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Arbeiten unterwegs und überall

Wer bereits ein Business in den Bereichen Text, Übersetzung, Grafik, Beratung, Online-Vertrieb, Online-Coaching, Programmierung, Webdesign oder Virtuelle Assistenz (VA) hat und zudem ein Wohnmobil oder einen Van sein Eigen nennt, wird ganz schnell feststellen, dass genau diese Tätigkeiten sich ebenso von unterwegs erledigen lassen. Und schon springt das Bild des hippen digitalen Nomaden ins Gedächtnis. Denn was suggerieren die top colorierten, mit Power produzierten Blogs, Vlogs und Insta-Fotos doch gleich: Pure Freiheit beim Arbeiten unter Palmen, Tablet oder Laptop mal schnell unter den Arm geklemmt, nur zwei Stunden täglich im Job und danach an den Strand. Zeitgleich verdient man ja Unmengen von Geld, und das Leben ist eine einzige Party. Der Haken? Das gezeichnete Bild ist perfekt – und daher leider unrealistisch.

Zugegeben, Teile der Träume sind umzusetzen. Das wissen gerade wir Autoren sehr gut, haben wir in diesem Jahr doch bereits zwei Bücher unterwegs im Reisemobil geschrieben. Das andere … nun ja, belassen wir es dabei, dass in Social Media nicht Realitäten hinterfragt werden wollen, sondern der schöne Schein optimal in Szene gesetzt sein muss.

Die durch die Corona-Pandemie nochmals beschleunigte Tendenz zum mobilen Arbeiten bis hin zu gesetzlichen Ansprüchen auf Homeoffice, werden auch das Thema »Überwintern« verstärkt in den Fokus all derjenigen rücken, die ihren Job von unterwegs und damit von überall ausüben können. Schnelles und stabiles Internet vorausgesetzt, sind Livestreams und Videokonferenzen zum normalen Arbeitswerkzeug geworden. Im Folgenden dazu ein paar ganz praktische Überlegungen.

Homeoffice braucht Strom

Clevere Camper-Anbieter versuchen aktuell mit pfiffiger Beratung das sogenannte Büromobil zu verkaufen. Dabei ist es einfach und mit wenigen Mitteln möglich, das vorhandene Wohnmobil zum Teilzeit-Büromobil aufzurüsten. Persönliche Camping- und Arbeitsgewohnheiten sowie die bereits bestehende Ausstattung werden dabei einfach integriert.

Geräte wie Laptop und Smartphone, Drucker oder Scanner benötigen für einen sechs- bis achtstündigen Arbeitstag mehr Strom als die vorhandene, einmal aufgeladene Bordbatterie zusätzlich zur Akkuleistung geben kann. Voraussetzung ist also die Ausstattung mit Solaranlage und Wechselrichter, bei schönem Wetter sorgen beide in Kombination für gleichbleibenden Strom-Nachschub. Günstige Alternative ohne Umrüstung: Wer sowieso immer auf Stell- und Campingplätze fährt und dort an den Landstrom geht, benötigt keine teuren zusätzlichen Solarplatten. Alle Geräte funktionieren einwandfrei über Landstrom. Ein zusätzlicher Mehrfachstecker erspart das Umstecken.

Platz für Equipment

Bei der Kaufentscheidung für ein Wohnmobil spielen Personenanzahl und Urlaubsverhalten bzw. Reisebedürfnisse eine Rolle. Kommt das Online-Arbeiten unterwegs dazu, werden die Karten neu gemischt. Je nachdem wie viele Geräte zum optimalen Arbeiten benötigt werden, heißt es nun gleich doppelten Platz zu finden. Zum einen zum rutschfesten und sicheren Verstauen außerhalb des öffentlichen Sichtfelds für Laptop, Drucker, für Scanner und Arbeitsunterlagen oder einen zweiten Bildschirm. Hierfür eignen sich Klappen, Schränke oder Staufächer im Zwischenboden bzw. unterm Bett im Kastenwagen. Vielleicht sogar noch zusätzlich eingepackt in einen diebstahlsicheren Rucksack. Dieser Stauraum fehlt dann natürlich für Lebensmittel, Kleidung oder Geschirr. Aber Wohnmobilisten werden mit der Zeit zu echten Packprofis. Andererseits braucht mehrstündiges Arbeiten im Wohnmobil auch immer Platz auf dem Tisch, das ist effektiver und rückenschonender. Betrifft das alles dann gleich zwei Personen, wird es in vielen Wohnmobilen, insbesondere in Kastenwagen, so richtig eng auf dem schmalen Tisch. Bei schönem Wetter kann der Platz draußen unter der Markise erste Wahl sein, doch gerade im Winter, oder wenn Geräusche die Videokonferenz stören, ist das Arbeiten im Wageninneren einfach besser.

Steht also bei Ihnen sowieso der Kauf eines neuen Wohnmobils an, lohnt es sich, dieses Platzthema mit zu berücksichtigen. Manche Fahrzeuganbieter punkten im abteilbaren Schlafzimmer mit Hubbett sowie darunter integrierten zwei Office-Plätzen, die mit gedrehten Fahrer- und Beifahrersitzen nutzbar sind. Ein großer Tisch in teilintegrierten bzw. vollintegrierten Wohnmobilen bietet ebenso Platz für zwei Laptops.

Internetprobleme vermeiden

Auf Campingplätzen gibt es meist rund um Restaurant oder Rezeption, manchmal auch auf dem ganzen Platz guten Internetempfang. Sollte es dazu aber keine separate Login-Möglichkeit, sondern nur freies Netz für alle geben, ist dies zwar eine Option, aber sicherheitstechnisch nicht die erste Wahl. Zudem sind Schwankungen bei der Datenübertragung zu bestimmten Hoch-Zeiten vorprogrammiert. Besser, unkompliziert und ganz privat funktioniert da der eigene Hotspot übers Smartphone. Vor Abreise ins europäische Ausland empfiehlt es sich, das im Mobilfunkvertrag garantierte Datenvolumen an den tatsächlichen Verbrauch anzugleichen und den Vertrag ggf. zu erhöhen oder den Anbieter zu wechseln. Alternativ können bei Bedarf zugekaufte SIM-Karten im Ausland günstiger sein.

Ab in den Süden - Überwintern mit dem Wohnmobil

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