grünen Bundes. Gerald Dupin trug seine Informationen in Form von Daten bei sich, die ins Nervensystem eingespeichert waren.

Es gab Gerüchte, dass man jetzt auch neuronale Gedächtnisspeicher über die schwachen Felder des Gehirns anzapfen konnte. Falls das keiner der üblichen Tricks zur Einschüchterung war, den sich Polizei und Geheimdienste ausgedacht hatten, dann brauchte man dazu eine Anlage mindestens von der Größe, die bei regulären Gepäckkontrollen im Flughafen eingesetzt wurde.

Angeblich musste man sich dazu mindestens drei Minuten im Bereich der elektronischen Abtastung aufhalten. Wenn man Passkontrolle mit Pupillenidentifizierung, Leibesvisitation und Kontrolle des Gepäcks zusammenrechnete, erschien das nicht als unrealistischer Wert.

Seit dem Jahre 2998 war klar, dass alle bisher bekannten digitalen Nachrichtenverschlüsselungssysteme geknackt werden konnten. Man benötigte dafür die neuesten Hochleistungscomputer und das chinesische Dechiffrierungssystem „Qin“. Es war ein Verdienst des sechzehnjährigen Hackers im englischen Küstenort Plymouth gewesen, das der Weltöffentlichkeit demonstriert zu haben.

Seitdem war sein Konterfei so berühmt wie das der Präsidentin des Europäischen Bundes. Er hatte sich mit Qin zunächst in den Zentralrechner der Union eingeschaltet und dann mit seiner Hilfe eine Analyse aller Regierungscodes ins Internet eingespeist, die zur Zeit von militärischer und wirtschaftlicher Bedeutung waren.

Ich erinnere mich noch genau an den stürmischen Tag im Juli, als die Weltwirtschaft zusammenbrach. Ich hatte gerade meine Zähne untersuchen und mir eine Blutwäsche geben lassen, als die Nachrichtensender die Horrornachricht auf alle öffentlichen und privaten Bildschirme legten. Wenig später plärrten die automatischen Durchsagen der Armbanduhrentelefone dasselbe Lied in den drei großen Weltsprachen Englisch, Chinesisch und Spanisch. Die internationalen Börsen hatten den Daten-Gau nicht verkraften können.

Damals betrieb ich nur noch ein kümmerliches kleines Büro in der Innenstadt von Brüssel, weil die Regierung des Demokratischen Grünen Bundes allen frei arbeitenden Agenten die Lizenz entzogen hatte.

Eigentlich widerspricht das der Verfassung von 2901. Danach können neben Polizei und Sicherheitsdiensten beliebig viele frei arbeitende Ermittlungsdienste gegründet werden, soweit sie den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Der Daten-Gau im Juli 2998 war ein willkommener Anlass gewesen, dieses verfassungsmäßig verbriefte Recht auszuhebeln.

Seitdem arbeitete ich nicht mehr mit meiner regulären Ausnahmegenehmigung, sondern mit einer „Sondergenehmigung“. Meine Versicherungspolice bei der geheimen Demokratie-Polizei – wie sie sich ironischerweise selber nannte, im Volksmund „GS“ für „Gesinnungsschnüffler“ – war eine mündliche Vereinbarung, in der ich mich bereit erklärt hatte, alle politisch und wirtschaftlich relevanten Daten, soweit sie mir bekannt wurden, unverzüglich an die DP weiterzugeben.

Anders ausgedrückt: Ich durfte genau so lange weiterarbeiten, wie sie glaubten, dass sie von mir profitieren würden.

Als ich meinen dritten Synthetik bestellt hatte, sah ich Rita durch die Abflughalle des Interkontinentalflughafens kommen. Sie stöckelte in dieser Weise auf ihren etwas zu hohen Absätzen durchs Gedränge, die mich immer den Atem anhalten lässt, ob sie’s doch noch ohne Arm- und Beinbruch schaffen könnte.

