Читать книгу Ich esse jetzt Nudeln und bereue nichts - Petra Hola-Schneider - Страница 4
STOFF-„WECHSEL“ Wie nichts bleibt, wie es ist
ОглавлениеWährend ich es in vielen Lebenslagen kaum erwarten konnte, das Ende zu sehen, hätte ich die Begleiterscheinungen des Älterwerdens gerne ausgelassen. Trotz Low-Carb-Ernährung wollte plötzlich jede einzelne Fettzelle scheinbar noch einmal richtig zur Geltung kommen. „Jedes Kilo mehr ist eine Falte weniger“ heißt es, aber das hilft auch nicht weiter. Was also tun? Statt sich dem Schicksal zu ergeben und Ausreden zu suchen, müssen neue Wege her!
IRGENDWAS IST IMMER
Da sind deine Kinder aus dem Gröbsten raus und du könntest endlich die Zeit mit ihnen nur noch genießen – zack, sind sie weg und leben ihr eigenes Leben. Dein Job läuft super, du bist viel unterwegs – und dann kommt eine Pandemie und alles ist anders. Du ernährst dich Low Carb, freust dich, wie toll es funktioniert – bis es das plötzlich nicht mehr tut und dein Körper macht, was er will.
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Kommt dir das alles bekannt vor? Wenn man sich über eines sicher sein kann, dann, dass nichts bleibt, wie es ist. Das ist im Leben so wie im Körper. Was Letzteren betrifft, ging es mir auch so. Nach vielen Jahren der kohlenhydratarmen Ernährung dachte sich mein Stoffwechsel wohl, es wird langsam langweilig. Ich nahm nicht nur nicht mehr ab, ich nahm sogar zu! Da eine ketogene Ernährung, also die noch strengere Form von Low Carb, für mich nicht infrage kam, habe ich die Corona-Pause genutzt, um auf meinen Körper zu hören und Schritt für Schritt eine Art Flexi-Carb-Lifestyle zu entwickeln. Größere Essenspausen, wenig Fleisch, mehr gesunde, vollwertige Kohlenhydrate, viel pflanzliches Eiweiß. Und vor allem mehr Zeit für mich! Das Ergebnis ist eine stressfreie, genussvolle Abnahme von inzwischen fast 17 Kilo in eineinhalb Jahren. Übrigens: Zucker kommt mir nach wie vor nicht in die Tüte, das Diabeteserbe meiner Familie nehme ich nicht an!
War es einfach? Ja und nein. Ja, weil ich – wie wir alle – im Lockdown zu Hause saß und sehr viel Zeit hatte, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Nein, weil ich nach vielen Jahren der „verbotenen“ Lebensmittel einen Cut machen wollte, der mir nicht leichtfiel. Es mag verrückt klingen, aber einfach entspannt einen Teller Nudeln zu essen, selbst wenn es um die Vollkornvariante ging, fiel mir unheimlich schwer. Und nein auch, weil ich mehr denn je auf Social Media aktiv war, meinen neuen Weg dort mit der Welt teilte und keinen Plan B hatte für den Fall, dass mein vollwertiges Experiment nicht funktionierte.