Rita Baré war mein Problem, mein ganz persönliches Problem. Nicht, weil sich meine Auftraggeber hinter ihr versteckten und Rita als „Strohfrau“ benutzten. Mittelsmänner sind in meinem Gewerbe an der Tagesordnung. Wenn man auf Gerald Dupins geheime Regierungsdaten scharf war, gab es höchstwahrscheinlich eine Menge Interessenten, die dabei lieber im Hintergrund bleiben wollten. Allen voran die großen Machtblöcke, die unserem feinen Europäischen Grünen Bund an die „ökologisch-demokratische“ Karre zu pissen versuchten. Deshalb hatte ich mir vorgenommen, auch gar nicht erst nach der sprichwörtlichen Stecknadel im Heuhaufen zu suchen, sondern meinen Auftrag zu erledigen und mit meinen 100.000 Euro auf Nimmerwiedersehen aus Brüssel zu verschwinden.

Dabei dachte ich nicht nur an meine dritten Zähne und das Honorar, das diese Genklempner sich einstecken wollten. Es gab da nämlich einen hübschen Palmenstrand auf der Kanalinsel Guernsey, wo mein Bruder einen nostalgischen alten Bauernhof betrieb, schneeweißen Sandstrand. Und die große Klimaveränderung der letzten Jahre bescherte uns dazu das passende Badewetter …

Nein, Rita war das, was man sich als Mann mit ausgeprägtem Pflegeinstinkt unter einer Frau vorstellte, der man gern jeden Wunsch von den Augen abgelesen hätte. Ich kann nicht behaupten, dass ich für solche Gelüste besonders anfällig wäre. Ein paar Psychologen der Zulassungsstelle für das Ermittlungsgewerbe glaubten sogar herausgefunden zu haben, dass ich in Sachen Frauen und Sex eher den mitteleuropäischen Durchschnittstyp verkörperte. Was auch immer das genau sein sollte. Ich fand’s einfach faszinierend, dass Rita zwar einen Abschluss in Dechiffriertechnik bei der größten Gehirnschmiede des Kontinents besaß, aber kaum ohne fremde Hilfe eine Treppe hinuntergehen konnte.

Vielleicht war das nur eine Masche bei ihr, mag sein. Vielleicht hatten ihre Hintermänner ihr geraten, auf hilfloses weibliches Huhn zu machen. Wenn das ihr Trick war, dann kam’s jedenfalls gut bei mir an.

„Hallo, altes Ekel“, sagte sie und ließ sich seufzend auf einen der Barhocker plumpsen. Ich sah zu, wie sich ihre Füße von den viel zu hohen Stöckelschuhen trennten und ihre makellosen weißen Füße freigaben. Ihre Zehennägel waren in den Farben der Unionsflagge lackiert: Grün-Weiß-Gelb.

Ich wusste, dass sie’s nicht so meinte, wie es klang; aber ich ging zum Schein darauf ein. In alten Texten aus dem Jahre 1900 habe ich mal einen Spruch entdeckt, der ungefähr folgendermaßen lautete: Was sich liebt, das neckt sich …

„Ekel, wieso?“

„Na, wie ich dich kenne, wirst du mir doch gleich wieder einen Heiratsantrag machen, Frank? Der wievielte wäre das dann eigentlich?“

„Ich find’s überhaupt nicht ehrenrührig, mit dir auf Guernsey als Bauer leben zu wollen.“

„Als wenn irgendeine Frau auf der Welt mit dir nach Guernsey gehen würde …“

„Danke für das liebe Kompliment.“

Rita stammte aus Luxemburg. Angeblich war sie außerhalb von Echternach auf einem Rebenhügel zur Welt gekommen, unweit der im Jahre 98 vom heiligen Willibrord gestiftete Benediktinerabtei. Aber das garantierte offenbar noch nicht, dass auch nur ein einziger Tropfen bäuerlichen Bluts in ihren hübschen blassblauen Adern floss.

„Nun mach mal nicht auf zartbesaitet“, sagte sie, als sie meinen enttäuschten Blick bemerkte. „Als man dich für diesen Auftrag ausgewählt hat, hat man sich den miesesten Charakter ausgesucht, der im Großraum Brüssel zu finden war. Sie wissen genau über deine Arbeitsweise Bescheid, Frank. Als heul bitte nicht gleich in die Kissen, wenn ich mal ein offenes Wort mit dir rede.“

„Die Psychoheinis wollen herausgefunden haben, dass ich durchschnittlicher als der Durchschnitt bin?“

„Das spricht nicht für den Durchschnitt, oder?“

Ich zuckte die Achseln und drehte meine leere Kaffeetasse auf den Kopf. Die Kellnerin gab mir von der Theke aus ein Zeichen, dass sie sich gleich um uns kümmern würde.

„Ein Glas Weißwein, Rita?“

„Nein, ich mag das künstliche Zeug nicht.“

„Was ist denn bloß los mit dir?“, fragte ich. „Irgendwas schiefgelaufen bei eurem Plan?“

„So kommen wir nicht weiter, Frank. Meine Auftraggeber werden langsam ungeduldig. Dupin ist überfällig. Er kurvt irgendwo zwischen Brüssel und Frankfurt herum. Er hat das Flugzeug auf dem Inlandsflughafen verlassen, und keiner weiß, wo er momentan steckt.“

„Ihr habt ihn aus den Augen verloren?“

„Er hat den Lieferanteneingang des Hotels benutzt. Jeden Moment könnte jemand zuschlagen, um sich in den Besitz der Daten zu bringen.“

„Kein Grund zur Panik“, sagte ich. „Um seine Daten anzuzapfen, braucht man eine Spezialapparatur. Du bist doch die Datenexpertin, Rita – du müsstest selbst am besten wissen, dass das kein Kinderspiel ist.“

„Es gibt genug Experten auf der Welt.“

„Also gut – gehen wir alles noch mal in Ruhe durch. Wer käme außer uns dafür in Frage, wenn Dupin aus dem Verkehr gezogen wird?“

„Keine Ahnung, vielleicht will er ja auch nur die Zollkontrollen umgehen.“

„Wegen dieser Gerüchte über neue Abhörtechniken? Ich denke, er hat einer Sondergenehmigung des Demokratischen Grünen Bundes? Er ist schließlich für die Regierung unterwegs?“

„Wir stehen kurz vor den Wahlen, Frank. Einigen Leuten gefällt das Matriarchat der Präsidentin Raoul Weber ganz und gar nicht – und das beileibe nicht nur, weil sie eine radikale Feministin ist.“

„Du glaubst, dieser schmierige kleine Anwalt Ezard Spell hätte wirklich eine Chance?“

„Einige sehr mächtige Wirtschaftsbosse wünschen sich, dass die Männer auch politisch ihre führende Rolle im Europäischen Bund zurückgewinnen.“

„Ich fühle mich in dieser Weiberwirtschaft gar nicht mal so unwohl, Rita“, sagte ich. „Was ist schon so viel anders geworden seit Webers Wahl? Etwa die Abschottungspolitik gegenüber den Machtblöcken und der Dritten Welt? Oder dass Fleisch nur noch unter der Ladentheke gehandelt wird?“

„Sie stecken die Gegner des Systems in Gullys!“

„Gullys“ wurden im Volksmund die geheimen Internierungslager genannt, weil sie tief unter der Erde lagen und den „Abschaum der Gesellschaft“ aufnahmen – so jedenfalls die Propaganda. Den Gerüchten nach handelte es sich um bis zu dreißigstöckige Betonbauten in etwa fünfzig Metern Tiefe, mit geheimen Zugängen.

„Wenn das mal keine Wahlkampfpropaganda von Raoul Webers politischen Gegnern ist?“

„Die grüne Ideologie hat sich inzwischen zum grünen Terror gewandelt. Natürlich wird das durch ihre Glorifizierungspropaganda kaschiert.“

„Du hörst dich ja wie das gegnerische Wahlkampfbüro an?“, sagte ich.

Ich war weiß Gott kein begeisterter Anhänger des Systems; insofern traf mich Ritas Vorwurf überhaupt nicht. Der Demokratische Grüne Bund hielt auch nicht, was er bei seiner Gründung versprochen hatte.

UA – United America – konkurrierte momentan nur noch mit einigen wenigen großen Machtblöcken in der Welt, seitdem sich die USA, Kanada und Mittelamerika im Jahre 2332 zusammengeschlossen hatten. Die Präsidentin des Grünen Bundes hatte deshalb die Devise ausgegeben, Europa müsse unter allen Umständen konkurrenzfähig bleiben. Aber soweit ich sehen konnte, beschränkte sich diese Konkurrenzfähigkeit hauptsächlich darauf, das Stadtbild mit Parolen zu verunstalten wie:

VERHALTEN SIE SICH UMWELTGERECHT! ESSEN SIE KEIN FLEISCH! VOTIEREN SIE FÜR DIE ABSCHAFFUNG UNSAUBERER ENERGIEN IN DER DRITTEN WELT!

„Wir haben ihn …“, sagte Rita und drückte die Taste an ihrem Hörclips über dem linken Ohr, um die Lautstärke einzustellen. „Nordeingang Flughafen. Wurde vor fünf Minuten auf der Zufahrt am Raoul Weber-Center gesichtet …“

Ich stellte meine Tasse ab und hielt meinen Daumen zum Bezahlen in den Abdruckabtaster auf der Tischplatte. Währenddessen warf Rita ihre Stöckelschuhe in die Tasche und zog ihre schwarzen Laufschuhe an …

Wir liefen schweigend die Halle entlang bis wir die unscheinbare Tür hinter den Ticketschaltern erreicht hatten.

Rita warf einen argwöhnischen Blick in die Abflughalle zurück, ehe sie die Tür mit einem altmodischen Sicherheitsschlüssel öffnete. Anscheinend benötigte man für diesen Zugang keinen Code.

Der kleine Raum dahinter war mit nüchternen weißen Kunststoffmöbeln ausgestattet. In der Mitte standen ein Tisch und vier Stühle.

„Unsere Uniformen sind in den Schränken …“

Wir zogen schweigend die schwarzen Regierungsuniformen mit den grün-weiß-gelben Unionsflaggen an. Ritas grün-weiß-gelb lackierte Zehennägel verschwanden in Polizeistiefeln aus weichem Leder.

„Ist dies auch der Raum, wo wir Dupin verhören werden?“, fragte ich.

„Deine Unterlagen sind im Safe neben dem Waschbecken.“

„Iriskontrolle?“, fragte ich.

„Auf deine hübschen blauen Augen“, bestätigte sie.

Ich öffnete den weißen Hängeschrank über der Anrichte und sah in den Sehschlitz des Safes dahinter. Ein blinkendes grünes Signal bestätigte, dass ich autorisiert war, den Türverschluss zu betätigen. Ich nahm die unscheinbare blaue Mappe heraus und legte sie an den Platz, wo ich bei Dupins Verhör sitzen würde.

Rita schaltete das elektronische Projektionssystem der Europäischen Einwohnerdatenbank ein und Gerald Dupins Bild mit seinen persönlichen Daten erschien auf dem Bildschirm an der gegenüberliegenden Wand.

Für einen Farbigen um die Vierzig, der seine besten Jahre in der klimatisierten Luft Außenministeriums zugebracht hatte, sah er erstaunlich fit aus: glattes, gesundes Gesicht, sportliche Figur, dichtes schwarzes Haar. Ein Durchschnittsmensch, wie man ihm in Brüssel an jeder Straßenecke begegnete. Was ich mir weniger gut gefiel, war der einoperierte daumennagelgroße Goldpunkt im Schädelknochen hinter seinem linken Ohr.

Ich habe diese einoperierten Apparate, die Zentraleinheit genannt wurden und für alle möglichen Zwecke dienen – als Datenbank, Telefon, Rundfunksender und Diagnosezentrum –, noch nie leiden können. Wenn ich die Dinger sah, überfiel mich immer der Argwohn, ihre Träger seien ferngesteuerter Zombis. Aber manche Leute, darunter viele Brüsseler Bürokraten, waren ganz versessen darauf, eins verpasst zu bekommen. Angeblich erleichterte es das Leben. Man brauchte keine Wörterbücher oder Lexika mehr, man benötigte nur noch selten Informationen aus den computergestützten Datenbanken.

Die neuen Modelle konnten sogar ein dreidimensionales, holografisches Bild im Raum erzeugen, und das war, als stehe man mitten in den Trümmern eines abgestürzten Lufttaxis oder vor dem Totenbett eines Soldaten der Europäischen Union, der im Kampf gegen die Terroristen der Dritten Welt gefallen war.

Dupin war eingebürgerter Nigerianer, ehemaliger Sekretär im Unterausschuss des Außenministeriums, Experte für Datenverschlüsselung. Leicht jähzornig, misstrauisch, traut dem eigenen System nicht mehr über den Weg, hieß es in der geheimen Zusatzinformation der Demokratie-Polizei, die Rita in diesem Augenblick grinsend mit einem Zusatzcode auf den Bildschirm zauberte.

„Er schwankt, ob er seine Informationen zu Geld zu machen oder sie lieber zur Demaskierung des Systems verwenden soll“, sagte sie.

„Im Ernst? Wo steht das? Ich sehe nichts davon auf dem Bildschirm …?“

„Ist nur meine ganz persönliche Interpretation.“

„Deine Interpretation, aha. Oder die Interpretation deiner Auftraggeber?“

„Kein Kommentar, Frank.“

„Findest du wirklich, ihr müsst mich so knapp mit Informationen halten?“, fragte ich. „Das könnte im Ernstfall riskant werden.“

„Reden wir später darüber“, seufzte sie. „Meine Auftraggeber haben momentan noch wenig Grund, dir zu vertrauen, oder?“

In diesem Augenblick meldete sich der Lautsprecher des Zolls über der Tür:

„Gerald Dupin auf dem Weg zum Verhör …“

„Hereinbringen“, sagte sie in Richtung des Apparats.

„Alle Achtung, wie habt ihr das denn hingekriegt?“, fragte ich. „Hat Dupin nicht seine Regierungspapiere, um die üblichen Kontrollen zu umgehen?“

„Frag mich das, wenn ich etwas weniger nervös bin“, Frank.“ Sie breitete eilig ein paar Paare aus ihrer Umhängetasche auf dem Tisch aus. „Es muss echt aussehen, das ist das Wichtigste …“

Der Rest der Vorstellung gehörte nach unserer Abmachung mir. Rita Baré kümmerte sich um den technischen Ablauf, sie war die Datenexpertin. Sie war es schließlich, die zwei Diplome in Informatik besaß, beide mit Auszeichnung. Ich hatte Dupin soweit einzuwickeln, dass er sich einer unvorhergesehenen Untersuchung wegen eines angeblichen Datendefekts unterzog.

Das war kein leichtes Stück Arbeit. Freiwillig würde er die in seinem Nervensystem eingespeicherten Daten nicht herausrücken wollen. Und mit Gewalt gab es kaum einen Weg, es in weniger als acht bis vierzehn Tagen zu schaffen – falls überhaupt. Wir konnten Dupins Nervensystem mit dem modernsten verfügbaren Hochleistungscomputer analysieren, aber die Stelle in seiner DNS, die den Codeschlüssel zum neuen Datenübermittlungssystem „EPOS-X“ enthielt, war mit genau diesem Schlüssel abgeschirmt.

Für Dupin bedeuteten die Kontrollen an den Flughäfen kaum eine Gefahr, obwohl er vorsichtshalber einen weiten Bogen um sie machte.

2999 - DAS DRITTE MILLENNIUM

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